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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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stieß einen beinahe menschlichen Schrei aus. Es sprang beinahe ebenso überrascht wie Horg nach hinten. Auch der Draconier stolperte nach hinten, erholte sich aber schnell von seinem Schreck und hob das Lasergewehr an die Schulter. Das Fremdwesen drückte sich nach hinten in das plötzlich unnachgiebige Unterholz. Sein Kreischen hielt an. Horg drückte mit dem Finger auf den Auslöser, bis er Widerstand spürte. Wenn sich das Ding bewegte, würde er ein Loch durch seinen haarigen Körper brennen. Das stand fest.
    Das Fremdwesen stieß einen erneuten Schrei aus, aber dieser klang anders als sein Schreckensruf Sekunden zuvor. Das jetzt war ein glucksendes Heulen, das von Rasseln und Klicken durchzogen war. Horg nahm den Finger nicht vom Abzug. Der Schrei wiederholte sich, gedämpfter jetzt und verständlicher.
    »Bitte schießen nicht«, meinte er zu hören. »Bitte schießen nicht.«
    Horg löste den Abzugsfinger ein wenig. Nicht ganz, aber doch weit genug, daß die Waffe nicht aus Versehen ausgelöst werden konnte. Er lauschte angestrengt.
    »Bitte nicht schießen tun. Ich dein Freund will sein.« Das Wesen wimmerte leise und hob die Hände vor die Augen.
8
    Horg senkte das Lasergewehr auf Taillenhöhe und starrte die Gestalt vor sich an. Er wußte nicht, ob das Wesen vor ihm ein Vogel war oder etwas ganz anderes. Die Füße wirkten eindeutig vogelähnlich, aber der Körper…
    Der weniger kugel- als eiförmige Körper hing zwischen extrem langen Beinen, wobei seine Querachse die längere war. Das Faszinierendste an dem Fremdwesen waren seine Augen. Es hatte längliche Augenschlitze, die sich von der Schädelseite bis zur Vorderseite des Kopfes zogen, wo sie sich über dem kurzen Schnabel fast berührten. In ihnen lagen zwei Pupillen, eine, die seitlich vom Körper wegblickte, und eine zweite, die nach vorn ausgerichtet war. Die Ohren, oder das, was Horg dafür hielt, waren nur kleine Öffnungen an der Schädeloberseite, schräg hinter den Augen.
    Horg stellte fest, daß die nach hinten abgeknickten Beine ideal an die Fortbewegung durch den Sumpf angepaßt waren und dem Fremden vorsichtige Schritte durch das unebene und unsichere Gelände gestatteten. Die langen Unterschenkel waren mit breiten Schwimmhautkrempen versehen, die im Augenblick wie ein äußeres Merkmal der Überraschung weit abstanden. Ähnliche kleinere Schwimmhäute waren zwischen den unteren Krallen zu sehen. Eine interessante Kreatur.
    Horg war nicht gerade der sprachgewandteste seiner Sektion oder des DEST insgesamt, aber möglicherweise machte ihn gerade das zum besten Kandidaten für einen Erstkontakt. Er war keineswegs beschränkt, er dachte nur genau darüber nach, was er sagte und wie. In der rechten Hand hielt er das Lasergewehr, mit dem linken Daumen deutete er auf sich selbst.
    »Swalen Horg«, sagte er mit fester, befehlender Stimme.
    Und er sagte es im sicheren Wissen, verstanden zu werden. Jeder wußte, daß man bei Kontakt mit jemandem, der eine andere Sprache benutzte, langsam und deutlich artikulieren und die Worte mit Gesten unterstreichen sollte. Niemand war so dumm, das nicht verstehen zu können.
    »Swalen Horg«, wiederholte er etwas lauter und mit einer heftigeren Geste.
Das Fremdwesen drückte sich noch immer ins Gestrüpp, schien sich aber etwas zu entspannen. »Dakodo ich bin.« Der Fremde wiederholte Horgs Geste.
Swalen Horg war nicht darauf vorbereitet gewesen, auf ein Fremdwesen zu treffen, mit dem er sich in seiner Muttersprache verständigen konnte. Jetzt, wo er sich einem solchen Fremdweltler gegenübersah, hatte Horg keine Ahnung, was er als nächstes sagen sollte. Es gab so viele Möglichkeiten, daß er keine Wahl treffen konnte. Er konnte stundenlang erzählen, wer er war, woher er kam, was er hier machte… Er stand nur stumm da, den Mund geöffnet. Der Lauf seines Gewehrs sank langsam zu Boden.
»Name mein Dakodo ist. Ich Tetaetae bin.« Die Stimme war hoch und tschilpend. Die harten Konsonanten waren extrem deutlich, während die Zischlaute kaum erkennbar waren. Dakodo beobachtete das ausdruckslose Gesicht des Menschen mit dem Gewehr. Er konzentrierte sich darauf, was er sagen wollte. »Mein Name ist Dakodo«, erklärte er langsam. »Ich bin ein Tetaetae.« Dakodo mußte angestrengt über jeden Satz nachdenken. Seine Satzstruktur war gut für Unterhaltungen mit anderen seiner Art, aber eine direkte Übersetzung Wort für Wort führte bei Menschen zu Verständigungsproblemen.
Dakodo starrte Horg an, und die Haut

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