BattleTech 23: Black Thorn Blues
vielleicht nur eine kleine Einheit, aber sehr gut ausgerüstet.
Rose führte sie in seinem Masakari an, dem Besten, was sie den fliehenden Jadefalken auf Borghese abgenommen hatten. Einer der Gründe, warum die Clans im Kampf so gefährlich waren, bestand in der modularen Waffentechnologie, die es ihnen ermöglichte, in weniger als zwei Stunden ihre OmniMechs mit neuen Waffen zu bestücken. Obwohl der Masakari eine Siegestrophäe war, hatten die Black Thorns nicht genug Ersatzteile erobert, um ihn waffentechnisch variieren zu können.
Der Masakari hatte in etwa humanoide Umrisse, seine Schultern waren jedoch weit über dem Kopf positioniert, was daher der fünfundachtzig Tonnen schweren Maschine das Aussehen eines Buckligen verlieh. Die Hauptwaffensysteme des Mechs waren Zwillings-PPKs, die dort angebracht waren, wo sich normalerweise die Hände befanden, plus einer Abschußvorrichtung für Langstreckenraketen, die zehn Raketen in weniger als drei Sekunden abfeuern konnte. Die Werfer waren über dem Kopf des Mechs plaziert. Rose hatte fast einen Herzschlag bekommen, als die Raketen beim ersten Test mit einem lauten Kreischen die Rohre verließen. Mittlerweile hatte er sich an den Lärm und den Rauch gewöhnt. Trotzdem verstand er nicht, warum die Konstrukteure die Abschußanlage so nah über dem Kopf des Mechs plaziert hatten.
Direkt hinter Rose kam Antioch Bell mit seinem Banshee. Der Banshee war eine herkömmliche Konstruktion, jedoch mit der neuesten Technologie ausgestattet, was ihm ein neues Profil und gesteigerte Kapazitäten verlieh. Als Leibwächter des Kommandanten war Bell immer in Rose' Nähe, aber niemals so nah, daß er ihm im Weg stand. Auf dem Schlachtfeld deckte er Rose den Rücken, während dieser sich um den Rest der Einheit kümmerte. Bell hatte schon einmal Rose' Leben gerettet, und die Veteranen der Einheit wußten, er würde seinen Kopf erneut riskieren, um es wieder zu tun.
Als nächstes verließen die beiden Katamarane das Landungsschiff. Zwei weitere erbeutete OmniMechs, die perfekten Zwillinge. Obwohl die beiden Mechs ihre siebenundfünfzig Tonnen wogen, konnten die langen, straußenähnlichen Beine – durch die von den Clans entwickelten extraleichten Fusionsreaktoren – mit den anderen leichten Mechs mithalten. Der kompakte Körper des Katamaran besaß zwei übergroße lange Arme, die in einer schweren Waffe statt einer Hand, endeten. Jeder Aufsatz bestand aus einem von den Clans entwickelten großen und einem mittelschweren Laser mit vergrößerter Reichweite. Die Hülle war eine spezielle Konstruktion, die einen Teil der entstehenden Hitze ableitete. Auf jeder Schulter befand sich eine Abschußvorrichtung für zwanzig Langstreckenraketen, die mit denen des Katapult identisch waren. Esmeralda steuerte den ersten Katamaran, während sie Jamshid sehr genau im Auge behielt. Obwohl er diesen Mech zum erstenmal steuerte, ging er damit sehr geschickt um.
Badicus O'Shea, Eber und Ajax kamen durch eine zweite Ladeluke und umrundeten das Landungsschiff. Dann vereinigten sie sich mit den führenden Black Thorns. O'Shea kontrollierte Esmeraldas Kriegshammer, der unter der Führung des großen Mannes stolzierte. Sieht aus wie auf einer Parade, dachte Rose. Hoffentlich übertrieb er nicht noch mehr. O'Shea hatte noch nie einen so großen Mech gesteuert, und Rose fragte sich, ob ihm die zusätzliche Feuerkraft wohl zu Kopf gestiegen sei. Er entschied, daß ein kurzes Gespräch unter vier Augen angebracht war. Eber und Ajax folgten O'Shea respektvoll in ihrem Kampftitan und dem Raben.
Der Rabe sah eher wie ein Spielzeug zwischen den beiden Mechs aus, weniger wie eine Kampfmaschine. Im Gegensatz zu seinen beiden Kumpanen war der Rabe für Scoutmissionen gebaut – sein zerbrechliches Aussehen zeugte davon. Die Aufgabe eines Scoutpiloten war das Gefährlichste, was es in der Inneren Sphäre gab. Der Pilot mußte nah genug an den Feind heran, um ihn zu identifizieren, und doch weit genug entfernt sein, um sich zurückzuziehen, bevor man ihn entdeckte und vernichten konnte. Rose wußte, daß Ajax gut war. Vielleicht der beste Aufklärer, den er je gesehen hatte.
Ria war an vorderster Position der letzten Gruppe, die aus den Frachtluken kam. Sie versuchte die Führung zu übernehmen. Da die Rekruten jedoch noch nie zusammen gearbeitet hatten, sahen sie eher wie eine wilde Horde aus, als sie sich den restlichen Thorns anschlossen. Rose konnte hören, wie Ria Befehle rief, aber Taktik und strategische
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