Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
Vom Netzwerk:
Seite der Tür zu übernehmen, während er sich an der anderen aufstellte. Beide zogen die kurzläufigen Lasergewehre unter ihren Umhängen hervor. Er nickte Andi Holland zu.
    Sie streckte vorsichtig die Hand nach dem goldenen Türknauf aus, und drehte ihn vorsichtig, bis er blockierte. Die Tür war verriegelt. Sie trat zurück und richtete das Gewehr auf die Verschlußplatte unter dem Knauf. Knyte tippte ihr auf die Schulter und beugte sich vor. »Nicht mit dem Laser«, flüsterte er. »Das Gold würde die Hitze leiten und das Schloß zu einem Metallklumpen verschmelzen. Benutz die Pistole.«
    »Aber der Lärm«, gab Holland ebenso leise zurück. »Man wird es hören.«
»Läßt sich nicht vermeiden. Wir werden uns beeilen müssen.«
Sie nickte, nahm das Gewehr in die linke Hand und akzeptierte die schwere Pistole von Knyte. Es war ausgleichende Gerechtigkeit, daß sie das Türschloß mit der Waffe des Postens zerschoß. Der Schuß hallte laut durch den Gang. Die goldene Verschlußplatte, der Knauf und der Schloßmechanismus flogen unter dem Hammerschlag der Kugel auseinander. Die Tür schwang nach innen auf.
Andi Holland warf sich durch die Öffnung, noch bevor die Tür ganz auf war. Sie rollte nach rechts ab und kam in der Hocke wieder hoch. Durch die Fenster an der gegenüberliegenden Seite fiel Sonnenlicht in den Raum und blendete sie einen Augenblick. Dann erkannte sie den Tisch und die darauf festgeschnallte Gestalt. Sie warf einen schnellen Blick durch den Raum. Jetzt ihrerseits überrascht zu werden, hätte sie ziemlich dumm aussehen lassen. Es war niemand da. Sie sprang an den Tisch.
Ariane Sanae regte sich nicht. Holland beugte sich über den Körper, lauschte nach Atemzügen und tastete an Sanaes Hals nach dem Puls. In beiden Fällen hatte sie Erfolg. Sanae lebte noch. Sie zerschnitt die Fesseln mit ihrem Vibrodolch. Hinter sich hörte sie das schrille Summen eines Lasergewehrs. Knyte rief sie. »Schneller, Andi. Wir haben Gesellschaft!« An ihrer Seite bewegte sich etwas, dann war Johan Miranda zur Stelle und zog die reglose Sanae vom Tisch in seine Arme. Er drehte sich zur Tür um. Holland sprang vor ihn auf den Gang hinaus.
Knyte wartete auf sie, ein Lasergewehr in jeder Hand. Holland sah die Schutzdeflektoren rot aufglühen, als Knyte beide Waffen aus der Hüfte abfeuerte. Einen Augenblick trat vor ihre Augen das Bild zweier Pistolenhelden, die sich auf einer ungepflasterte Straße gegenüberstanden und aus der Hüfte schießend duellierten – wahrscheinlich stammte das Bild aus irgendeinem alten Vidfilm, den sie in ihrer Jugend gesehen hatte. Dann schob die Wirklichkeit ihre Phantasievorstellung beiseite.
Während sie sich den Gang hinabbewegten, feuerte Knyte in den abgedunkelten Korridor, und die Lasertreffer rissen goldene Schrapnellsplitter von den Wänden. Er schoß ruhig, ohne Hast, abwechselnd links und rechts, wie eine Maschine. Sie trottete hinter ihm her. Hinter sich konnte sie die schweren Schritte Mirandas hören.
Knyte hörte auf zu schießen und führte sie die Treppe hinab, zwei Stufen auf einmal. Als sie den Treppenabsatz erreichten, schrillte irgendwo im Gebäude eine Sirene auf und gellte durch die Korridore. Über ihnen hörten sie Türen knallen. Sie liefen weiter, sahen sich nicht um. Knyte feuerte, ohne zu zielen, die Treppe hoch.
Am Fuß der Treppe sah Holland rechts von sich Silhouetten im Licht. Sie gab eine Lasersalve in ihre Richtung ab und sah jemand umfallen. Ein Lichtblitz zuckte auf, und ein Donnern erklang. Etwas flog singend an ihrem Kopf vorbei und prallte hinter ihr auf die Wand. Eine Wolke beißenden, nach Verwesung stinkenden Qualms schlug über ihr zusammen. Sie lief weiter.
Der Platz war blendend hell. Holland blieb stehen, damit ihre Augen sich an das Licht gewöhnen konnten. Die anderen drängten sich in ihrem Rücken. Auf dem hellen Platz wichen zahlreiche Zivilisten vor ihnen zurück. Andere, Uniformierte, hielten die Stellung. Ein Knall riß Hollands Kopf nach rechts. Eine Bleikugel prallte von einer Steinsäule ab und heulte davon.
Dann lenkte ein furchtbares, kreischendes Röhren die Aufmerksamkeit der DESTler zu der breiten Hauptstraße, die auf den Platz mündete. Von dort kam eine seltsame Maschine auf den Platz gefahren, eine Ansammlung von Ausbuchtungen, Kanten und Rohren. Die kupferbeschlagenen Räder kreischten erbärmlich, als das Gefährt auf das Gebäude zuschwenkte. Vor seinem Bug sprangen Posten beiseite, andere rannten begeistert darauf zu.

Weitere Kostenlose Bücher