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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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Tharkad zurückkehrte, würden sie diese Sache ein für allemal klären müssen, dachte DeVries und löschte den Schirm. So sehr der Gouverneur Carlyles Versuche, das Leben der einfachen Bevölkerung Glengarrys zu verbessern, auch schätzen mochte, jetzt war ein konzertiertes Programm notwendig, das diese Welt endlich ins einunddreißigste Jahrhundert brachte, selbst wenn dazu harte Maßnahmen notwendig wurden. Es wurde Zeit, mit der Verzettelung und Verschwendung von Mitteln aufzuhören und ein echtes Reformprogramm in Gang zu setzen.
    Ein Klopfen an der Tür riß den Gouverneur aus seinen Gedanken. Er runzelte die Stirn. Sein Sekretär und die Gardisten, die ihm normalerweise schon im Vorraum unerwünschten Besuch vom Halse hielten, waren nicht mehr da. Aber wahrscheinlich war es nur einer der Diener, also kein Problem. DeVries betätigte den Knopf auf seinem Schreibtisch, der die Tür öffnete, und drehte sich in seinem Sessel um. Während er den Sessel drehte, ließ er eine Hand in die Schublade mit seiner Mydron-Autopistole gleiten. Als Amtsträger mußte man auf alles gefaßt sein, besonders angesichts der großen Anzahl verärgerter Thanes und Ratsmitglieder, die ihm immer noch Carlyles Unterstützung für seine Bewerbung um den Gouverneursposten übelnahmen. Aber es war kein Feind.
    »Tut mir leid, wenn ich störe, Papa«, erklärte seine Tochter und trat mit schüchternem Lächeln ins Zimmer. »Aber ich dachte mir, daß du dich hier verschanzt hast.«
    DeVries betrachtete Caitlin mit fragendem Blick. »Was soll die Militärkluft, Kit?« Sie hatte die Ausgehuniform abgelegt, trug aber noch immer die graue Kadettenmontur. »Erzähl mir nicht, du hast vergessen, wie man Zivilkleider trägt?«
    Sie kam kopfschüttelnd näher. »Wir haben Befehl erhalten, den Besuch abzubrechen und mit der MSB zurück nach Brander zu fahren. Ich reise in zehn Minuten wieder ab, deshalb wollte ich mich verabschieden.«
    Er legte die Stirn in Falten. »Schon wieder zurück nach Brander? Aber du bist erst letzte Nacht angekommen. Ich dachte, du hättest ein paar Tage Ausgang bekommen…«
    »Die sind widerrufen worden, Papa. Warum, weiß ich nicht, aber Befehl ist Befehl.« Sie zuckte die Achseln. »Schätze, wir Kadetten müssen zurück in die Salzminen.«
    DeVries antwortete ihr nicht gleich. Erst das mysteriöse Verschwinden der Offiziere bei der Heldentagsfeier. Dann hatte er den ganzen Nachmittag vergeblich versucht, den Kommandostab des Grauen Todes zu erreichen. Er hatte nicht einmal den InterimsKommandeur wegen seiner Bitte um ein paar Mechs zum Einsatz gegen die Räuberbande sprechen können, die Carrick terrorisierte, obwohl den Legionären gerade dieses Thema noch in der vergangenen Woche besonders am Herzen gelegen hatte. Und jetzt wurden die Kadetten ohne Angabe von Gründen zurück nach Brander beordert…
    Plötzlich bemerkte DeVries, daß er durch seine Tochter hindurchgestarrt hatte. Er räusperte sich. »Hör mal, Kit, warum bitte ich nicht einfach darum, daß du für eine Weile in die Residenz abgestellt wirst. Als Adjutantin oder für Verbindungsaufgaben oder sonst irgendwas. Deine Klasse kommt doch ein, zwei Wochen ohne dich aus, oder?«
    Sie schien unsicher. »Ich weiß nicht, Papa. Es muß einen Grund für die neuen Befehle geben.«
    »Wenn es wirklich dringend ist, kannst du in ein paar Stunden wieder in Brander sein. Aber erlaub mir in der Zwischenzeit, an ein paar Türen zu klopfen.« Er zwang sich, eine fröhliche Miene aufzusetzen. »Wozu bin ich Gouverneur, wenn ich meinen Einfluß nicht dazu benutzen kann, meine Tochter ein paar Tage hierzubehalten, hmmm?«
    Caitlin nickte lächelnd. »Sie werden mich wohl nicht allzu sehr vermissen. Alex ist schon als Adjutant für Kommandanthauptmann McCall freigestellt worden.«
    »Na, wenn das für den Sprößling des Oberst möglich ist, dann auch für meinen. Husch, husch, zurück in dein Zimmer. Ich werde sehen, was ich tun kann. Wenn es nicht funktioniert, werde ich dir rechtzeitig Bescheid geben, so daß du die MSB noch erreichst.«
    Er gab sich unverzagt, bis Caitlin das Zimmer verlassen hatte, dann ließ er die fröhliche Maske fallen. Irgend etwas ging hier vor, und er wollte wissen, was. Inzwischen wollte er Caitlin sicher in der Residenz wissen. Er war von Anfang an gegen ihre Entscheidung gewesen, sich als Kadettin bei der Gray Death Legion zu verpflichten, aber sie war dickköpfig, und schließlich hatte er nachgegeben. Aber ganz hatte er noch nicht

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