BattleTech 22: Fernes Land
Unidentifiziert, aber drängend.
»Zu viele. Müssen uns zurückziehen.«
»An meiner Linken können die Rekruten die Reihe nicht halten.« »Bustoe ist getroffen. Ich ziehe mich zurück.«
»Brauche Feuer links. Muß mich zurückziehen. Es sind zu viele.« »Verdammt! Die sind wie Ameisen. Man kann sie nicht schnell genug zertreten.«
»Nehmt euch vor dem nächsten Wagen in acht. Scheint eine Kanone zu haben.«
Takuda fragte sich, ob er den Heuschreck zu Hilfe rufen sollte, aber er wußte nicht, wo der FLUM war. Wenn er den Mech zu früh einsetzte, konnte der Feuerfalke n-FLUM innerhalb von Minuten am Himmel auftauchen und ihn vernichten. Bis er wußte, wo die Söldner waren, konnte er den Mech nicht einsetzen.
Dann erregte ein lautes Krachen Takudas Aufmerksamkeit. Eines der Fahrzeuge in der zweiten Angriffsreihe explodierte in einer Wolke aus Rauch und Dampf. Wahrscheinlich ein zweiter Raketentreffer. Sie würden sparsamer mit den Raketen umgehen müssen. Nicht mehr lange, und ihr Vorrat ging zur Neige. Dann rollte der Panzer aus der Rauchwolke heraus, und Takuda erkannte, daß das Gefährt auf seine Leute geschossen hatte. Ein plötzliches Beben des Bodens unter seinen Füßen ließ ihn zusammenzucken. Er blickte nach rechts und sah einen Felsbrocken von der Größe eines großen Mülleimers in den Wald hüpfen. Das Fahrzeug feuerte Kanonenkugeln. Archaisch, aber tödlich. Wenn man von einem dieser Dinger getroffen wurde, war man ebenso tot wie durch einen Lasertreffer.
Ihre Tetaetae-Verbündeten kämpften mit Speeren und kurzen, tückischen Kogatanas, die scharf genug waren, einen ungepanzerten Gegner aufzuschlitzen. Wenn sie gegen die Vogelwesen kämpften, zeigten sich die Osio-Truppen besonders wild, als wollten sie die Einheimischen nicht nur besiegen, sondern ausrotten.
»Maschinengewehr fällt aus. Mußte zurückweichen. Munitionsmangel.«
»Auf meine Rechte. Meine Rechte. Ich brauche Unterstützung an meiner Rechten. Ich kann sie nicht halten.«
»Die Tetties kriegen mächtig eins auf die Mütze. Sie werden massakriert.«
Takuda verfolgte den Verlauf der Schlacht über die Komverbindung. Seine Schlachtreihen brachen ringsum zusammen. Soweit er es hören konnte, waren seine DESTler okay, aber die Rekruten und Tetaetae erlitten massive Verluste. Der KSR-Werfer feuerte, so schnell Sanae und Miranda nachladen konnten. Die Infrarot-Zielerfassung hatte keine Probleme, die überhitzten Panzer anzuvisieren, aber früher oder später würden ihnen die Raketen ausgehen. Auf Takudas Zeichen begannen seine Truppen mit dem Rückzug.
40
Die leichte Sektion des DEST deckte den Rückzug, auch wenn es nicht mehr viel zu decken gab. Die Frontlinie der Rekruten und Tetaetae war unter dem Druck des Angriffs zusammengebrochen. Diejenigen, die noch klar genug denken konnten, hatten ihre Waffen mitgenommen. Die anderen Rekruten waren in blinder Panik davongestürzt und hatten ihre Ausrüstung liegen gelassen. Knyte und Arsenault hielten ihre Gruppen über das Gelände verteilt. Sie zogen sich in kurzen Sprüngen zurück und erwiderten das Feuer, wann immer die siegessicheren Truppen der Enklaven sie stellten. Im Wald waren die Laser den einfacheren Projektilwaffen deutlich überlegen, denn sie waren für einen Hinterhalt perfekt geeignet. Das Gewehr gab nur ein zischendes Summen ab, wenn es feuerte, und verriet die Position des Schützen nicht durch Mündungsfeuer oder eine Explosion. In vielen Fällen konnte ein DESTler einige tödliche Treffer landen, bevor er entdeckt wurde. Gegen Nachmittag hatten sie bis auf die einzelnen Posten, die Takuda in Position gelassen hatte, jeden Kontakt mit den Angreifern verloren. Deren Reihen waren im Verlauf der Schlacht so durcheinander geraten, daß sie ebenfalls bereit waren, eine Kampfpause einzulegen, um sich neu zu formieren. In der Erregung des Sieges dachten sie nicht daran, die Kosten zu erfassen oder die Gefallenen zu betrauern. Sie waren auf der Gewinnerstraße und wollten ihre Arbeit beenden. Später würden sie genug Zeit haben, sich um die Toten und Verletzten zu kümmern. Jetzt war es Zeit für Siegesfeiern. Jemand öffnete eine Flasche Budoshu, und die Party begann. Aber die Fröhlichkeit beschränkte sich weitgehend auf die Hilfstruppen. Die Soldaten, die noch Kontakt zu den DEST-Posten hatten, verstanden, wie tödlich der Dschungel war.
Hinter der ausgezackten Frontlinie sammelte sich die schwere Ausrüstung. Es gab große Lücken in ihren Formationen, und manche
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