BattleTech 23: Black Thorn Blues
die Spannung hätte sich gelegt. Er hatte damit unrecht. Es war offensichtlich, daß McCloud das Treffen und die daraus resultierende Konsequenz, bei den Black Thorns zu bleiben, nicht vergessen würde. Als sich die innere Tür öffnete, ging sie in Richtung der oberen Mannschaftsdecks. Rose folgte ihr nicht. Statt dessen begab er sich zu den Passagierdecks in der Nähe der Bordmaschinen.
Obwohl nur noch wenig Zeit bis zum Start blieb, hatten die Black Thorns fast nichts zu erledigen. McCloud konnte alle Landungsschiffmanöver und die hereinkommenden Kommandos von der Verkehrskontrolle der Station verarbeiten. Rose war sich sicher, daß alle Fluginformationen, die sie benötigten, um von dem Piratenpunkt zur Planetenoberfläche zu kommen, in das Computersystem der Bristol übertragen worden waren. Aber um diese Details kümmerte sich der Rechner.
Zu guter Letzt entschied er sich, ein wenig Schlaf nachzuholen, und empfahl den restlichen Black Thorns das gleiche. Nach einigen Stunden dringend benötigter Ruhe begab sich Rose in die Messe, um etwas Kaffee zu trinken. Er war immer noch bei der ersten Tasse, als Riannon und die neuen Mitglieder der Einheit mit viel Lärm und großem Hallo ankamen. Jeder der Black Thorns versuchte zur selben Zeit mit ihm zu reden, mit Nachdruck Antwort auf ihre oder seine Fragen zu bekommen. Rose unterbrach die allerorten stattfindenden Vorstellungen.
Schnell waren alle Thorns, alte wie neue, in der Messe versammelt und lauschten Riannon, wie sie Geschichten aus der Zeit auf Outreach erzählte. Rose verlor schnell das Gefühl für die Zeit und war überrascht, als er McClouds Stimme über das schiffsinterne Interkomsystem hörte. Die Bristol sollte in zehn Minuten die Station verlassen, und sie hatten die neuen BattleMechs noch nicht verstaut. Rose gab Eber, Esmeralda und Badicus den Befehl, sich darum zu kümmern, während Antioch und Ria den neuen Mitgliedern ihre Quartiere zeigten und die letzten Vorbereitungen zum Verlassen der Station abschlossen.
Rose erreichte die Luftschleuse in dem Augenblick, als sich die innere Tür öffnete und die Besatzung der ISA an Bord kam. McCloud war ganz offensichtlich wütend, behielt jedoch einen ruhigen, professionellen Ton bei, während sie mit den Kanonieren und der Brückenbesatzung der ISA sprach. Rose begleitete die kleine Gruppe auf ihrer Tour durch das Landungsschiff, sprach jedoch kein Wort. Da die ISA-Agenten nur für kurze Zeit an Bord blieben, hatte sich McCloud keine Mühe gemacht, besondere Vorkehrungen für deren Unterbringung zu treffen. Jeder Kanonier bekam eine Liege in der Nähe seines Geschützes. Die Brückenbesatzung, die aus einem Kommunikationstechniker und einem zweiten Piloten bestand, wurde in einer der Frachtkabinen untergebracht. Rose und McCloud hätten es vorgezogen, die beiden in einer richtigen Kabine einzuquartieren, aber die zwei bestanden darauf, daß die Frachtkabine gerade so weit von der Brücke entfernt war, wie sie es noch akzeptieren konnten. McCloud zuckte nur mit den Schultern und ließ ihnen ihren Willen. Während des Rundgangs bewegte sich die Bristol in Richtung des Sprungschiffes, das sie nach Wolcott bringen würde. Rose wollte zuerst auf der Brücke bleiben, entschied sich dann jedoch, bei seinen Leuten zu sein. Er verließ McCloud und die ISA-Agenten, die einen halbwegs vertretbaren Waffenstillstand ausarbeiteten, und begab sich zu den unteren Decks, wo er feststellte, daß Ria und Esmeralda die Situation im Griff hatten. Als endlich alles für den Sprung bereit war, rief Rose die gesamte Einheit in die Messe.
Die Black Thorns schwebten zu zweit oder allein in den Raum. Lediglich die Rekruten erschienen als Gruppe. Rose wartete, bis alle einen Platz gefunden hatten und still waren, bevor er sprach. »Ich mach' es kurz und schmerzlos. Paßt also gut auf.« Er musterte die versammelten Gesichter und fühlte eine Welle der Aufregung, ein Gefühl, das er nicht erwartet hatte.
»Während wir hier sprechen, bewegen wir uns auf das Sprungschiff zu. Das ist nichts Neues. Neu ist die Tatsache, daß wir springen, sobald wir dazu bereit sind.« Etliche Köpfe flogen überrascht hoch.
»Wolcott ist so etwas wie ein bewaffnetes Ausbildungslager, also machen wir den Sprung in unseren Mechs. Sollte die Bristol einen Treffer abbekommen, werden die BattleMechs euch mit genügend Sauerstoff versorgen, bis ihr entweder gerettet oder gefangengenommen werdet.« Einige der Veteranen runzelten die Stirn. »Ich weiß, daß
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