BattleTech 23: Black Thorn Blues
Landungschiffes – oder Teileigner, wie sie es nannte (den Banken gehörte der größte Teil der Bristol) – kümmerte sich Rachel McCloud eher um die Fracht, die sie transportierte, als um politische Situationen. In diesem Fall hatten die Black Thorns das gesamte Schiff gechartert, um die Reise zu ihrem neuen Stützpunkt zu unternehmen. Obwohl die Thorns nicht den vollständigen Laderaum in Anspruch nahmen, hatte Rose darauf bestanden, daß McCloud angemessen bezahlt wurde. Er wußte, sie brauchte das Geld.
In der letzten Schlacht der Black Thorns gegen die Jadefalken auf Borghese wurde McCloud zweimal abgeschossen, als sie einen konventionellen Frachter steuerte. Rachel hatte Glück gehabt, daß sie den Absturz überlebt hatte, aber ihre Wunden zwangen sie dazu, mehr als zwei Monate im Krankenhaus zu verbringen, und es vergingen einige weitere Monate, bis sie wieder das Kommando über ihr Landungsschiff übernehmen konnte. Der Verlust durch fehlende Frachten hatte McCloud beinahe die Bristol gekostet. Rose half ihr, Zeit zu gewinnen, indem er das gesamte Schiff mit dem Vorschuß von Priam charterte. Aber sie war immer noch mit den Zahlungen im Rückstand. Rose hatte ihr mehrfach angeboten, sie und die Bristol in einem der Kontrakte der Black Thorns mit unterzubringen, aber jedesmal hatte sie abgelehnt. Sie war Zivilistin nach eigener Wahl, und sie wollte nicht Teil einer Kampfeinheit werden. Nur die starke persönliche Verbindung zu Rose hatte sie davon abgehalten, die Black Thorns zu verlassen, nachdem sie sich von ihren Verletzungen erholt hatte. Rose wollte es nicht zugeben, aber einer der Gründe, warum er Priams Angebot angenommen hatte, war der Vorschuß. Er gab ihm die Möglichkeit, McCloud noch ein paar weitere Monate bei den Black Thorns zu halten.
Rose nahm die letzte Funksprüche von Riannon und Priam zur Hand und begab sich zur Messe. Während die anderen Thorns nach und nach in die Raum strömten, füllte Rose Kaffee in einen Vakuumbecher. Wie er schon vermutet hatte, waren die meisten Mitglieder der Black Thorns mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt gewesen. Daher trugen sie alle unterschiedliche Kleidung. Die meisten hatten ihre einfache Dienstuniformen angelegt. Nur Eber und Esmeralda trugen schwere Coveralls, ein sicheres Zeichen, daß sie an einem der OmniMechs in der Ladebucht gearbeitet hatten. Als letzte betrat McCloud den Raum. Rose zählte sie trotz allem zu den Black Thorns, egal, was sie darüber dachte.
»Also gut, Leute. Ein paar Informationen. Wenn ihr etwas auf dem Herzen habt, sagt es mir. Ich wünsche ein kurzes, und ich betone kurzes, Treffen bezüglich unserer derzeitigen Lage.« Rose lächelte McCloud an, die mit den Augen rollte. »Wie ihr alle wißt, sind wir mit einer Einzelperson namens Priam einen ungewöhnlichen Handel eingegangen. Ich kann euch jetzt sagen, daß der Vertrag von der Söldnerprüfungs- und Vertragskommission akzeptiert wurde. Wir sind jetzt im Garnisonsdienst.«
»Wir haben jetzt erst die Genehmigung bekommen?« fragte O'Shea.
Badicus O'Shea war eines der offensten Mitglieder der Einheit, und so überraschte, beziehungsweise erschütterte Rose die Frage nicht. »Offiziell, ja. Priam und ich haben das Einverständnis eingeholt, bevor wir von Borghese gestartet sind. So haben wir den Vorschuß bekommen. Das ist der Grund, warum ich bereit war, diese Reise anzutreten. Die Kommission brauchte nur eine Weile, bis sie entschieden hatte, ob das alles legitim war. Ich glaube, den Vertrag über ComStar zu verhandeln und ihn zu beginnen, bevor man eine Erlaubnis bekommen hat, ist vielleicht ein wenig ungewöhnlich.« Rose zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Auf jeden Fall ist es rechtens, soweit es uns betrifft. Vor wenigen Minuten sind wir am NadirSprungpunkt von Fort Loudin im Vereinigten Commonwealth angekommen. Wir werden einige Tage hier verbringen, bis das Sprungschiff seine Batterien wieder aufgeladen hat. Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen, Käpten McCloud?«
»Nicht unbedingt«, erwiderte sie. »Der Käpten des Sprungschiffes berichtet, daß er hier keine weiteren Landungsschiffe aufnehmen wird, die Segel sind zum Aufladen ausgerollt. Somit verläuft alles normal.«
McCloud zuckte mit den Schultern. Alles erfolgte nach Plan. Das bedeutete, es gibt nichts zu sagen.
Jeder in diesem Raum hatte schon viel Zeit an Bord eines Landungschiffs verbracht, während das Sprungschiff seine Batterien auflud, um sie zur nächsten Station zu bringen. Manchmal gab es
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