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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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die über den Stamm hereinbrachen: Waldbrände, Wirbelstürme, Schneestürme, aber niemand sah sie als Strafe für irgend etwas an. Dann kamen jene, die vom Himmel gefallen waren. Sie brachten den Tetaetae Böses, das sich nicht mit der Natur der Dinge in Einklang bringen ließ. Die Menschen hatten den Tetaetae beigebracht, daß es so etwas wie ein zorniges Überwesen gab. Die Tetaetae hatten das akzeptiert und waren übereingekommen, daß die Menschen dieses Wesen repräsentierten.
    Seither hatten die Tetaetae die Legenden für sich vereinnahmt, die von den Menschen gelehrt wurden: Daß es in ihrer Vergangenheit Böses gegeben hatte, und auch, daß es eine Zukunft gab. Das war ein weiteres Konzept, das den Tetaetae fremd gewesen war. Sie hatten immer gelernt, daß alles so war, wie es schon immer gewesen war und immer sein würde. Die Menschen hatten bewiesen, daß dem nicht so war. Aber mit der Etablierung einer Vergangenheit und Zukunft, wie sie von den Menschen gelehrt wurden, mußte auch eine Hoffnung kommen, daß sich die Dinge in der Zukunft bessern würden. Das war der neue Glaubenssatz der Tetaetae geworden. Wie diese Zukunft aussehen würde, hatte nie jemand näher erläutert. Vielleicht brauchte das mehr Generationen, meinte Dakodo, als seit Ankunft derer, die vom Himmel gefallen waren, gelebt hatten.
    Jetzt war diese Zukunft, laut Dokaepi, dem Schamanen des Stammes, angebrochen. Die Form und Größe der Monster, die diese Neuankömmlinge aus dem Himmel begleiteten, bewies, daß sie gekommen waren, um den Tetaetae zu helfen und ihnen den Weg in die Zukunft zu weisen. Dokaepi hatte diese Menschen zu denen erklärt, von denen die Tetaetae ein besseres Leben erwarten konnten. Die Tetaetae würden den Menschen dienen, die den großen Symbolen ihrer Existenz dienten.
    Takuda fehlten die Worte. Er hatte noch nie vor dem Dilemma gestanden, als Gott verehrt zu werden. Einheitskommandeuren wurden Fehler gelegentlich nachgesehen, aber er hatte erhebliche Zweifel, ob diese Großzügigkeit auch für Gottheiten galt. Als sie auf dieser unbekannten Welt gelandet waren, hatte er sich mit der plötzlichen Vorstellung absoluter Befehlsgewalt auseinandersetzen müssen, aber jetzt wurde er mit noch größerer Macht konfrontiert. Und nicht nur er allein, auch die anderen Menschen in seiner Begleitung. In Gedanken war Takuda froh, daß Vost nicht mehr hier war, um das zu hören.
    Takuda protestierte. Mit Dakodo als Übersetzer machte er seine Einwände deutlich. Er versuchte zu erklären, daß er und seine Gruppe von Menschen weder besser noch schlechter waren als die anderen; daß das Herabfallen vom Himmel ein Unfall war; daß die Mechs nur Maschinen ohne besondere Symbolkraft waren. Aber es hatte keinen Zweck.
    Nein, sagte Dakodo. Totito und Dokaepi waren überzeugt, daß genau das Gegenteil die Wahrheit war. Und es gab keine Möglichkeit für ihn oder Takuda, diesen Glauben zu erschüttern. Die Tetaetae sahen in den Heuschrecks von Takudas Menschen ein Symbol der Zukunft. Die Tetaetae waren gekommen, den Mechs und den Menschen zu dienen, die sie hergebracht hatten. Das Wort der Menschen war ihr Gesetz. Wenn Takuda ihnen befahl zu gehen, würden sie es tun. Aber der Status der Menschen und ihrer Metallgiganten würde sich dadurch nicht verändern.
    »Versteht ihr denn nicht, daß wir genau wie die anderen sind? Versteht ihr nicht, daß wir nur sterbliche Menschen sind? Ich kann euch die Leichen der Gefallenen zeigen. Ich kann euch die Verletzten zeigen.«
    »Ich verstehe das sehr wohl«, erwiderte Dakodo. »Aber die anderen werden nicht glauben. Für sie ihr seid höhere Wesen, selbst wenn ihr alle sterbt. Solange die Giganten bleiben, werdet ihr für sie etwas Besonderes sein.«
    »Ich bin ein Mensch«, bellte Takuda. »Nicht besser oder schlechter als jeder andere. Glaubt es mir!«
»Ich glaube. Aber ich kann nicht ändern, was geschehen. Du Mensch, du besonders. Du besonders für mich auf eine Weise, und du besonders für sie auf andere Weise. So ist es, und nichts, was du tun kannst, wird das ändern, nicht einmal uns zu töten.«
Takuda gab sich geschlagen. Er und sein kunterbunter Haufen würden die Anführer der Tetaetae werden, nein, waren es bereits. Vielleicht, dachte er, würde sich die Lage mit der Zeit ändern, aber im Moment konnte er nichts dagegen unternehmen. Die Anführerrolle schien sein Schicksal zu sein, wenn nicht unter den Menschen, dann unter den Einheimischen, die ihn für einen Gott hielten.
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    Im

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