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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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vor.«
»Wie kommst du überhaupt darauf, daß du diese stinkige Welt und ihre stinkigen Bewohner jemals wirst verlassen können? Kapierst du das nicht? Wir sitzen hier fest, in alle Ewigkeit! Was nützt dir da all dein Gold?« Hoond schenkte noch, einmal nach, leerte die Kanne und setzte sie mit lautem Knall ab. »Wir sitzen allesamt hier fest. Sie werden unsere Knochen in dem stinkigen Schlamm am Fluß beisetzen und vermodern lassen. Es ist hoffnungslos.«
»Nein. Das glaube ich nicht. Du hast zuviel Cabolos getrunken, und jetzt ist der Krug leer. Sag dem kleinen Mädchen an der Rezeption, daß ich noch etwas davon haben will, wenn du gehst. Ich habe Pläne zu schmieden.«
Elizabeth Hoond leerte ihre Pokal und stand auf. Stand unsicher auf. Einen Augenblick verspürte sie den Wunsch, den Pokal nach Seagroves zu werfen, aber in ihrem momentanen Zustand würde sie ihn sicher verfehlen. Außerdem, wozu sollte es gut sein? Abgesehen von der persönlichen Befriedigung, die sie daraus ziehen würde, ihm das Ding ins Gesicht zu schleudern, würde es nichts einbringen. Sie wandte sich zur Tür. »Wenn du das nächstemal vorbeikommst«, meinte Seagroves, als sie die Hand auf den Türknauf legte, »könntest du mal versuchen, meine Erlaubnis abzuwarten, bevor du hereingetrampelt kommst.«
Hoond drehte sich zu der verschwommenen Gestalt im Sessel um. Blöder Affe, dachte sie. Dann warf sie den Pokal nach dem rosafarbenen Fleck über dem Sesselrand.
Seagroves duckte sich unter dem Wurfgeschoß weg. Seine Bemerkung war gleichermaßen eine Warnung an Hoond wie für sich selbst gewesen. Die Tür hatte keinen Riegel, so daß jederzeit irgend jemand hereinkommen konnte. Es war kein guter Aufbewahrungsort für sein Gold, das von Stunde zu Stunde mehr wurde. Er hatte seine Sachen aus dem hölzernen Kleiderschrank in der Ecke geholt und benutzte ihn als Lager für die größeren Teile in seinem Besitz. Er hatte sich schon überlegt, die goldenen Rohre abzumontieren, die das Gas in sein Zimmer leiteten, sich aber dagegen entschieden. Die Leitung des Hotels hätte Verdacht schöpfen können. Es gab andere Methoden, seine Schätze aufzubewahren, und sicherere Orte.
Zum Glück hatte Seagroves in einer der Seitenstraßen der Enklave einen Juwelier gefunden, der bereit war, die Objekte, die Seagroves ihm brachte, zu Ketten umzuschmieden. Der Pilot hatte den größten Teil seiner freien Zeit damit zugebracht, die Läden nach goldenen Armaturen abzusuchen. Der kleine Juwelier hatte sich ungläubig den Kopf gehalten, als Seagroves auftauchte, aber der Ruf des FLUMPiloten sorgte dafür, daß niemand ihm widersprach. In den Läden hatte man nicht einmal Bezahlung für die Dinge gefordert, die er mitnahm. Dieses Halbgottleben hatte seine Vorteile, dachte Seagroves zufrieden. Die ersten Ketten, die heute angeliefert worden waren, trug er bereits um den Hals. Vost hatte bei ihrem Anblick ein paar spöttische Bemerkungen gemacht, aber soweit es Seagroves anging, konnte ihm der Söldnerführer im Mondschein begegnen. Seagroves war entschlossen, reich zu werden.
Vost war ohnehin auf dem absteigenden Ast. Sirayuki kümmerte sich immer weniger um den Kommandeur und immer mehr um Seagroves. Der genoß es. Vost war ein dermaßen eingebildeter Bastard; es tat ihm ganz gut, zurechtgestutzt zu werden. Ständig hatte er sie alle schikaniert. Vielleicht würde er jetzt etwas weniger großkotzig werden. Früher oder später, davon war Seagroves überzeugt, würde Sirayuki nicht mehr mit Vost verhandeln, sondern mit ihm. Und dann würde die Lage anders aussehen.
Der FLUM-Pilot erhob sich von seinem Platz und ging zur Tür, um zu lauschen, was sich auf dem Gang tat. Er hörte die leisen Schritte des Dienstmädchens, die sich seinem Zimmer näherten. Offensichtlich hatte Hoond ihr aufgetragen, neuen Cabolos zu bringen. Es war ein Beweis seiner neuen Wichtigkeit, daß Hoond es nicht vergessen hatte, und für die schnelle Reaktion des Mädchens galt dasselbe. Er saß wieder in seinem Sessel, als das Mädchen hereinkam und den leeren Branntweinkrug gegen einen vollen austauschte.
Nachdem sie fort war, lauschte er wieder, und als er nichts hörte, öffnete er leise die Tür. Das sanfte Leuchten eines Gaslichts erhellte das Ende des Ganges, an dem die Empfangsdame saß, aber die Düsen im übrigen Korridor waren fast auf Null heruntergedreht. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Luft rein war, nahm Seagroves die schwere Tasche mit Gold, die er im

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