BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko
überprüft und Victor sofort gefragt, ob er damit einverstanden sei, daß das zweite Signal zusammen mit dem Kampf übertragen wird, denn schließlich hat er für die Übermittlung des Kampfes bezahlt. Er hat diese Nachricht ganz offensichtlich an die Stelle der unseren gesetzt, einerseits, um unsere Leute zu verwirren, und andererseits um uns wissen zu lassen, daß er von dieser Art der Informationsübermittlung erfahren hat.«
Ryan sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Der Cox-Kampf war ein Desaster für meine Kämpfer und hat mich wie einen Idioten hingestellt. Und jetzt entpuppt sich diese Huckepackdatei als Kuschelbotschaft von Victor persönlich.«
David Hanau wagte ein vorsichtiges Lächeln. »Ich glaube kaum, daß einer unserer Leute ihm ein Wort dieses Interviews glaubt.«
»Natürlich nicht, Sie Idiot. Es ist nichts als heiße Luft. Jeder Mensch mit genug Hirnmasse für wenigstens eine funktionsfähige Synapse sieht das.« Ryans Nüstern blähten sich, als er sich in seinen dick gepolsterten Ledersessel sinken ließ. »Den größten Schaden hat der Kampf angerichtet. Galen Cox steht als Held da. Er hatte den leichtesten Mech in diesem Kampf und hat die waghalsigsten Taktiken eingesetzt. Meine Leute hatten ihn schon am Kragen. Sie hätten seinen Mech vernichten können. Seine Arme waren völlig entblößt. Und dann lassen sie ihn entkommen! Und dann kommt auch noch Katrina mit ihrer kleinen Rede. Mein Gott, sie hat mich praktisch öffentlich beschuldigt, hinter der Freien Skye-Miliz und dem Tod ihrer Mutter zu stecken. Jemand muß diese Schlampe dran erinnern, daß sie sich zu einem legitimen Ziel macht, wenn sie sich derart aus dem Fenster lehnt.«
Newmark mahnte zur Vorsicht. »Sie können sie nicht umbringen lassen.«
»Das weiß ich selbst. Königsmord war noch nie populär.« Der Herzog legte die Hand ans Kinn. »Aber sie braucht eine Erinnerung, daß jeder, der sich ins politische Wasser begibt, darin von Haien angefallen werden kann. Sie ist nur sicher, wenn sie am Strand bleibt.«
»Schade, daß Ihre Kämpfer Galen Cox in Ishiyama nicht erledigt haben«, zuckte Hanau die Schultern. »Er würde als Toter kein Symbol werden, aber sein Ende hätte Katrina wahrscheinlich schwer genug getroffen, daß sie sich zurückgezogen hätte, um ihre Wunden zu lecken.«
Sven Newmark nickte halbherzig. »Sie haben wahrscheinlich recht. Sie scheint viel für ihn übrig zu haben.«
Das wäre doch mal ein Gedanke. Ryans Augen wurden zu obsidianschwarzen Schlitzen. »Wir haben das Gerücht ausgestreut, Galen und Victor seien zerstritten?«
Hanau nickte. »Der Gedanke paßt ins Bild der Leute, die Victor für den Mörder seiner Mutter und Beinahemörder Kai Allard-Liaos auf Alyina halten.«
»Gut. Wir werden dieses Gerücht etwas modifizieren. Weisen Sie auf Katrinas Erklärung und Cox’ Unterstützung dafür als Beweis des Bruchs zwischen Galen und Victor hin. Außerdem sollten wir bemerken, daß Galen Einfluß auf Katrina hat und ihr, wie sie es in ihrer Rede erwähnte, die Augen für die Wirklichkeit geöffnet hat. Wir müssen einen Keil zwischen Victor und Galen treiben – zumindest in den Augen der Öffentlichkeit.«
Hanau nickte. »Das wird kein Problem werden. Wir können auf dem aufbauen, was wir bereits haben. Skye ist reif dafür, aber es wird auch in anderen Teilen des Lyranischen Commonwealth angenommen werden. Vielleicht sogar in den Vereinigten Sonnen, auch wenn unser Einfluß dort weit geringer ist.«
»Wie lange brauchen wir, um über die Anfangsstadien der Kampagne hinauszukommen?«
»Zwei Wochen. Das sollte genügen, um unser Gerücht in ein paar Kommentaren auftauchen zu lassen und zum Thema der ersten Talkshows zu machen. Es wird auf fruchtbaren Boden fallen.«
»Gut. Sehr gut.« Ryan grinste, als sich in seinen Gedanken ein Plan formte. »In einer Woche verteidigt Kai Allard-Liao seinen Titel. Wahrscheinlich wird er gewinnen, und nach der ganzen überzogenen Publicity wird ein gewisses Nachrichtenloch entstehen. Das sollten wir füllen.«
Hanau grinste. »Mit den Bildern von Bellerive?«
»Ja, der Bellerive-Scheiterhaufen dürfte für den Anfang genügen, aber wir brauchen mehr.«
»Mehr?«
Ryan drehte sich zu Newmark um. »Soweit ich mich erinnere, liebte Melissa Steiner-Davion Blumen.«
Newmark nickte zögernd. »Allerdings.«
»Wir sollten feststellen, ob das auch für Cox zutrifft, Herr Newmark.« Ryans Grinsen wurde breiter, als er das Entsetzen auf
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