BattleTech 23: Black Thorn Blues
das kein erfreulicher Gedanke ist«, fuhr Rose fort, »aber es ist besser, als langsam zu sterben. Wenn wir also losfliegen, sollte jeder in seinem Mech sitzen. Wir steuern einen Piratenpunkt an. Die Raumfahrer wissen, wo. Wir müssen ihnen einfach vertrauen, daß sie uns zu dem Planeten bringen. Wenn der Sprung fehlerfrei verläuft, gebe ich das Freizeichen, und wir können wieder normal weitermachen. Bleibt jedoch ständig in Alarmbereitschaft. Ich möchte, daß jeder der neuen Leute mit einem Veteranen zusammenarbeitet.« Rose legte eine Pause ein und lächelte die neuen Mitglieder an. Einige schienen durch diese Bemerkung beleidigt.
»Seht mal, ich weiß, daß ihr alle auf die eine oder andere Art und Weise Veteranen seid, aber so lange wir noch nicht miteinander gearbeitet haben, verzeiht mir diese Maßnahme.« Rose hob den Daumen in Rias Richtung, die bestätigend nickte. Er wußte, das Zusammenstellen der Zweiergruppen würde keine Probleme bereiten. Es war wunderbar, sie wieder bei der Einheit zu haben.
»Sobald wir auf der anderen Seite sind, werden wir mehr Zeit zum reden haben. Alles andere kann bis dahin warten. Fragen? Nein? Sobald ich mehr Informationen habe, werde ich sie an euch weiterreichen.«
Wie auf ein Stichwort kam McClouds Stimme über die Bordsprechanlage. »Achtung! An alle Besatzungsmitglieder und Passagiere. Hier spricht der Kapitän.« Rose hielt es für eine gute Idee, daß sich McCloud den neuen Leuten an Bord der Bristol selbst vorstellte.
»Die Bristol hat die letzten Andockmanöver an das Sprungschiff Ellyohippus abgeschlossen. Wir springen in neununddreißig Minuten.« Rose sah auf die Uhr, wie die meisten anderen Black Thorns. Wichtigste Grundlage im Training der Soldaten war es, immer seinen Zeitplan zu kennen, und Rose war erfreut, daß jeder sich an die Grundlagen erinnerte.
»Ich werde wie üblich den Zehn-Minuten-Countdown ankündigen. In der Zwischenzeit bereiten Sie sich auf den Sprung vor. Flugbesatzung, bemannen Sie Ihre Sprungstationen.«
Rose wartete, bis sich der Lautsprecher abgeschaltet hatte, dann sah er sich seine Truppe an. »Das gilt auch für uns. Begebt euch zu euren Mechs und bereitet euch auf einen heißen Ritt vor, Black Thorns. Jetzt geht's rund.«
8
Landungsschiff Bristol, Piratenpunkt 3A/LU2334Zulu Wolcott-System, Draconis-Kombinat
17. Februar 3057
Ein leichtes Wabern im Raum kündigte das Sprungschiff Ellyohippus im Wolcott-System an. Aus dem Nichts des Hyperraums kommend, erwachte das Schiff zu neuem Leben. Die meisten der Passagiere und Besatzungsmitglieder hatten noch gar nicht begriffen, daß der Sprung von Luthien nach Wolcott beendet war, als der Käpten der Ellyohippus die Bristol freisetzte.
Rose fühlte, wie ihm eine Schweißperle die Stirn hinunterlief. Konzentriert lauschte er der Komverbindung seines BattleMechs. Tief innerhalb der Bristol hatte er keine Möglichkeit, mit seinen Scannern einen Eindringling rechtzeitig festzustellen, also blieb ihm nur das Warten. Er hatte den Thorns erlaubt, einige private Kanäle zu öffnen, damit sie sich untereinander verständigen konnten. Sie durften jedoch nicht das Breitband der Kompanie benutzen, solange sie nichts wirklich Wichtiges mitzuteilen hatten. Im Gegensatz zu den anderen BattleMechs hatte Rose' Masakari eine Direktverbindung zur Brücke. Er hatte alle Kanäle geöffnet, gab jedoch keinen Funkspruch ab. Statt dessen konzentrierte er sich aufs Zuhören.
Rose war kein Raumfahrer, obwohl er als MechKrieger einen stattlichen Teil seiner Zeit damit verbracht hatte, in einem Raumschiff von einem Planeten zum nächsten zu fliegen. Vor langer Zeit hatte er bereits begriffen, daß man eine ganz besondere Art von Mensch sein mußte, um die Einsamkeit des Alls zu bewältigen. Rose liebte seine Privatsphäre, er erfreute sich sogar an ihr, aber der Weltraum war zu groß für ihn.
Abgesehen von all dem, hatten ihm seine früheren Erfahrungen und die besondere Beziehung zu McCloud die Möglichkeit gegeben, einiges über die Landungsschiffe zu lernen. Daher verstand er die meisten Dinge, die auf der Brücke passierten, obwohl er nicht direkt in die Gespräche mit einbezogen war. Als sich einer der ISA-Agenten nach der Möglichkeit feindlicher Streitkräfte in dieser Region erkundigte, gab ihm McCloud sehr deutlich zu verstehen, daß sie absolut nichts entdecken konnte. Rose konnte sich McCloud vorstellen, wie sie den ISAKanonier verwies, seine Pflichten wahrzunehmen und sie mit den ihren allein zu
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