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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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Es wird automatisch bei S minus fünf Sekunden rausgehen.«
    »Gut… gut.« Rodland nickte knapp. »Aber halten Sie sich trotzdem auch für eine manuelle Bedienung bereit, für alle Fälle.« Er fügte nicht hinzu, daß eine einzelne Rakete, die ihre Abwehr durchbrach, die Computer noch vor dem Sprung ausschalten konnte. Die Daten mußten rausgehen, selbst wenn der Gray Skull die Flucht nicht mehr gelingen sollte.
    Der Gedanke bereitete Rodland Magendrücken. Er verfluchte seine Lage. Aber er konnte nicht fliehen. Nicht diesmal. Nicht nach dem, was Drake und seine Mannschaft getan hatten.
    »Springen wir, Kapitän?« fragte Ullestad gleichmütig.
    »Letzte Vorbereitungen einleiten«, erwiderte Rodland und versuchte, die scheinbare Ungerührtheit seines Ersten Offiziers nachzuahmen.
    »Letzte Vorbereitungen«, wiederholte der Oberleutnant und schaltete die Rundrufanlage ein. »Sprungwarnung! Sprungwarnung! Noch fünf Minuten! Alle Mann auf Sprungstation! Bereitschaftsmeldung!«
    Rodland öffnete eine Sprechverbindung, » Io bestätigen Sie die Sprungwarnung.«
    Ilse Martinez reagierte prompt. Sie war auf die Brücke ihres Schiffes zurückgekehrt. Anscheinend hatte sie sich entschieden, Rodland doch zu trauen. »Bestätige, Io ist sprungbereit. Vier Minuten, fünfzig Sekunden… jetzt!«
    »Navputer bestätigt Sprungkoordinaten«, meldete Fähnrich Rischel.
    »K-F-Triebwerke in Bereitschaft, alle Systeme grün.« Das war Haugen. »Autosequenz läuft. Ladung bei sechsundneunzig Prozent.«
    Es war die Standardlitanei einer Brückenbesatzung bei den Vorbereitungen zum Eintauchen in den Hyperraum, aber Rodland spürte die Nervosität in ihren Stimmen, die Anspannung über allem, was sie taten und sagten.
    Dann wurde die Routine zerschlagen.
    »Raketenbeschuß! Schirm erschienen Schwarme winziger Insekten um die sechs Jagdmaschinen. Feindliche Raketen. Er blickte auf die Zeitanzeige. Noch vier Minuten… Raketenbeschuß!« plötzlich Dutzende rief Lund. Auf Rodlands winziger Lichtpunkte wie
    »Der dicke Hurensohn hängt bloß einfach da! Heut ist Tontaubenschießen angesagt!«
    Sean Ferguson konnte selbst durch die Statik und die Störungen im Funkverkehr die Erregung in Archie ›Wildfire‹ Strachans Stimme hören. Der Raumfähnrich hatte die vorderste Position in der Rautenformation der Roten Staffel, und jetzt hörte er sich an, als säße er wieder in einem der Simulatoren auf Skye.
    Ferguson konnte keine derartige Begeisterung aufbringen. Er mußte ständig an den Befehl denken, die Regeln der Kriegführung zu brechen und das Sprungschiff zu vernichten. Keine Simulation hatte sie auf diese Situation vorbereiten können. Ein Angriff auf ein Sprungschiff war einfach undenkbar, selbst im Training. Daher konnte niemand sagen, was sie bei diesem Gefecht erwartete.
    Er redete sich ein, daß dieser Angriff notwendig war, aber sein Geist rebellierte bei dem Gedanken. Seine Finger waren um den Steuerknüppel verkrampft. Hobart nannte diese Stellung verächtlich ›Grünschnabelart‹. Ferguson war sich kaum bewußt, was er tat.
    »Halten Sie sich zurück, Vier.« Hobarts Stimme schnitt durch das Rauschen. »Konzentrieren Sie sich aufs Fliegen und Feuern, und sparen Sie sich das Reden auf, bis wir wieder eingeschleust werden.«
    Das feindliche Sprungschiff war noch zu weit entfernt, um mit bloßem Auge sichtbar zu sein, aber Fergusons Instrumente zeigten, daß es noch immer fast bewegungslos im All hing. Die erste Raketensalve der Staffel schoß auf das Ziel zu, und er hielt unwillkürlich den Atem an.
    Einen Augenblick leuchtete die Hälfte seiner Sensoren auf. Ein Energiestoß…
    »Skipper! Skipper! Ich bin getroffen!« schrie Strachan.
    »PPK-Feuer vom Ziel«, stellte Hobart ruhig fest. »Ausschwärmen. Angriffsmuster Beta. Okay… reden Sie mit mir, Wildfire. Wie groß ist der Schaden?«
    »S-systeme funktionstüchtig… l-leichte Schäden an der Tragflächenpanzerung backbord.« Strachan schien überrascht, noch am Leben zu sein.
    »In Ordnung. Auf diese Entfernung sind wir noch ziemlich sicher. Aber seht euch vor.« Hobart zögerte. »Shadowcat, Chevalier, Salvenfeuer und auf Beta gehen! Ausführung.«
    Ferguson preßte den Knopf, der eine zweite Salve seiner Holly LSR-Lafette auslöste, dann zog er den Steuerknüppel hart nach steuerbord und gab vollen Schub. Plan Beta verlangte von Ferguson und seinem Flügelmann, lan ›Chevalier‹ Henderson, sich aus der Formation zu lösen. Von jetzt an würden jeweils zwei

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