Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
Vom Netzwerk:
bestimmen.«
»Natürlich. Kombinatstruppen bilden sich immer ein, sie müßten das Kommando haben. Aber ich würde mich etwas vorsehen, die DEST schlecht zu machen. Sie haben einen beachtlichen Ruf, und selbst wenn der überzogen ist, so weit von der Wahrheit ist er auch nicht.«
»Sie sind auch keine Übermenschen«, winselte der kleine Mechpilot.
»Übermenschen vielleicht nicht, aber trotzdem verdammt gut. Sieh dich vor, was du sagst. In ihrer Nähe solltest du dich vorsehen.«
Ein paar Sekunden herrschte Stille zwischen den beiden Männern. Vost gab Brank Zeit nachzudenken und von selbst die gewünschte Antwort zu finden.
»Im Moment haben sie alle Waffen«, meinte der schließlich. »Wir haben unsere Pistolen, aber die schweren Geschütze gehören ihnen. Zu schade.«
»Zu schade, daß wir die Mechs nicht hier draußen haben«, stellte Vost nach einer kaum merklichen Pause fest. »Das würde die Sachlage verändern. Dann wären wir am Drücker, und sie müßten nach unserer Pfeife tanzen.«
»Wir sollten sowieso am Drücker sein«, warf Brank ein. »Sie haben doch gar nichts zu tun. Es gibt niemanden hier, gegen den sie kämpfen könnten.«
»Sie behaupten etwas anderes. Wer weiß, ob die Geschichten über menschenähnliche Fremdwesen und riesige Vögel draußen im Wald nicht nur dazu dienen sollen, uns angst zu machen und sie wichtig erscheinen zu lassen. Was haben sie schon zu tun, außer sich darum Sorgen zu machen? Takuda sitzt da wie ein Diktator und erzählt uns, wir müßten uns auf die Verteidigung vorbereiten. Gegen was denn? Was wirklich not tut, ist, daß wir unser Leben hier organisieren. Wir müssen herausfinden, wie wir überleben können. Und du weißt, was ich damit meine.«
Brank hatte keinen Schimmer, was Vost mit Überleben meinte, abgesehen vielleicht von mehr Nahrung und einem Dach über dem Kopf. Aber er wußte, daß Vost eine Antwort erwartete und daß diese Antwort tiefgründig sein mußte. Nur fiel ihm nichts ein. Er konnte nur zustimmend brummen und hoffen, daß ihm Vost einen Hinweis gab. Zum Glück für seine festgefahrenen Gedankengänge wanderte in diesem Moment Holly Goodall durch sein Blickfeld. Das löste eine Reaktion aus. »Die Frauen.« Es war beinahe eine Frage.
»Genau.« Vost nahm das Stichwort sofort auf. »Wir müssen die Frauen verteilen. Wenn wir hier überleben wollen, muß jemand da sein, der unser Erbe fortführt. Wir müssen die Frauen unter uns aufteilen.«
»Aber es sind nur vier.« Branks Stimme klang weinerlich. Er ging in Gedanken durch, ob eine für ihn übrigbleiben würde, und wenn ja, welche.
»Du vergißt die beiden beim DEST.«
»Das würde dem Major nicht gefallen. Er würde Einwände machen.«
»Nicht, wenn die Mechs ausgeladen wären. Kann sein, daß wir die Frauen nur über seine Leiche bekämen, aber das ließe sich dann arrangieren.« Vost warf Brank einen wissenden Blick zu, der mit einem verschmitzten Lächeln quittiert wurde. »Die beiden da drüben sind in bester körperlicher Verfassung. Zugegeben, wahrscheinlich würden sie jedem Mann das Genick brechen, der sie schief ansieht, aber wäre es kein Spaß, sie zu zähmen? Ich wette, mit einer von ihnen könntest du dich großartig amüsieren, was meinst du?«
Sho-sa Yubari Takuda beobachtete die beiden Mechpiloten bei ihrer Unterhaltung. Er konnte nicht hören, was sie redeten, aber das war auch gar nicht nötig. Die ganze Situation war ihm unangenehm. Die Rolle eines Alleinherrschers war Takuda ganz und gar fremd. Er wollte diese Funktion nicht, aber er sah keine Alternative. Vost wollte sich zwar ganz eindeutig zum Leithund aufschwingen, aber er war absolut unfähig, im Interesse der gesamten Gruppe zu handeln. Und was Reston Bannin betraf – der Mann war ein Versager. Seit sie das Sprungschiff verlassen hatten, hatte er keinen Finger gerührt. Damit blieb nur noch Parker Davud, aber wahrscheinlich würde sich der Landungsschiffspilot jedem Versuch widersetzen, ihn zum Anführer der Schiffbrüchigen zu machen.
Also blieb die Aufgabe an Takuda hängen. Solange die DESTMitglieder zusammenhielten, konnte er sich behaupten. Aber diese Situation war für sie ebenso neu wie für die anderen, daher konnte er sich nicht sicher sein, was sie tun würden. DEST-Mitglieder wurden nach Intelligenz ausgewählt, nicht nach blindem Gehorsam. Früher oder später würde sich jeder von ihnen seine eigene Meinung zu ihrer Situation bilden. Takuda hatte nicht die Absicht, sich zum Diktator aufzuschwingen. Er

Weitere Kostenlose Bücher