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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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dem aus es seinen interstellaren Sprung durch den Hyperraum antreten würde. Das Schiff stoppte für einen Moment, während es in die korrekte Richtung einschwenkte. Dann verließ es das Raum-Zeit-Gefüge.
    Die Reaktion kam auf der Stelle. Zuerst ging ein leichtes Beben durch den Rumpf, als die Telendine in Transition ging. Dann ging ein sehr viel härterer Schlag durch das Schiff. Aus den Sensorkonsolen auf der Brücke prasselten Funkenschauer. Hoond, die über das Navigationspult gebeugt saß, hatte gerade noch Zeit, die Hände vors Gesicht zu schlagen, um ihre Augen zu schützen. Bannin und sie waren zur Absicherung gegen einen möglichen Unfall angeschnallt, aber die Erschütterung warf sie in die Gurte.
    Als der Rauch von den Ventilatoren des Lebenserhaltungssystems abgesaugt wurde und die Sicht aufklarte, wurden an allen Stationen blinkende Warnlichter erkennbar. Die automatischen Aufprallsirenen heulten. Die Leuchtplatten an der Decke erloschen, als die Energie zu den Stabilisierungsdüsen abgezogen wurde. An ihre Stelle trat der Dämmerschein der Kampfbeleuchtung.
    Hoond nahm die Hände vom Gesicht und betrachtete die Navigationsanzeigen: »Momentane Geschwindigkeit siebenhunderttausend Stundenkilometer.«
    »Was? So schnell können wir unmöglich sein!«
»Ja, Herr. Das weiß ich. Aber das wird angezeigt.«
»Wo sind wir?«
»Keine Ahnung. Ich gebe Ihnen die Anzeigen auf Ihre Station.«
    Hoond betätigte einen Druckknopf an der Armlehne ihres Sessels. Die Daten wurden augenblicklich auf den Auslegerbildschirm neben Bannin transferiert. Er sah die Zahlen auf dem Schirm leuchten.
Er sah sie, aber er verstand sie nicht, konnte die Information nicht verstehen, die sie darstellten. Die Geschwindigkeit der Telendine entsprach den Angaben der Navigatorin: Das Schiff taumelte mit mehr als siebenhunderttausend Kilometern in der Stunde durch den Leerraum. Die Anzeigen des polaren Koordinatennetzes bestanden nur aus Neunen. Bannin starrte wie betäubt auf die Zahlen. Ein Raumschiffkommandeur brauchte nicht alles zu wissen, es genügte, wenn er wußte, wo er in den Datenbanken des Bordcomputers nachsehen mußte, um die Antworten auf alle Fragen zu finden. Aber im Moment hatte Bannin nicht einmal genug Informationen, um eine intelligente Frage zu formulieren. Im Gegenteil, er hatte Angst davor, auch nur die kleinste Frage zu stellen. Möglicherweise hätte ihn die Antwort nur noch mehr verwirrt.
    »Die Sensoren melden einen bewohnbaren Planeten«, bemerkte Hoond. »Und es befindet sich etwas in der Umlaufbahn. Etwas Metallisches. Ich bin mir nicht sicher, aber die Angaben entsprechen denen für ein ausgebreitetes Solarsegel. Es ist größer als die Telendine.« Sie tastete den rapide näher kommenden Stern und sein Satellitensystem ab. Das grüne Leuchten des Monitors verlieh ihrem Gesicht eine gespenstische Blässe. »Wir sind zu schnell. Eine sichere Annäherung ist nicht möglich. Das Fenster für einen Einsatz der Manövertriebwerke ist vorbei. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Schiff aufzugeben und zu versuchen, den Planeten mit dem Beiboot anzufliegen.« Sie wandte sich zu Bannin um, als sie keine Antwort erhielt. Ihr Kapitän starrte noch immer auf den Monitor. Sein Gesicht war eine Maske aus Angst und Zweifel.
    Hoond sah wieder auf die eigene Konsole. Die Zahlen liefen mit erschreckender Geschwindigkeit weiter. Bald würden sie auch im Beiboot keine Chance mehr haben, die rettende Welt zu erreichen. »Wir müssen aussteigen, Herr.« Noch immer keine Antwort aus dem Kapitänssessel. Sie drehte sich um und packte nach dem roten Notfallhebel zwischen ihren Beinen. Sie stemmte die Füße aufs Deck und zerrte ihn mit ganzer Kraft nach oben. Die Gefechtslichter auf der Brücke erloschen und flammten wieder auf. Die Schotts, die sich beim Zusammenstoß mit der kosmischen Anomalie geschlossen hatten, glitten wieder auf. Mit einem lauten Rauschen wirbelte die Luft durch die Brücke, als das Lebenserhaltungssystem der Telendine die Druckunterschiede ausglich. Die Lautsprecher an den Decken aller Kabinen und Abteilungen plärrten ihre vorformulierte Warnung:
    »Achtung! Achtung! Alle Mann von Bord. Alle Mann von Bord. Dies ist keine Übung. Dies ist keine Übung. Alle Mann von Bord. Alle Mann von Bord.«
    Hoond sah wieder hoch. Auf der Armlehne ihres Sessels war eine Reihe roter Leuchtknöpfe aufgeflammt. Sie drückte sie nacheinander ein, wartete dabei jedesmal, bis ein Knopf die Farbe nach grün verändert hatte,

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