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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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tiefergelegene zurückzuziehen. Die meisten Kämpfer hätten sich anders entschieden und unten gewartet, bis Kai herabgestiegen kam. Aber die Kampfkontrolle hätte Kai eine andere Rampe geöffnet, um ihm den Vorteil zu lassen, den er durch seine gewagte Strategie errungen hatte.
Als Wu vorstürmte, schwang er den linken Arm des Cataphract weitflächig herum und gab einen Schuß mit dem unter den Unterarm geschlungenen Impulslaser ab. Die Lichtblitze fanden auf Yen-lowangs breitem Torso ihr Ziel. Ein Teil der großartigen KesslerBemalung ging in Flammen auf, als geschmolzene Metallkeramikpanzerung darüber strömte. Der Hilfsmonitor in Kais Cockpit meldete den Verlust von 33 % Panzerung über der Taillenlinie seines Mechs. Damit war der Zustand der beiden Kampfkolosse wieder ähnlicher, als Kai erhofft hatte.
Wus Treffsicherheit verfehlte ihren Eindruck nicht.
Wenn das nur ein Schnellschuß war, hat er ein verdammtes Glück – und ist noch viel gefährlicher als ich dachte. Trotzdem, ich bin auf der rechten Torsoseite beinahe durchgebrochen.
Kai sprang von den Stahlbetonbrocken herab und kauerte sich wieder in ihre Deckung.
Der nächste Schuß könnte für beide von uns der letzte sein. Ich muß aufpassen.

    Landungsschiff Quianlian, auf dem Weg nach Solaris VII Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth

    Deirdre strich über Davids Haar. Er hatte den Kopf in ihren Schoß gelegt. Sie zog die Decke über ihn und wünschte sich, der Mann im Sitz gegenüber wäre leiser. Er war höflich genug gewesen, Kopfhörer in das tragbare Holovidgerät zu stöpseln, aber was er von Solaris empfing, brachte offensichtlich sein Blut in Wallung.
    Sie konnte die Reflexionen des LCD-Schirms auf seinem Gesicht sehen, und als der Lichtschein einen Augenblick nicht nach Explosionen und Kampf aussah, stieß sie sein Bein mit dem Fuß an.
    »Können Sie bitte etwas leiser sein?«
    Der Mann sah von ihrem Fuß hoch zu ihrem Gesicht und wieder zurück, dann runzelte er die Stirn. »Was?« fragte er viel zu laut, dann wurde er rot und nahm den Kopfhörer ab. »Verzeihung?«
    »Können Sie bitte versuchen, Ihre Stimme in Zaum zu halten?« Sie lächelte ihn so freundlich an, wie sie konnte. »Mein Sohn ist sehr müde. Ich möchte nicht, daß er aufwacht.«
    »Aber sicher«, erklärte der Mann freundlich. »Aber das würde er bestimmt auch gerne sehen. Ein verteufelt guter Kampf.«
Deirdre schüttelte den Kopf. »Ich erlaube ihm nicht, Kämpfe zu sehen.«
»Das ist nicht bloß ein Kampf, Ma’am. Das ist Kunst. Kai AllardLiaos Titelverteidigung. Das ist Geschichte.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Er tritt im Mech seines Vaters in der Fabrik an.«
Sie schloß die Augen, weil sie Tränen kommen fühlte. »Bitte, Sir, können Sie nicht nachsehen, ob sie den Kampf in die Salons übertragen. Mein Sohn… ich habe seinen Vater an die Clans und den Krieg verloren.«
Der Mann nickte mitfühlend und akzeptierte ihre Lüge. »Tut mir leid. Natürlich. Ich gehe. Der Schirm ist eh viel zu klein, um wirklich was zu sehen.«
»Danke.« Sie schenkte ihm ein tapferes Lächeln, mit dem sie ihre Verlegenheit über die Lüge überspielte. Erst als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, machte sie sich klar, daß sie ihren Kai tatsächlich an die Clans und den Krieg verloren hatte.
Und durch meine eigene Dummheit.
Deirdre drehte sich um und schaute auf den Sichtschirm, auf den fernen Planeten vor ihnen. Sie legte die Hand auf die Plastikoberfläche und ertappte sich bei etwas, das sie nicht im Traum erwartet hatte. Sie betete von ganzem Herzen um Kais Sicherheit.

    Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth

    Mein Vorteil liegt in der Geschwindigkeit. Kai beschleunigte, und der Centurion schoß auf seinen breiten, flachen Füßen aus der Stahlbetondeckung ins Freie. Er sprintete direkt auf den schmalen Torbogen zu, durch den der Cataphract verschwunden war. Mit der Mechhand hielt er sich an der Toröffnung fest und schwang sich wieder zurück. Er schob sich seitlich einen schmalen Gang durch die Trümmer entlang und ließ das Fadenkreuz nach rechts wandern.
    Komm schon, du mußt hier irgendwo sein.
Kai hatte erwartet, Wu durch den Torbogen treten zu sehen. Der Cataphract mußte sich dahinter versteckt haben, denn Wu hätte aus sicherer Deckung auf Kais linke Flanke gefeuert, wenn er sich durch die Trümmer weiter nach Westen das Stockwerk hinauf bewegt gehabt hätte. Kai hatte Wu mit seiner Finte zum Torbogen hervorlocken wollen, aber

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