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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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Der abgeschrägte Bug trug in Grün und Gold das Abzeichen der Usugumi. Die mechanische Monstrosität kam kurz vor dem Team knatternd zum Stehen. Holland hob das Lasergewehr und richtete das Fadenkreuz auf einen Sichtspalt.
Das Turmluk schwang auf, und Topi steckte den Kopf heraus. Die kleine Tetaetae kletterte ins Freie und winkte ihnen zu. Irgendwo auf dem Platz donnerte es, gefolgt vom Kreischen eines Querschlägers. Topi duckte sich und sah nach hinten. Ihr Winken wurde drängender. »Vorwärts!« rief Knyte und sprang auf das Gefährt. »Vor dem Mob können wir nicht davonlaufen, aber mit dem Ding haben wir eine Chance. Beeilung!«
Das Team hatte das Fahrzeug kaum erklettert, war noch nicht einmal im Innern verschwunden, als es sich bereits im Rückwärtsgang wieder in Bewegung setzte. Holland hörte entsetzte und ungläubige Aufschreie, als die Soldaten vor den durchdrehenden Rädern die Flucht ergriffen. Dann bewegte sich das Gefährt wieder vorwärts, in Richtung Hauptstraße und Stadttor. Hangabwärts wurde es immer schneller und donnerte an den Torwächtern vorbei, die protestierend die Arme hoben.
Dann waren sie draußen und rasten weiter davon, schwankend, bebend und unter ständigem Donnern und Krachen der Motoren. Horg saß auf dem Fahrersitz und verfluchte die schwerfälligen Kontrollen wie ein Besessener. Im dunklen Innern des Fahrzeugs hielten sich die Teammitglieder an allem fest, was sie finden konnten und das nicht glühend heiß war. Zwischen sich hielten sie die bewußtlose Ariake Sanae.

30
    Vost schlug mit der Faust auf die Mahagoniplatte des Tisches, daß die Teeschale klapperte. Er haßte es, mit untergeschlagenen Beinen zu sitzen. Es war unmöglich, im Lotussitz aggressiv zu wirken. Und er war aggressiv. Hoonds Versagen im Fall Sanae hatte ihn schon in Rage gebracht, und jetzt mußte er sich noch dazu mit widerspenstigen Bürokraten herumschlagen. Hatte denn hier außer ihm niemand Hirn oder Phantasie? fragte er sich wütend.
    Er starrte in die unbeteiligten Gesichter Homma Sirayukis und der dienstältesten Ratsherren. Sie hatten sich an einer Seite des langen Tisches versammelt, während er und die Führer seiner Mechtruppe auf der anderen Seite saßen. Auch Elizabeth Hoond war dabei, bedrückt über den Verlust ihrer Gefangenen und unsicher bezüglich ihrer Stellung in der Söldnertruppe. Sie war weder eine Mechpilotin noch eine Tech, und allmählich fragte sie sich, ob ihre Entscheidung zugunsten Vosts so klug gewesen war. Kendall Pesht war ebenso bedrückt, aber aus anderem Grund. Der Speerschleuder-Pilot hatte sich noch nicht von der Schande ihrer Niederlage im Wald erholt. Sein Mech war von einer unsichtbaren Infanterietruppe in die Falle gelockt, gefesselt, aus dem Gleichgewicht geworfen und generell lächerlich gemacht worden. Sein einziger Trost war, daß es Vost nicht besser ergangen war.
    Das einzige Mitglied der Söldnertruppe, das nicht zu schmollen schien, war Seagroves. Der FLUM-Pilot hatte gelassen seinen Tee geschlürft und die Beine unter den Tisch gestreckt. Die Diskussion schien ihn überhaupt nicht berührt zu haben. Statt dessen hatte er sich damit beschäftigt, den Serviererinnen, die lautlos durch den Raum glitten, schöne Augen zu machen. Er hatte den Beinahetreffer am Panther nicht mehr erwähnt, und Vost war sich sicher, wenn er das Thema aufbrächte, würde der Mann die ganze Sache als bedauerlichen Unfall abtun. Der Söldner schlug noch einmal auf den Tisch. »Sie müssen sich der Gefahr bewußt werden, die diese Leute dort im Wald darstellen«, stieß er durch zusammengebissene Zähne aus. »Wenn eine der anderen Enklaven sich entscheidet, mit ihnen zusammenzuarbeiten, stehen Sie vor einem echten Problem.«
    »Ich habe eher den Eindruck, ehrbarer Kommandeur«, schnurrte Sirayuki, »das Sie vor einem Problem stehen. Sie sollten die Macht Ihrer riesigen Kreaturen an einer so kleinen und schwachen Truppe demonstrieren. Das haben sie nicht geschafft. Ich finde das sehr seltsam.«
    »Wir können uns auch einen anderen Auftraggeber suchen.« »Das steht Ihnen ganz und gar frei, ehrbarer Kommandeur. Aber wie Sie sehr wohl wissen, besteht bereits eine Vereinbarung zwischen uns.«
    »Zwischen uns besteht überhaupt nichts«, höhnte Vost. »Sie haben eine Vereinbarung mit Seagroves. Bis jetzt hat er das Reden ganz allein übernommen.«
    »Das ist wahr«, nickte Sirayuki. »Ihr fliegender Mann war in seiner Argumentation höchst überzeugend. Er ist es, der die

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