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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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gab.
    Eine Untersuchung des Schiffes ergab ohne jeden Zweifel, daß es nie wieder fliegen würde, auch wenn es nicht aufgeschnitten wurde. Davud fürchtete sich davor, es einzugestehen, aber er konnte den Augenblick nicht allzu lange hinauszögern. Nachdem Mark Jacobs, der Sprungschiffingenieur, sich das Wrack eingehend angesehen hatte, gab er es zum Ausschlachten frei. »Ihre Zentralstrebe sieht aus wie ein Korkenzieher«, erklärt er. »Und das ist längst noch nicht alles. Die Querverstrebungen Siebzehn bis Neunzehn sind über den Rückkehrpunkt hinaus belastet worden. So brüchig, wie die sind, bin ich überrascht, daß sie die Kiste heil runtergebracht haben. Das Rettungsboot ist noch schlimmer dran. Das habe ich beim Spiraleintauchen in die Atmosphäre abgewrackt. Nicht eine aerodynamische Hubfläche am ganzen Teil. Es kann noch qualmen und Feuer spucken, aber fliegen wird es nie wieder. Und für Ihr Landungsschiff gilt das gleiche.« Er schlug auf den Rumpf des Schiffes. »Na ja, wie gewonnen, so zerronnen.«
    Trotzdem erwies sich das Aufschneiden des Landungsschiffes als weit schwieriger als zunächst vermutet. Selbst mit den Schneidbrennern vom Wartungsdeck dauerte es eine ganze Weile, durch die obere Außenhülle zu gelangen. Die Brenner waren für kleinere Reparaturen entworfen, nicht für das Heraustrennen einer ganzen Rumpfsektion. Schließlich schlug Jacobs vor, ein Kabel auf den Rumpf zu legen und es mit Strom aus dem Fusionsreaktor des Schiffstriebwerks zu überhitzen. Das funktionierte, wenn auch in Verbindung mit einem lagerweiten Funkenregen. Endlich kam der Bug des FLUM frei.
    Seagroves hatte mittlerweile im Cockpit die Systeme und Schaltkreise überprüft. Der Absturz hatte die Energiekopplungen so beschädigt, daß drei komplett ausgewechselt werden mußten. Bei den zwei kleineren war das einfach, weil Austauschkopplungen zur Standardausrüstung der Techs gehörten. Aber die dritte war eine versiegelte Primärkopplung, die für die gesamte Lebensdauer der Maschine ausgelegt und nicht für einen Austausch vorgesehen war. Für sie war kein Ersatz verfügbar. Als Seagroves eine rot blinkende Fehlermeldung für dieses System erhielt, war er geneigt, den FLUM abzuschreiben, aber der Bastler Jacobs fand eine Lösung. Mit Hilfe einer Umleitung des Neurofeldkontrollsystems durch die Zwischenkühler konnte er das beschädigte Bauteil umgehen. Er klopfte mit berechtigtem Stolz auf sein Werk. »So, das dürfte bis zum Ende der Tage des FLUM halten, oder bis zu Ihrem. Was immer zuerst kommt.«
    Takuda und Vost kletterten auf den Rücken des FLUM, so daß der DEST-Kommandeur die Externschaltung der Laser überprüfen konnte. Sie brachen die Wartungsluke auf und legten die Schalter um, mit denen die Energiezufuhr der Waffensysteme reguliert wurde. Als Vost ihm erklärte, daß die Maschinengewehre weiter funktionierten, entschied Takuda, daß es so wahrscheinlich besser war. Die Kurzstreckenbewaffnung konnte sich als nützlich erweisen, falls der FLUM in Schwierigkeiten kam.
    Jetzt, wo das Landungsschiff bis zum Boden aufgeschnitten war, lag der gesamte Frachtraum frei. Die übrigen Mechs standen reglos an den Schottwänden, vergessene Riesenspielzeuge, die auf ihre Aktivierung warteten. Die anderen Piloten konnten es sich nicht verkneifen, in die Cockpits zu klettern, um Servos und Schaltkreise durchzuchecken. Noch gab es keinen Befehl zum Ausrücken, aber es sah danach aus, daß sie ihre Chance bekommen würden. Hoffnung machte sich breit. Selbst Jacobs, dessen Trainingszeit in einem Mech lange Jahre zurücklag, fühlte ein Drängen, die Maschinen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Es war zehn Jahre her, seit er zuletzt im Mech seines Vaters gesessen hatte, aber der Instinkt war noch vorhanden.
    Als der FLUM ausgeschifft war, meldete sich Seagroves bei Takuda und Vost. Der DEST-Kommandeur nahm den Piloten beiseite.
»Sie werden sich in eine sehr unsichere Lage begeben, Seagrovessan. Es ist wichtig, daß Sie den Kontakt mit den Menschen auf das absolute Minimum beschränken. Wir kennen die Situation hier nicht, und wir wollen in keinen Konflikt stolpern, der uns über den Kopf wächst. Sehen Sie sich vor. Bleiben Sie so hoch wie noch möglich, um eine Vorstellung von der Lage in den Enklaven zu gewinnen. Aber sehen Sie sich vor.«
Seagroves nickte. Im Anschluß an die Vorbesprechung begleitete Vost ihn zum FLUM-Cockpit.

    »Geh runter«, wies Vost ihn an. »Tief genug, so daß sie dich sehen und du ihre

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