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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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zwischen seinen Doppelaugen wurde faltig vor Anstrengung. »Ihr seid wie die anderen vom Himmel gefallen«, stellte er halb fragend fest.
»Wir sind von Salford gekommen«, antwortete Horg, der noch immer verwirrt war. »Ich glaube, wir hatten einen Unfall. Sho-sa Takuda meint, wir sitzen hier für immer fest.« Es war das einzige, was Horg einfiel. »Ich will nach Hause.« Er setzte es hinzu, ohne sich dessen bewußt zu sein. Als er diesen Satz sich aussprechen hörte, war Horg selbst überrascht. Eine Woge des Heimwehs schlug über ihm zusammen. Für einen Augenblick verschleierten sich seine Augen.
Seit er für die Kommandotruppen rekrutiert worden war, hatte Horg den DEST als sein Zuhause angesehen, als seine Familie. Jetzt drängte sich in seine Gedanken, was er verloren hatte – die Menschen und Orte, die er kannte. Plötzlich wurde ihm klar, daß er keinen von ihnen je wiedersehen würde. Natürlich würden sie gelegentlich noch an ihn denken, aber mit der Zeit würde die Erinnerung verblassen, und er würde aufhören zu existieren.
Es gab eine alte Legende, derzufolge ein Mensch existiert, solange sich noch jemand an seinen Namen erinnert. Das war die Unsterblichkeit. Das war der Grund für Grabsteine mit dem Namen des Verblichenen. Aber für Horg und all die anderen an Bord des Sprungschiffs würde es keine Grabsteine geben. Sie waren in der Weite des Raums verschollen. Sie würden auf irgendeiner Liste als ›vermißt‹ geführt werden, in irgendeinem Computerspeicher verschwinden und vergessen werden. Der Gedanke, daß der Computerspeicher seine Unsterblichkeit garantieren könnte, kam Horg nicht.
»Horg. Hier Knyte. Bericht.« Der winzige Lautsprecher seines Gefechtshelms, der am linken Schläfenbein anlag, riß Horg zurück in die Wirklichkeit. Sein Blick klärte sich.
»Horg hier. Ich habe Kontakt mit der… dem… der Person, nach der wir gesucht haben.« Horg wußte nicht, wie er es sonst ausdrücken sollte. »Er kann reden«, war der einzige sonstige Kommentar, der ihm einfiel.
»Wir sind unterwegs.«
Dakodo hatte die ganze Zeit weitergeplappert, aber Horg hatte ihm nicht zugehört. Jetzt wurde er sich der seltsamen Tschilplaute des Tetaetae bewußt. Es war schwer zu verstehen, was er sagte, und Horg konzentrierte sich auf den Lärm. Langsam drangen die Worte durch. Der Tetaetae erzählte irgend etwas darüber, wo er lebte und was er tat. Wenn Knyte und Holland ankamen, würde er es alles wiederholen müssen.
Als die beiden anderen DESTler eingetroffen waren, hockten sich die vier im Kreis auf den Boden. Alle Mitglieder der Streife befragten den Tetaetae auf ihre Weise. Horg verstummte mehr und mehr, verarbeitete schweigend und methodisch die Informationen, die sie erhielten. Knyte verhörte Dakodo systematisch, überdachte jede Antwort und benutzte sie als Ausgangspunkt für die nächste Frage. Holland stellte ihre Fragen, wie sie ihr gerade in den Sinn kamen. Sie war so voller Wißbegierde, daß die Worte nur so aus ihr heraussprudelten. Knyte ließ ihr ab und zu freie Bahn, dann kehrte er wieder zu seiner Befragungsmethode zurück.
Während sie den Fremden verhörten, wurden sie sich anderer Bewegungen im Dunkel des Waldes bewußt. Es war offensichtlich, daß dort draußen andere waren, die ihre Bewegungen und Aktionen beobachteten. Dakodo ließ erkennen, daß er es ebenfalls wußte. Zunächst blieben die Menschen wachsam, aber mit fortschreitender Dauer der Unterhaltung fühlten sie sich sicherer. Sie waren sich der unsichtbaren Präsenz weiter bewußt, aber sie schien weniger feindselig als neugierig. Und gelegentlich vernahmen sie ein leises Tschilpen.
Noch bevor Dakodo begonnen hatte, seine Geschichte zu erzählen, hatte Knyte bereits beschlossen, den Fremden mit ins Lager zu nehmen, aber er war sich nicht sicher, auf welche Weise. Hier, vor ihnen, saß eine Brücke zu der Welt jenseits des kleinen Umkreises, den sie erkundet hatten. Diese seltsame vogelähnliche Kreatur konnte der Schlüssel für ihre Zukunft werden. Knyte fragte sich beiläufig, ob ihre beiden Arten wohl in der Lage waren, miteinander Nachkommen zu zeugen. Biologisch unmöglich, entschied er, und verdrängte den Gedanken. Der Fremde beantwortete alle ihre Fragen. Es war eine unvollständige, aber höchst interessante Geschichte.
Dakodo war einer der Ältesten eines kleinen Tetaetaestammes, der diesen Teil des Waldes bewohnte. Es gab andere Stämme in der Gegend, aber sie lebten in einiger Entfernung. Knyte versuchte

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