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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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den Korrekturdüsen ins Heck des Schiffes um, um den erhöhten Verbrauch vorne auszugleichen.
    Davud bemerkte das Rettungsboot, das an Steuerbord von der Telendine ausgestoßen wurde, aber dessen Existenz hatte für ihn kaum Bedeutung. Das Schicksal des Bootes und seiner Insassen war ihm gleichgültig, solange sie seinen Anflugsvektor nicht kreuzten. Das Rettungsboot war klein genug, um von dem Landungsschiff vom Himmel gefegt zu werden, ohne auch nur eine erwähnenswerte Erschütterung zu verursachen, aber wenn es an der falschen Stelle aufschlug und seine Trümmer möglicherweise hängenblieben, konnte es eine Landung unmöglich machen. Davud beugte sich über die Kontrollen und beobachtete die Anzeigen vor sich.
    Was auch immer im Hyperraum mit der Telendine kollidiert war, es hatte die Schiffsinstrumente in Mitleidenschaft gezogen. Die Anzeigen spielten verrückt, aber er war darauf trainiert, eher den Instrumenten zu vertrauen als seinen eigenen Sinnen. Da es im Weltraum kein ›oben‹ oder ›unten‹ gab, waren die Instrumente der einzige konstante Bezugspunkt, den ein Landungsschiffspilot hatte. Davud zuckte zusammen, als ein Komschirm rechts von ihm in einem Funkenschauer explodierte. Der beißende Geruch von Ozon und verschmorter Isolation breitete sich auf dem Brückendeck aus. Die Lebenserhaltungsfunktionen im Frachtraum waren inzwischen auf einen bedenklichen, wenn auch noch nicht kritischen Stand gefallen. Davud konzentrierte sich auf den intakten Mikronavigationsschirm.
    Im Laderaum hatten Vost und seine Leute die vier BattleMechs und den Feuerfalken-FLUM endlich unter Kontrolle. Sie hatten die beiden Heuschreck-Mechs an der hinteren Schottwand befestigt, wo sie die Erschütterungen unmittelbar nach dem Fehlsprung relativ sicher überstanden hatten. Die beiden anderen Kampfkolosse, eine Speerschleuder und ein Panther, hatten sich teilweise aus den Halterungen an der Seitenwand gerissen. Der rechte Arm des Panther hatte die letzte Halteklammer, mit der er an der Außenwand befestigt gewesen war, zerbrochen, und wild um sich geschlagen. Vost war gezwungen gewesen, an den Gerüsten, die den größten Teil des Frachtraums in Beschlag nahmen, zum Cockpit des Mechs zu klettern und den Panther zu aktivieren, um ihn wieder in den Griff zu bekommen – eine Aufgabe, die keine großen Probleme mit sich gebracht hätte, wären da nicht die ständigen Erschütterungen gewesen, die Leute quer durch den Frachtraum schleuderten.
    DEST-Kommandeur Yubari Takuda hatte sich am hinteren Ende des Laderaums, knapp außerhalb der Luke zu seiner Kabine, angeschnallt. Von dort aus konnte er die Mitglieder seiner vier DEST-Sektionen beobachten und dirigieren, während sie mit den hin und her fliegenden Objekten kämpften. Es war ein interessantes Problem.
    In der Schwerelosigkeit war ein Objekt leicht zu bewegen und zu dirigieren, aber das änderte nichts an seiner Masse. Es wurde keineswegs zu einem Ballon.
    Selbst schwerelos hatte eine 500-kg-Waffenkiste noch eine Masse von fünfhundert Kilogramm. Da das Landungsschiff ständig weiter abbremste, ›fielen‹ alle nicht befestigten Objekte im Laderaum in Richtung Bug. Sie fielen nicht sonderlich schnell, aber sie hatten trotzdem genug Schwung, um einen unvorsichtigen Menschen zu zerquetschen. Takuda hing in der Lukenöffnung und bellte Befehle und Warnungen in sein KomSet. Die DEST-Mitglieder waren so gut trainiert, daß sie augenblicklich auf seine knappen Kommandos reagierten.
    Die Söldner-Mechpiloten und ihr kleines Techkontingent konzentrierten sich ganz auf ihre Mechs und kümmerten sich nur um andere Objekte, wenn sie ihnen zu nahe kamen. Den Rest der durch die Luft taumelnden Fracht überließen sie den DEST-Mitgliedern. Dadurch mußten sich Takudas Leute nicht nur um ihr eigenes Material kümmern, sondern auch um die Ersatzteilcontainer, die auf das vordere Schott zustürzten. Natürlich hätten sie die Behälter auch ignorieren können, aber die Rumpfhülle des Landungsschiffes war beschädigt. Takuda konnte das Zischen der entweichenden Luft hören. Der Gedanke, was passieren könnte, wenn eine Stahlkiste die Schottwand traf, war nicht gerade angetan, ihn zu beruhigen.
    Das Landungsschiff schüttelte sich mit ungeahnter Heftigkeit und drohte alle gerade frisch verstauten Ausrüstungsteile wieder loszureißen. Takuda fühlte, wie er gegen die Haltegurte an Brust und Oberschenkeln gepreßt wurde, aber dann ließ der Druck nach, auch wenn die Erschütterungen

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