BattleTech 23: Black Thorn Blues
aktuellen Zahlen betraf, so konnte sie nicht vorhersehen, wie der Nachschub außerhalb der Basis zu organisieren war. Jetzt, da Rose die Mission kannte, die sie erfüllen mußten, sah er sich nach ganz bestimmten Ausrüstungsteilen und Geschützen um. Sobald er wußte, was er wollte, erledigte Ria die nötigen Vorkehrungen, damit die Gegenstände rechtzeitig eintrafen.
Normalerweise verbrachte Rose nach dem Abendessen einige Zeit mit diversen Mitgliedern der Kompanie, was jedoch von den täglichen Aktivitäten abhing. Er freute sich besonders über die Gesellschaft von Bell und Eber. Allerdings traf er sich auch mit den anderen Mitgliedern der Kompanie, um sie besser kennenzulernen. Die Abende verbrachte Rose mit McCloud. Manchmal luden sie auch Esmeralda oder einzelne Rekruten zu sich ein, meistens waren sie allein. So war es Rose auch am liebsten.
McCloud verlebte ihre Tage, indem sie Verträge sichtete, und Rose war nicht sonderlich erstaunt, als sie ihm eines Nachts erklärte, sie hätte eine Mission angenommen. Ihr Auftrag war es, eine BattleMechKompanie nach Pescht zurückzubringen. Rose hatte die ganze Nacht wach gelegen und die dunkle Decke angestarrt, während er zuhörte, wie McCloud neben ihm schlief Obwohl sie es nicht sagte, war ihm bewußt, daß sie von jetzt an bis zum endgültigen Start auf der Bristol leben würde.
Er wollte sie bitten, bei ihm zu bleiben, aber er kannte die Antwort bereits. Er dachte auch darüber nach, ihr von seinen Gefühlen und Hoffnungen zu erzählen, die er an ihre Beziehung knüpfte, aber es scheiterte wieder einmal an den richtigen Worten. Am Ende half er ihr, die Sachen zu packen, und sah zu, wie sie zum Raumhafen fuhr. Sie wollten sich vor dem Start noch einmal sehen, aber zu dem Zeitpunkt würde sie wieder ganz der Käpten sein und ihm nicht die Gelegenheit geben, über Dinge zu sprechen, die ihm wichtig erschienen. Später am Morgen bekam Rose einen Anruf vom Flughafen. Erst dachte er, es wäre McCloud, aber die Nachricht war von ihrem neuen Landungsschiffkäpten, Sinclair Danes. Rose wurde zu einem Treffen mit dem Käpten eingeladen, um die speziellen Übungen und die bevorstehende Mission zu besprechen. Er war sich nicht sicher, ob er verärgert über die Aufforderung sein sollte, zum Raumhafen zu kommen. Schließlich wußte Danes, wo er zu finden war. Genaugenommen spielte es jedoch keine Rolle. Er verließ die tägliche Übung und machte sich allein auf den Weg zum Raumhafen. Rose war so sehr in Gedanken vertieft, daß der Fahrer seinen tagträumenden Passagier schütteln mußte, um ihn wieder in die Gegenwart zu holen. Während das Fahrzeug sich entfernte, studierte Rose das Landungsschiff, in dem er und seine Black Thorns zu ihre. Mission und wieder zurück fliegen würden. Er war sich nicht sicher, ob er lachen oder weinen sollte.
Das Landungsschiff gehörte zur selben Klasse wie die Bristol. Aber damit endeten auch schon alle Ähnlichkeiten. Das namenlose Schiff stand auf seinen vier Stützen, neigte sich jedoch bedenklich gen Norden. Rose konnte erkennen, daß die Verstrebungen an der nördlichen Stütze ziemlich verbogen waren. Die meisten Bauteile des unteren Schotts waren entfernt worden – vielleicht abgeschossen, dachte Rose. Drei Techniker waren damit beschäftigt, die Schäden zu reparieren. Er bemerkte einige gigantische Panzerplatten, die man vor kurzem ersetzt hatte. Die Stütze benötigte allerdings immer noch welche.
Während Rose sich weiter auf die Hauptfrachtschleuse zubewegte, inspizierte er das Landungsschiff Stück für Stück. Jetzt konnte er die Einschüsse von Handfeuerwaffen um die Frachtluke herum sehen. Die untere Reihe Scharniere war etwas verbogen und die gesamte Rampe überzogen mit Hitzeblasen und verschmorten Leitungen. Möglicherweise handelte es sich um einen Treibstoffbrand, überlegte Rose, viel eher rührte der Schaden jedoch von einer selbstgemachten Granate her. Er lächelte in sich hinein. Offenbar hatte auch Danes schon so manchen feurigen Abschied hinter sich.
Während er die Rampe erklomm, sah Rose weitere Auswirkungen kleiner Handfeuerwaffen und die Versuche, diese zu reparieren. Man konnte nicht sagen, wie alt einige der Arbeiten waren, aber offensichtlich war jedes sichtbare Teil des Schiffes mindestens einmal ausgebessert worden. Als er den Frachtraum betrat, sah er, daß die Schäden im Inneren nicht geringer waren.
Der Raum war leer, bis auf zwei Männer, die in einem Schrotthaufen standen. Rose konnte kein
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