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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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korrekte japanische Rangbezeichnung Takudas, »wir scheinen in seltsame Umstände geraten zu sein.«
    Takuda betrachtete sein Gegenüber stumm. Seiner Erfahrung nach war Schweigen häufig die beste Antwort. Außerdem war er sich sicher, daß Vost seine vorbereitete Rede abspulen würde, egal, was er antwortete. Er hatte recht.
    »Seit gestern, oder wann immer es war, hat sich die Lage geändert. Meine Männer und ich wurden vom Draconis-Kombinat als komplette Lanze verpflichtet. Wir sollten an einer Aktion teilnehmen, für deren Durchführung Ihre Leute sich nicht qualifiziert fühlten. Mein Vertrag legt fest, daß wir die Hälfte der vereinbarten Summe bei Unterzeichnung und die andere Hälfte nach Abschluß der Mission erhalten. Sie und Ihre Leute waren verantwortlich für unseren sicheren Einsatz und Abtransport. Soweit ich es sehe, haben Sie Ihren Teil des Vertrages nicht erfüllt. Was meinen Sie dazu?«
    »Ich kenne Ihren Vertrag nicht«, erwiderte Takuda mit nüchternem Ton. »Ich habe meine eigenen Befehle, was Ihre Lanze betrifft.« Das stimmte natürlich nicht ganz. Er war nicht nur beauftragt worden, die Söldner am Einsatzort abzuliefern, sondern sollte auch dafür sorgen, daß sie ihren Auftrag erfüllten. Das Landungsschiff enthielt die Dokumente und das Geld für die Bezahlung Vosts, sobald dessen Lanze ihre Arbeit getan hatte. Aber davon sollte Vost nichts erfahren, und soweit es Takuda anging, galten seine Befehle noch. Außerdem hätte es sich nachteilig auf die Harmonie ausgewirkt, hätte er sein Wissen preisgegeben.
    »Nun, ich habe meine Kopie des Vertrages dabei«, stellte Vost fest und griff in die Jacke. Takuda fühlte, wie seine Leute sich anspannten, und auch, wie sich die Anspannung löste, als der Söldner keine Waffe, sondern eine Schriftrolle ans Licht holte.
    »Ich brauche Ihre Kopie nicht, Pilot Vost. Ich gehe davon aus, daß Sie die Wahrheit sagen. Aber ich wüßte nicht, was sich an unserer Lage so dramatisch verändert haben soll.«
    »Ich finde jedenfalls, daß unser Vertrag jetzt ungültig ist, und der Rest meiner Männer stimmt mir zu.«
»Sie stimmen über solche Fragen ab?« Takuda machte ein erstauntes Gesicht.
»Nein. Aber ich höre zu, wenn meine Männer etwas sagen.« Takuda lächelte. In Wahrheit meinte Vost, daß er seinen Leuten erklärte, was er von ihnen hören wollte, und dann sagten sie es. Eine interessante Form der Menschenführung. »Nun gut, und was sagen Ihre Leute?«
»Erst einmal ist der Vertrag ungültig, und wir sind nicht durch ihn gebunden. Da Sie uns nicht an unserem Bestimmungsort ablieferten, haben wir keinerlei Bedarf für Sie oder Ihr DEST-Team. Das macht auch Ihre Autorität hier illusorisch. Wir sind durchaus in der Lage, uns selbst zu helfen. Ihre Leute können die Einheit auflösen und sich meinen Techs anschließen.«
    »Die Einheit auflösen?«
»Sie ist nutzlos, oder etwa nicht? Das hier ist keine Gefechtssituation. Was wir hier brauchen, sind Leute, die zu arbeiten verstehen. Meine Techs sind dafür genau richtig. Wir können Ihren Leuten beibringen, wie man überlebt.«
»Vost-san, meine Einheit besteht nicht nur aus Elite-Sturmtruppen; ihre Mitglieder sind sämtlich qualifizierte Mechpiloten. Außerdem sind sie alle dafür ausgebildet, allein in jeder Art von Umgebung zu überleben. Das veranlaßt mich zu dem Schluß, daß unser Überleben hier eine Beibehaltung der bestehenden Strukturen notwendig macht.«
    »Mit Ihnen als Anführer, meinen Sie.«
    Also das ist das Problem, dachte Takuda. Vost ärgerte sich darüber, nicht den alleinigen Befehl zu haben. Jetzt fühlte Takuda sich schon besser. Zumindest wußte er, was los war.
    »Und wenn Sie den Befehl haben«, sprach Vost weiter, »was planen Sie bezüglich der Frauen?«
    »Ich war mir nicht bewußt, bezüglich der Frauen irgend etwas planen zu müssen.«
    »Genau da liegt Ihr Problem, Major.« Auf Vosts Gesicht lag ein höhnischer Ausdruck, wie ihn Takuda schon früher gesehen hatte, wenn ein Zivilist versuchte, Militärs herunterzuputzen. »Wir sitzen hier fest.« Vost stemmte die Fäuste in die Seiten und schob die Brust vor. »Das müssen Sie sich klarmachen. Wenn wir hier überleben wollen, müssen wir die Frauen an die besten Männer verteilen. Und zwar sofort.«
    »Ich habe Probleme mit dem ›wir‹ in Ihrer Behauptung.«
    »Wir. Die Anführer. Sie und ich. Vielleicht noch Bannin, obwohl ich den für nutzlos halte. Sie und ich.«
»Was ist mit den Frauen?«
»Was soll mit ihnen

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