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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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dafür bezahlt.
    Noch ein Name für die Liste der Gefallenen, die an jedem Heldentag verlesen wird, dachte sie bitter. Martinez war jetzt dreißig Jahre bei Grayson Death Carlyle, seit den Anfangstagen der Einheit, auch wenn man es ihr nicht ansah. Sie wirkte jünger, als sie tatsächlich war. Raumschiffbesatzungen, die den größten Teil ihrer Zeit unter schwerelosen Bedingungen zubrachten, alterten langsamer als ihre bodenstämmigen Kameraden. Martinez konnte noch als Vierzigjährige durchgehen, aber sie war über sechzig, und heute fühlte sie jedes einzelne dieser Jahre und noch weitere dazu.
    Rodland sah hoch, als Martinez an seine Seite schwebte. »Unsere Befehle kommen gerade herein«, stellte er ohne Vorreden fest. »Vielleicht können wir jetzt endlich von hier verschwinden.«
    »Ich bin froh, daß Sie geblieben sind«, stellte sie kurz angebunden fest. Sie bemühte sich nicht, ihre Gefühle zu verbergen. Martinez mochte Rodland nicht. Ihr gefielen die Berichte darüber nicht, wie er seine Freunde und die Republik Rasalhaag im Stich gelassen hatte, als ihm der Kampf gegen die Clans zu brenzlig wurde.
    Aber zumindest diesmal war er geblieben. Drake war nicht umsonst in den Tod gegangen.
    Rodland winkte seinem KommTech. »Starten Sie die Aufzeichnung.«
    Auf dem Monitor des Kommandostands wirbelten einen Augenblick bunte Farbmuster, dann erschien das Gesicht Kommandanthauptmann Cristobal de Villars. »Gray Skull, hier spricht das Hauptquartier«
    »Wir haben Ihre Sendung empfangen.« Er machte eine Pause und schien auf Notizen außerhalb des Kamerafeldes zu schauen. »Zum Zeitpunkt Ihrer ersten Sendung haben Sie die Ankunft von sieben Sprungschiffen in unserem System gemeldet. Laut derzeitigen KUTDaten hat sich daran bis zum Zeitpunkt dieser Sendung nichts geändert, aber ich habe keine Ahnung, wie die Situation aussehen wird, wenn Sie dies empfangen. Ohne zusätzliche Daten kann ich keine allzu spezifischen Befehle geben, aber ich werde versuchen, die wichtigsten Möglichkeiten abzudecken.«
    »Hoch anständig von ihm«, grummelte Rodland.
    »Ruhig«, schnappte Martinez. Rodland mochte den Befehl über dieses Schiff haben, aber dreißig Jahre bei der Gray Death Legion gaben ihr das Recht, ihre Meinung zu sagen. Nicht, daß sie damit je hinterm Berg gehalten hätte, auch in den ersten Jahren nicht.
    »Was auch immer die Eindringlinge tun, wir brauchen mehr Informationen«, erklärte de Villar. »Falls Sie das nicht ohnehin schon getan haben, konzentrieren Sie Ihre Anstrengungen darauf, alle Einzelheiten über diese Schiffe in Erfahrung zu bringen. Besorgen Sie uns alles, was Ihnen einfällt, aber versuchen Sie vor allem eine Identifikation. Das gilt unabhängig davon, was sonst geschieht.« De Villar machte wieder eine Pause. »Wenn sie keine aggressiven Handlungen unternehmen, möchte ich, daß Sie bleiben, wo Sie sind, und die Situation so lange wie möglich beobachten. Vielleicht sind wir ja nur ein Zwischenstopp. Wenn Sie nur die Solarsegel ausrollen, um ihre Triebwerke aufzuladen, können wir ziemlich sicher sein, daß sie nichts von uns wollen. Aber ich möchte trotzdem, daß Sie ihre Aktivitäten beobachten, bis sie wieder abfliegen oder wir einen Beweis erhalten, daß es sich nicht um Feinde handelt. Sie könnten eventuell die Antilope näher ran schicken, aber vermeiden Sie jede Provokation.«
    »Ja. Klar.« Rodland schüttelte langsam den Kopf. »Das dürfte inzwischen etwas schwierig werden, Herr Kommandanthauptmann.«
    »Falls sie Landungsschiffe abkoppeln, besonders in größerer Zahl, ändert sich alles. Das bedeutet mit fast absoluter Gewißheit, daß es sich um Feinde handelt und wir das Ziel darstellen. In diesem Fall müssen Sie uns so viele Daten wie möglich beschaffen, Kapitän, aber lassen Sie auf keinen Fall zu, daß Ihr Schiff in Gefahr gerät.«
    »Amen«, kommentierte Rodland, was ihm einen weiteren bösen Blick von Martinez einbrachte.
    »Denken Sie daran«, fuhr de Villar fort. »Ihr Schiff ist unsere einzige Verbindung zum Rest der Inneren Sphäre. Wir haben keine funktionstüchtige HPG, daher können wir nicht um Hilfe rufen. Wir müssen davon ausgehen, daß uns der Gegner gut genug ausgekundschaftet hat, um das zu wissen. Und das bedeutet, Sie sind in Gefahr. Man wird versuchen, die Gray Skull zu entern, wenn nicht gar zu zerstören, um zu verhindern, daß dieser Angriff bekannt wird. Deshalb ist es, falls es sich um feindliche Schiffe handelt, lebenswichtig, daß sie aus dem

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