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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Stocken kommen, aber offensichtlich wollte sie nichts dem Zufall überlassen.
    »Ich möchte den Damen und Herren der Medien dafür danken, daß sie so kurzfristig hier erschienen sind. Ich habe eine Erklärung abzugeben. Im Anschluß werde ich keine Frage beantworten.« Sie neigte den Kopf leicht nach vorne, eine Geste, die Galen Cox als Zeichen für ihre Entschlossenheit erkannte, keinerlei Widerspruch hinzunehmen.
    »Heute nacht«, begann sie zögernd, »ist mir klar geworden, daß ich seit dem Tod meiner Mutter in einem Schockzustand gelebt habe. Sie erinnern sich – eine Nation ist in Tränen ausgebrochen, als die Bombe eines Terroristen den Archon zerriß. Ich bin sicher, Sie haben das Holovideo gesehen, und wissen, wie schrecklich es war, ihr Ende mitzuerleben. Ich habe trotz dieses Schocks daran gearbeitet, meinen Bruder Victor bei seinen Versuchen zu unterstützen, die Aufgaben unserer Mutter zu übernehmen. Er ist Hanse Davions rechtmäßiger Erbe, ein loyaler Sohn unserer Mutter und ebensosehr ein Sohn der lyranischen Nation wie jeder Mann, der auf Tharkad geboren wurde und die Schule besuchte. Ich habe geglaubt, jene, die sich ihm widersetzten, täten dies aus dem fehlgeleiteten Eindruck, sein Ehrgeiz habe zum Tod meiner Mutter beigetragen. Wie ich es schon so oft gesagt habe, wiederhole ich es auch jetzt: Victor ist an diesem Verbrechen unschuldig. Ich würde mein Leben dafür einsetzen, und habe es getan, indem ich zugestimmt habe, unsere Nation in seine Hände zu legen.«
    Mit der Linken strich sie sanft eine goldene Haarsträhne aus ihren Augen. »Ich wäre sicher noch länger im Schockzustand verblieben, wären nicht mehrere Faktoren zusammengekommen, die mich in die Wirklichkeit zurückgerissen haben. Die Zeit, die ich in der Begleitung von Kommandant Galen Cox auf Reisen verbracht habe, hat mir die Augen für das alltägliche Leben im Vereinigten Commonwealth geöffnet. Bis ich mit ihm nach Ginestra geflogen bin, um bei den Rettungsarbeiten nach der Bebenkatastrophe zu helfen, oder die Gedenkfeiern für die Kell Hounds auf Arc-Royal miterlebt hatte, war mir nie klargeworden, wie isoliert von der Wirklichkeit mein Leben verlaufen ist. Der zweite und ebenso wichtige Faktor war der Anschlag der Freien Skye-Miliz auf das Leben meines Bruders Peter. Sie alle kennen meinen Bruder. Die martialischste Aktion in seiner Zeit bei der Miliz war der Schutz hilfloser Tiere gegen gewissenlose Wilddiebe. Peter ist so ziemlich der bescheidenste Mensch der Inneren Sphäre, aber trotzdem treibt blinder Haß bestimmte Leute dazu, seine Vernichtung zu betreiben, und das ausschließlich seiner Abstammung wegen. Sie greifen ihn an, als wäre sein Tod die einzige mögliche Lösung. Diese Personen sind ganz einfach und eindeutig irregeleitet. Sie sind verführt, verblendet und auf tragische Weise irregeleitet.«
    Katrina drehte sich halb um und lächelte Galen zu, bevor sie weitersprach. »Gestern abend habe ich Galen und Kai Allard-Liao gegen zwei Krieger aus Herzog Ryan Steiners Skye-Tiger-Stall kämpfen sehen. Es war ein Geschicklichkeitswettstreit zwischen bestens ausgebildeten und hocherfahrenen Kriegern, auch wenn mancher mehr daraus machen wollte. Ich habe Leute sagen hören, wenn Victor seine anderen Schlachten ebenso siegreich beenden könnte, wie er diese gewonnen hat, gäbe es keine nennenswerten Unruhen in Skye mehr. Victor ist gestern abend nicht angetreten.
    Galen und Kai waren nicht seine Stellvertreter. Die beiden anderen Kämpfer standen nicht an Herzog Ryans Stelle. Sie haben um der Ehre willen gestritten, und das hatte nichts mit Politik zu tun. Trotzdem wurde ihr Kampf zu einer Auseinandersetzung zwischen meinem Bruder und Herzog Ryan hochstilisiert. Das ist Unsinn, und doch, es war der dritte Faktor, der mich aus meinem Dämmerzustand befreite.«
    Sie atmete tief durch und nutzte die Pause, um ihre Zuhörer noch fester zu binden. Obwohl Galen wußte, was als nächstes kam, bemerkte er, wie er sich erwartungsvoll vorbeugte.
    »Ich habe meine Pflichten – nein, meine Verantwortung – dem Volk des Vereinigten Commonwealth gegenüber vernachlässigt. Dafür bitte ich um Verzeihung. Ja, der tragische Tod meiner Mutter war eine schwere Last, aber ich hätte sie gefaßter auf mich nehmen und mit größerer Kraft ertragen müssen. Ich schulde Ihnen mehr, als ich gegeben habe, deshalb werde ich von nun an unermüdlich daran arbeiten, meine Schuld Ihnen gegenüber abzutragen. Ich nutze diese Gelegenheit,

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