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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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gewesen, den Sturmtrupp zusammenzurufen, aber er hätte nichts gegen etwas Unterstützung einzuwenden gehabt, wenn es nötig werden sollte. Yura war an seiner Seite geblieben. Er stand einen Schritt hinter ihm und zwei Schritte links, wo er bleiben würde, bis er entlassen wurde. Der Sho-ko hatte die Spannung in der Luft gespürt und würde seinem Kommandeur beistehen. Auf dem Dach des Bunkers hielten sich die drei Mitglieder der Schwere-Waffen-Sektion auf. Gun-sho Ariake Sanae war damit beschäftigt, die korrekte Vorgehensweise bei der Wartung einer Pleno-Hamata-Kurzstreckenlafette vorzuführen.
Die Waffe hatte eine Reihe von Eigenheiten, die besondere Aufmerksamkeit erforderten, aber Takuda war sicher, daß alle Mitglieder der Schwere-Waffen-Sektion mit diesen Besonderheiten genau vertraut waren, ebenso wie alle anderen DEST-Mitglieder. Sanae hatte sich wohl aus Gründen, die über bloßes Training hinausgingen, dafür entschieden, diesen Kursus hier und jetzt abzuhalten.
Gun-sho Ariake Sanae war ihrem Kommandeur ein Rätsel. Von allen Mitgliedern seiner Einheit war sie diejenige, von der Takuda am wenigsten wußte. Es konnte kein Zweifel an ihrer Kompetenz bestehen; niemand, dessen Können irgendwie zweifelhaft war, hätte es bis in die Reihen eines DEST geschafft. Aber trotzdem blieb sie unergründlich. Die großgewachsene, gertenschlanke Frau mit dem Alabastergesicht schien in ihrer eigenen Welt zu leben. Soviel Takuda wußte, hatte sie keine Freunde in der Einheit, nicht einmal Andi Holland, die sonst mit jedem befreundet war. Sanae leitete ihre Sektion streng, fair und nach professionellen Standards. Sie vollzog alle religiösen Rituale mit peinlicher Genauigkeit. Und das war auch schon alles, was Takuda über sie wußte. Die beiden anderen Mitglieder ihrer Sektion hatten einen Teil dieser Eigenschaften übernommen.
Da die Besatzungen schwerer Waffen selten als Team auftraten, neigten sie zum Einzelgängertum. Für Gun-sho Ariake Sanae traf das mit Sicherheit zu. Go-cho Oite Inaduma, der Panzerabwehrexperte, entsprach ebenfalls diesem Bild. Er besaß mehr Auszeichnungen für Tapferkeit als jedes andere Mitglied der Einheit, aber es waren in der Regel einzelgängerische Aktionen gewesen, die sie ihm eingebracht hatten, keine Opfer für Kameraden. Das führte dazu, daß Inaduma dreifacher Empfänger der Bushidoklinge und sogar für den Orden des Drachen vorgeschlagen war, aber noch nie auch nur in Anmerkung für eine Weiße Sonne gekommen war. Die Weiße Sonne wurde nur Soldaten verliehen, die durch ihren Heldenmut Kameraden oder Zivilisten das Leben gerettet hatten. Inaduma war mehr der Typ, der im Kampf auf eigene Faust Jagd auf feindliche Panzerfahrzeuge oder Mechs machte. Vielleicht war tollkühn eine passendere Beschreibung für ihn als tapfer.
Jotohei Johan Miranda war der Scharfschütze der Einheit, und er hatte die dazugehörige Mentalität. Einmal hatte er zwölf Stunden auf einem offenen Feld ausgeharrt, um einen Abschuß zu erzielen. Er hatte sich während der ganzen Zeit nicht bewegt, nicht einmal seine Blase geleert. Der Mann war nicht nur ein Beispiel an Selbstbeherrschung, er war auch der beste Scharfschütze, den Takuda je gesehen hatte. Seine Spezialität war der Schuß aus dem Hinterhalt, aber er konnte auch aus der Bewegung treffen. Takuda hatte ihn einmal aus der Hüfte Ratten abschießen sehen, die aus ihrem Nest liefen. Er hatte die kleinen Nager alle zwischen die Augen getroffen. Hinterher hatte er erklärt, daß er das getan hatte, um ihr Fleisch nicht zu verderben. Mit Yura im Rücken und der Schwere-Waffen-Sektion auf dem Bunkerdach stellte sich Takuda Garber Vost.
»Ich habe darüber nachgedacht, was Sie gestern gesagt haben«, begann Vost in seinem höflichsten und unterwürfigsten Tonfall, »und Sie könnten eventuell recht haben.«
Takuda, der sich auf einen wilden Angriff vorbereitet hatte, war von diesem plötzlichen Umschwung völlig überrascht. Aber er erholte sich schnell von diesem Schock und blieb auf der Hut. Irgendwo mußte an der Sache ein Haken sein.
»Es gibt keinen Grund für uns, diesen Leuten nicht als Lehrer beiseite zu stehen«, fuhr Vost fort. »Wir besitzen nicht nur Waffen, die den ihren weit überlegen sind, sondern auch den Vorzug von fünfhundert Jahren Tradition, der diesen Menschen offensichtlich abgeht. Es war närrisch von ihnen, sich in verfeindete Enklaven zu zersplittern. Es würde ihnen viel besser gehen, hätten sie in Frieden und Harmonie

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