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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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Schicksal der Enklaven in der Hand haben. Um sicherzustellen, daß diese Zukunft ihren Vorstellungen entsprach, überschütteten sie Vost und die anderen mit Angeboten.
    Aber die Führer der Enklaven waren nicht die einzigen, die Vosts Demonstration beeindruckt hatte. Die Gruppe um Achira Kochira und seine Mitverschwörer fand sich plötzlich umringt von Konkurrenten, die ebenfalls lauthals um die Dienste der Söldner warben. Die verschiedenen Gruppen und ihre Angebote waren so zahlreich und so zersplittert, daß die Bewerber es vorzogen, private Geschäfte mit den einzelnen Piloten zu versuchen. Vost, Seagroves und Pesht waren ständig von enthusiastischen Interessenten umlagert. Es war ein Anbietermarkt.
    Die einzelnen Piloten reagierten jeweils auf ihre Weise. Vost war am offensten für Interessenten mit weichen, schmiegsamen Körpern, leuchtenden Augen und vollen Lippen. Noch nie in seinem Leben war er so umgarnt worden. Die Frauen der Söldnertruppe, Wilson, Sabine, Guardine und Hoond, konnten sein Interesse nicht mehr binden. Er hatte keine Zeit mehr für Hausmannskost. Und so blieben sie in ihren einfachen Quartieren oder opulenten Suiten allein, während er sich in die Fleischtöpfe der Enklavengesellschaft stürzte.
    Was Seagroves betraf, wurde er dermaßen mit Gold überhäuft, daß seine Unterkunft sich in einen Schrein des Midas verwandelte. Gold in allen Arten und Formen türmte sich um ihn herum auf. Die Kunsthandwerker des Planeten waren zwar gewohnt, mit Metallen wie Eisen, Kupfer und Silber zu arbeiten, aber inzwischen waren sie völlig mit Aufträgen für Zierrat aus wertlosem Gold ausgelastet.
    Blieb noch Pesht, der konstant in Versuchung war, sich zu kneifen, um sicherzugehen, daß er all diese großartigen Angebote nicht nur träumte. Die Zeiten waren vorbei, in denen man ihm anbot, ihn zu EINER wichtigen Persönlichkeit zu machen. Jetzt wollten ihn alle Anbieter zu DER Persönlichkeit ihrer Koalition oder Gruppe machen. Ein Angebot folgte dem anderen, bis es unmöglich war, noch einen Unterschied festzustellen. Das letzte Angebot war immer das beste, aber es gab keinen Anreiz, es anzunehmen, denn das folgende würde mit Sicherheit noch besser werden.
    Die Anführer der Enklaven bemerkten schnell, daß sie von den unabhängigen Gruppen überboten wurden. Und sie verstanden, welche zwei Faktoren zur Überhitzung des Marktes führten: die Existenz der separaten Enklaven und die anhaltende Präsenz der DEST-Einheit in den Wäldern. Sie entschieden sich, beide Probleme in einem Aufwasch aus der Welt zu schaffen. Zum erstenmal in beinahe vierhundert Jahren erklärten die drei Städte einen umfassenden Waffenstillstand – womit sie ironischerweise Takudas wichtigstes Ziel verwirklichten. Ohne es zu beabsichtigen, hatte er die Enklaven geeint. Unglücklicherweise hatte er sie in dem Ziel geeint, ihn zu vernichten. Die Führer der Enklaven entschieden, daß sie durch die Auslöschung der Waldtruppen die Notwendigkeit für die Verpflichtung der Söldner reduzieren konnten. Ohne Takuda konnten sich die Enklaven die Söldner möglicherweise auf dieselbe Weise vom Hals schaffen, wie sie Jahrhunderte zuvor die Massenvernichtungswaffen abgeschafft hatten. Aber das vorrangige Problem war Takuda.
    Die Organisation war bestenfalls ein Flickenteppich, aber kurz vor Sonnenaufgang hatten sie eine Übereinkunft erzielt, die eine gemeinsame Streitmacht aller drei Enklaven gegen die in den Wäldern versteckten menschlichen Eindringlinge und ihre Tetaetae-Verbündeten vorsah. Die Enklaven würden mit einem Schlag ihre Ehre zurückgewinnen und sich eines lästigen Problems entledigen.
    Der Plan verlangte einen gemeinsamen Angriff der kombinierten Truppeneinheiten gegen die Waldeinheit. Jeder Enklavenführer würde seine gesamte mobile Streitmacht in den Angriff werfen, unterstützt von Infanterie und Waffen. Insgeheim planten sie jedoch alle, einen Teil zurückzuhalten, für den Fall, daß sich die Dinge anders entwickelten als geplant. Mit allgemeinem Händeschütteln, Schulterklopfen und vorgetäuschten Freundschaftsbekundungen kehrten die Führer in ihre jeweilige Stadt zurück, um weitere Pläne zu schmieden.
    Im Morgengrauen rumpelten die Armeen aus den Toren der Enklaven. Die Söldner-Mechpiloten waren zu erschöpft, es zur Kenntnis zu nehmen, und nur die Techs, die noch immer einsam in der Mechbefestigung Wache schoben, sahen sie passieren. Keiner von ihnen machte Anstalten, seinen Kommandeur zu

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