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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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wachsiger violetter Früchte. »Die ihr nicht essen. Machen Menschen krank. Menschen sagen, sie riechen schlecht.« Er schüttelte seinen Körper in einer Geste, die, wie sie bei der Befragung festgestellt hatten, einem Schulterzucken gleichkam.
    Knyte reagierte auf seinen Hinweis. »Wir können eine Menge essen. Gibt es hier irgend etwas, das ihr nicht vertragt?«
Dakodo sah ihn mißtrauisch an. Dann entschied er, daß der Mensch die Frage aus reiner Neugierde gestellt hatte, und nicht, weil er nach einer Möglichkeit suchte, den Tetaetae zu schaden. Dieser Mensch und seine Begleiter waren anders als die wenigen, denen er vorher begegnet war; ganz anders als die Menschen der Legenden und Erzählungen, mit denen die Tetaetae ihre Kinder erschreckten. Er war froh, daß er dafür argumentiert hatte, mit diesen Lebewesen Kontakt aufzunehmen. Andere Mitglieder des Stammes hatten davor gewarnt, hatten erklärt, aus einer solchen Begegnung könne nichts Gutes erwachsen, aber Dakodo hatte sich durchgesetzt.
»Wir versuchen, nichts zu essen, was vierzackige Blätter hat. Das für uns ist ein böses Zeichen. Das gilt, so lange ich mich erinnern kann. Ich weiß nicht, ob alles mit vier Zacken schlecht ist, aber ich halte mich fern.«
Dakodo pflückte einige der Früchte, darunter auch zwei violette. Wie er erläuterte, waren sie bei den Tetaetae sehr beliebt, auch wenn die Menschen sie nicht zu vertragen schienen. Es dauerte nicht lange, bis sie alle schwer mit Obst beladen waren.
Die Streifenmitglieder ließen sich die Informationen durch den Kopf gehen. Ringsum summte und zwitscherte der Wald. Die glatte Oberfläche des Sumpfes wurde von gelegentlichen Wellen durchbrochen, als etwas aus den Tiefen unter der glasigen Oberfläche nach oben kam, um ein unvorsichtiges Insekt zu verschlingen. Knyte hoffte, daß der unbekannte Insektenfresser eine Vorliebe für Mücken hatte, die menschliches Blut saugten. Ringsum konnte er das ungewohnte Zwitschern und Tschilpen anderer Tetaetae hören, die Dakodo und der Streife folgten. Ein lauter Schrei ertönte aus einiger Entfernung, gefolgt von Gelächter.
»Das ist eine Söldnerstreife«, meinte Horg. »Ich wette, einer von ihnen ist in die Grube gefallen. Vielleicht sollten wir ihnen helfen.«
»Nein«, erwiderte Holland. »Laß sie. Ich habe für alle Zeiten genug von dieser Bande und ihrem Anführer. Ich will sie nicht mal sehen müssen. Ich finde, wir sollten hier warten und sie vorbeilassen.«
»Ganz meine Meinung«, stimmte Knyte zu. »Vost möchte sich zum König aufschwingen.« Er richtete sich auf, stemmte die Fäuste in die Hüften und schob die Brust vor. »Ich möchte, daß ihr in mir euren Gott seht«, verkündete er. Seine Pose und Intonation ähnelten der Vosts so, daß die anderen lachen mußten. »Ich bin der am meisten Qualifizierte, euch in mein gelobtes Land zu führen.« Holland und Horg grinsten breit.
Die Geräusche der anderen Streife wurden lauter und schallender, als sie durch das Gestrüpp heranstampften. Die Söldner machten einen solchen Krach, daß sie auf keinen Fall irgend etwas davon mitbekommen konnten, was um sie herum vorging. Auch das Schnattern der versteckten Tetaetae wurde lauter. Dakodo neigte den Kopf und lauschte.
»Ka dêdê!« herrschte er ihre unsichtbaren Begleiter an. »Ka dêdê!« Er trat an den Laubvorhang hinter der Streife und zog einen Teil der Zweige mit beiden Händen auseinander. »Ka, ka, ka!« Er kam zurück und schüttelte den Kopf. »Ein paar der anderen sind gegangen, um eure Freunde zu treffen. Ich halte das für keine gute Idee. Ich habe es ihnen gesagt. ›Nein, nein, nein‹, aber sie waren schon fort.«
»Verdammt«, meinte Knyte mit tonloser Stimme. »Du hast recht. Der Söldnerpatrouille sollten sie besser nicht begegnen. Kannst du sie zurückholen?«
»Ich glaube nicht.«
»Hoffen wir das Beste. Vielleicht bewahren die Söldner ja Ruhe. Ich werde versuchen, sie auf den Besuch vorzubereiten«, meinte Horg und hob das Bügelmikro seines Helms an die Lippen.
Seine Hoffnung wurde von lautem Waffenfeuer zerschlagen. Knyte erkannte das Knallen der Söldnerpistolen. Schreie ertönten, und Äste brachen mit lautem Krachen. Dann ertönten weitere Schüsse. Eine Kugel pfiff über ihre Köpfe hinweg und riß auf ihrem Weg in die Dunkelheit mehrere Zweige ab. Aus dem Unterholz erscholl ein Chor von Tetaetae-Stimmen. Dakodo horchte.
»Dêdêdê! Dêdêdê! Dêdêdê!« schnatterte er. Dann wandte er sich wieder an die Draconier.

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