BattleTech 22: Fernes Land
jemand den anderen Heuschreck steuern kann, bringen wir ihn raus. Wir müssen sie in die Wälder schaffen, dann haben wir vielleicht eine Chance.«
»Das nützt nichts«, meinte Takuda schulterzuckend. »Ich kann Arsenault nicht als Heuschreck-Pilot abstellen. Er ist als Sektionsführer zu wertvoll. Ich kann mir nicht leisten, einen guten Mann irgendwo festzusetzen, wo er nicht kämpfen kann.«
»Ich kann es machen.« Es war Jacobs. »Ich kann es zumindest versuchen.« Er stockte, und sein Blick suchte Takuda. »Ich kann einen Mech steuern. Ich bin dafür ausgebildet. Ich kann es wirklich. Es war keiner dieses Typs, aber ich verstehe, wie es funktioniert. Ich kann es. Ich kann es wirklich.«
Takuda dachte nach. Soweit es ihn betraf, war Jacobs eine Nullgröße, weder eine Belastung für die Einheit noch eine Verstärkung. Wenn er verlorenging, hatte das keine Auswirkung auf ihre Kampfkraft. Es war den Versuch wert. »Na schön, Jacobs. Wenn Sie glauben, Sie kriegen den Mech frei, versuchen Sie's. Aber denken Sie daran«, stellte er fest, und sah dabei Goodall in die Augen, »wir werden uns nicht für die Mechs opfern.«
»Ich habe verstanden«, erwiderte die MechKriegerin. Die Mechs waren auf sich gestellt. Wenn sie Teil der Einheit werden wollten, mußten sie aus eigener Kraft überleben können. Goodall war sich sicher, daß sie dazu in der Lage war, aber was Jacobs und den zweiten Heuschreck betraf, war die Situation längst nicht so deutlich. Sie konnten es nur darauf ankommen lassen. Alle Mechpiloten waren Individualisten, und für Söldner galt dies in ganz besonderem Maße. Trotzdem fühlte Goodall eine Gefühlsbindung einem anderen BattleMech gegenüber. Sie würde alles tun, um Jacobs am Leben zu erhalten. Es war eine Herausforderung, aber sie war bereit, sie anzunehmen. »Wir folgen Ihnen auf dem Fuß, Sir.« Die alten Gewohnheiten setzten sich durch. Takuda war jetzt der Boss, und sie folgte seinen Befehlen.
Jacobs saß schon wieder im Cockpit des Heuschreck und hob vorsichtig eines der riesigen Metallbeine über den Rand der Außenrumpfbresche. Arsenault war am Boden und half Lost mit dessen Ausrüstung. Der Verwundete würde Hilfe brauchen, um wegzukommen, bevor die schweren Waffen das Feuer aufnahmen. Trotz der schweren Betäubungsmittel, die er erhalten hatte, wimmerte er vor Schmerzen. Wie die anderen Verwundeten würde auch Lost auf dem Rückzug zu einer argen Belastung werden. Als Schütze hätte er bessere Dienste geleistet, aber dann wären sie gezwungen gewesen, ihn bei einer eventuellen Flucht zurückzulassen.
Der Fuß des Heuschreck senkte sich auf den Boden, und Jacobs verlagerte das Gewicht des Mechs auf das freie Bein. Vorsichtig hob er das andere Bein, und begann damit, es ebenfalls durch die Bresche zu holen. Da der Heuschreck keine Arme hatte, konnte er den Kampfkoloß dabei nicht abstützen. »Stütz dich mit dem Geschützlauf ab«, schlug Goodall über Kommunikator vor. Sie half ihm, so gut sie konnte. »Leg ihn gegen den Schiffsrumpf. Nicht zu fest drücken, oder du verbeulst das Aktivierungsrohr. Wenn du die Kristalle aus den Halterungen drückst, ist der Laser wertlos. Gerade genug, um dich sicherer zu fühlen. Vorsicht jetzt.«
Jacobs drehte den Mechtorso, bis der unter dem Rumpf herausragende Laser das Schiff berührte. Das half tatsächlich, und er bewegte das innere Bein wieder. Der Fuß war beinahe frei, aber er schaffte es nicht, ihn über den Rand der Öffnung zu heben. »Stop«, drang Goodalls Stimme über die Verbindung. »Stop das Bein.« Er gehorchte. »Jetzt aktivier den Fuß und schwing ihn frei. Kipp ihn, so weit es geht, nach hinten und verriegel ihn. Denk daran, die Verriegelung wieder aufzuheben, wenn du das Bein frei hast. Du solltest ihn in der Position nicht senken.« Jacobs nahm sich eine Sekunde Zeit, die Instruktionen zu verdauen. Es waren zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Er würde sich vorsehen müssen.
Außerhalb des Landungsschiffes waren die Kommandosoldaten damit beschäftigt, die Evakuierung vorzubereiten. Das einzige echte Problem dabei war die schwere Ausrüstung. Nachdem die SchwereWaffen-Sektion auf zwei Mitglieder reduziert war, hatten diese mehr als genug zu tragen. Sie hatten die Lasten unter den unverletzten DEST-Mitgliedern verteilt, aber das lieferte ihnen nur vier zusätzliche Träger. Es war einfach zuviel. Sie würden einen Teil zurücklassen müssen.
»Laßt uns helfen«, meinte Dakodo. Die Tetaetae waren noch immer da. Nicht einer
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