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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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eine Technik, die von den frühen Meistern des zwanzigsten Jahrhunderts perfektioniert wurde.«
Ninyu räusperte sich tief und wies auf die Anzeige. Ein SöldnerSchütze hielt die Hand hoch, während eine gefangene Arbeiterin mit einem Säugling in den Armen vom Balkon eines zertrümmerten Gebäudes auf seine Handfläche kletterte.
»Sie lassen Chandrasekhar Kuritas fremde Mietlinge wie Helden aussehen«, sagte er. »Haben Sie das geklärt?«
»Äh, ja, Herr.« Katsuyama lächelte vorsichtig. »Wir werden dies in der zweiten Phase unserer Operation zu unserem Vorteil wenden.«
Die zweite Phase… Der Mann sagte es vergnügt. Als ob die Niederlage der letzten Nacht erwartet gewesen sei, vielleicht sogar beabsichtigt, nur ein Schritt auf dem Weg.
Ninyu schritt zur Fensterwand. Die Meeresoberfläche war schwarz. Die Kronen und Ränder der Gischt wurden vom Licht der untergehenden Sonne vergoldet und sahen aus wie der Hintergrund eines alten Ölgemäldes, das mit Flammenfirnis lackiert war.
Was alles noch schlimmer machte, war, daß die Einschätzung des behäbigen kleinen Mediendoktors von der Hyperpulsbotschaft gestützt wurde, die Ninyus Adoptivvater ihm am Nachmittag geschickt hatte. Betrachte es als Auskundschaften, mein Sohn, hatte Subhash Indrahar geschrieben. Wir mußten die Verteidigungsstärke unseres Ziels kennen. Jetzt kennen wir sie, und die Kosten sind vernachlässigbar.
Es hatte in Wirklichkeit mehr als hundert Terroristen von Blakes Wort das Leben gekostet, was natürlich für Ninyu Kerai Indrahar oder seinen Vater weniger als nichts bedeutete. Aber es war schwerer, die sechsunddreißig verlorenen DEST-Kommandomitglieder abzuschreiben. Ninyu begriff, daß ihre Leben Münzen waren, die man im Dienste des Drachen ausgeben durfte, ohne zu zögern; so war es sogar mit seinem eigenen Leben und mit dem seines Adoptivvaters. Aber es belastete ihn, so viel für so wenig offensichtlichen Gewinn zu verschwenden.
Sie hatten den Barbaren skandalös wenige Verluste zugefügt, eine Tatsache, die Ninyu als Blamage bis auf die Knochen empfand. Doch trotz der Geschoßwerfer, die das ISA-Angriffsteam mitgeführt hatte, hatten sie nie vorgehabt, in den Nahkampf gegen BattleMechs zu gehen. Sie sollten so leise wie möglich hineingelangen, Chandrasekhar Kurita meucheln und sich so geschickt wie möglich zurückziehen. Der Plan war jedoch vereitelt worden, und die Mannschaftsmitglieder wurden von Feinden abgeschlachtet, die selbst sie nicht zu überwinden vermochten.
Ein Weg, die Scham zu sühnen, die in ihm brannte, war natürlich Selbstmord. Aber die Nachricht seines Vaters schloß diese Möglichkeit aus und machte unmißverständlich klar, daß Seppuku nur seinem Dienst am Drachen im Wege stünde. Ninyu akzeptierte das, wie er alles akzeptierte, was ihm sein Vater auferlegte.
Also blieb ihm die Möglichkeit des Zorns. Ein Zorn, den er vollständig an diesem lächerlichen fetten Narren Onkel Chandy auszulassen beabsichtigte. Und an seinen Schoßbarbaren.
»Herr«, sagte Katsuyama respektvoll, »schaut.«
Ninyu sah zur Holobühne. Das Gesicht der Nachrichtensprecherin war wieder aufgetaucht.
»Vor nur wenigen Stunden überschattete – oder besser überglänzte – eine bemerkenswerte pyrotechnische Vorstellung am Nachthimmel für die Bewohner der Stadt Hawthorne in der südlichen Hemisphäre die tragischen und entsetzlichen Ereignisse in der Hauptstadt.«
Das Bild des Sternenhimmels erschien. Etwas, das einem Riesenmeteoriten ähnelte – oder eher einem brennenden Frachtzug -, schoß darüber hinweg und hinterließ eine Leuchtspur.
»Das feurige Schauspiel war selbst Zeichen einer Tragödie«, sagte die Nachrichtensprecherin ernst, »des katastrophalen Wiedereintauchens des Landungsschiffes Peggy Sue des bei Davion registrierten Sprungschiffes Daisy Belle. Das Landungsschiff wurde mitsamt seiner Besatzung vernichtet. Solche Unfälle sind äußerst selten…«
»Wie ist das passiert?« fragte Katsuyama.
Ninyu schüttelte den Kopf. Ihm war es egal, wie viele Landungsschiffe vom Himmel fielen.
Er hatte ein eigenes Feuerwerk vorzubereiten.

27
    Masamori, Hachiman
Draconis-Kombinat
    17. Oktober 3056

    Der Geruch nach Blumenerde hing wie ein dicker feuchter Vorhang im Gewächshaus. »Nun, Tochter«, sagte Chandrasekhar Kurita, »Ninyu Kerai hat unsere Verteidigungsmaßnahmen auf die Probe gestellt. Und dank dir und deinen Freunden festgestellt, daß sie stark sind.«
    »Er wird wiederkommen«, sagte Cassie schlicht.
    Die

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