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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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Unberechenbarkeit seiner Bewegungen. Aber mit sinkender Entfernung kam irgendwann der Zeitpunkt, wo mit Ausweichbewegungen nichts mehr zu gewinnen war. Gleichgültig, wie unregelmäßig sich der Heuschreck auch bewegte, der Panther würde seine schwere PPK einsetzen können, bevor der leichtere Mech außer Reichweite war. Und das würde das Ende des Heuschreck bedeuten. Goodall befahl den schnellen Rückzug.
    Aber während sie es schaffte, in einem Schritt von Angriff auf Rückzug umzuschalten, war Jacobs langsamer. Ob es eine Folge seiner Unerfahrenheit oder seines Wagemuts war, spielte keine Rolle. Bevor Jacobs den Mech hinter die Bäume bringen konnte, traf ein künstlicher Blitzschlag aus der Partikelkanone des Panther die leichte Maschine voll im Torso. In einem weißglühenden Geysir verflüssigten Metalls kochte die Panzerung von der Frontseite des Mechs, und der Heuschreck wankte unter dem Aufprall des Treffers nach hinten. Jacobs' Karriere als Mechpilot hätte ein jähes Ende gefunden, wäre Parker Davud nicht zur Stelle gewesen und hätte den Panzer von hinten gegen die Beine der stürzenden Maschine gefahren.
    Der PPK-Treffer und das Gewicht des Panzers warfen den Heuschreck um seine Achse, und als Jacobs die Gewalt über den wankenden Mech wiedererlangt hatte, bewegte er sich in die richtige Richtung. Er rastete den Gashebel in vorderster Position ein, und der Heuschreck rannte in die Tiefe des Waldes, eine Spur von zerschmolzener Panzerung und schleifenden Servospulen hinter sich herziehend.
39
    Die Philosophie des Taoismus lehrt, daß alle Dinge ihr Gegenteil enthalten. Die Niederlage der DEST-Truppen im offenen Kampf war das Tor zu Reichtum und Macht für die Söldner Garber Vosts. Aber aus der Niederlage entstand eine Wiedergeburt, und der Sieg führte zur Zersplitterung.
    Im sanften Licht der Abenddämmerung saß Takuda niedergeschlagen in seinem Befehlsstand. Er hatte seine Mechs in einen hoffnungslosen Kampf geschickt, und jetzt bezahlten sie den Preis dafür. Sie konnten von Glück reden, daß Jacobs' Heuschreck nicht vernichtet worden war, aber Fortuna war eine launische Göttin, und er konnte sich nicht darauf verlassen, daß sie ihnen auch beim nächstenmal beistand. Hoffnung und Zeit ließen seine Einheit im Stich. Zum zweitenmal, seit sie auf Kaetetöä gelandet waren, trug sich Takuda mit dem Gedanken an Seppuku.
    Jemand zog den Vorhang des Befehlsstands beiseite, und Parker Davud kam herein. »Ich habe gute und schlechte Nachrichten, Shosa.« Davud zog einen Stuhl unter dem Tisch vor und setzte sich. »Die gute Nachricht ist, daß wir ein paar Rekruten aus den Enklaven bekommen haben. Die schlechte: Nur ein Teil von ihnen ist bewaffnet.«
    Takuda starrte seinen Adjutanten an. Der Mann hatte offensichtlich jeden Sinn für die Wirklichkeit verloren. Rekruten? Nach diesem Fiasko konnten sie unmöglich Rekruten anlocken. Aber wie sich herausstellte, hatte Parker Davud in beiden Punkten recht. Ein konstanter Strom von Neuzugängen floß aus den Enklaven ins Lager des DEST. Sie kamen aus verschiedensten Gründen, aber sie alle wollten ihre Dienste anbieten. Auch einige Soldaten aus allen drei Enklaven waren dabei, ausgerüstet mit dem, was sie hatten mitbringen können. Als der riesige zunehmende Mond über dem Horizont erschien, hatte Takuda beinahe einen kompletten Zug zur Verfügung. Die Truppe war eine Mischung aus Bewohnern aller drei Enklaven. Über die Hälfte von ihnen waren Frauen und Kinder. Ihre Bewaffnung reichte von Schwertern und Musketen bis zu leichten Pistolen und Bolzenschloßgewehren. Keine der Schußwaffen verwendete standardisierte Munition, aber wenigstens war ein Anfang gemacht.
    Die Leute kamen, weil sie an eine bessere Zukunft unter der Führung der neuen Menschen glaubten. Manche wurden von Takudas Philosophie einer harmonischeren Gesellschaft angelockt, andere wollten herrschen. Ein paar suchten eine Gelegenheit, mit denen abzurechnen, die sie in den Enklaven zurückgelassen hatten. Was immer der Grund war, Takuda nahm sie in seine Reihen auf und machte sich an die Organisation.
    Bei den Führungsgruppen der Enklaven herrschte ein Gefühl der Euphorie. Die Demonstration der Feuerkraft, zu der die Mechs in der Lage waren, hatten alle Fraktionen in der Überzeugung vereint, daß ihre Zukunft bei Vost lag. Indem sie die Söldner anheuerten, konnten sie ihre jeweiligen kühnsten Träume verwirklichen. Wer auch immer die Dienste der Söldner in Anspruch nahm, würde das

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