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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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ist ein Feind, dem selbst ein Clan-Omni Respekt zollen muß. Fünfundsiebzig Tonnen Boshaftigkeit und thermonukleare Flammen. Cassie hat zwar schon lange die harte Lektion gelernt, daß die Götter, falls es denn irgendwo da draußen in der Schwärze zwischen den Sternen welche gibt, ebensowenig auf große, böse Mädchen hören, die Gewehre und Messer als Spielzeuge tragen, wie auf das Weinen kleiner Mädchen mit Pferdeschwänzen und Teddies. Aber dennoch murmelt sie ein Stoßgebet, der Marodeur möge ihr gehören.
    Eine Stimme in ihrem Ohr sagt: »Kommen, Abtacha?« Ihre Lippen sagen: »Ich nähere mich jetzt dem Basura«, aber aus ihrem Mund dringt kein Laut. Sie sub-vokalisiert für das winzige, an ihrer Kehle befestigte Klebemikrofon.
    »Sei vorsichtig dort, Abtacha«, dringt die Stimme Kapitän Badlands Powells, der den Spähtrupp befehligt, in ihr rechtes Ohr. Ein Punktlautsprecher aus Keramik von der Größe eines Daumennagels ist unmittelbar hinter dem Ohr am Schläfenwulst befestigt und überträgt seine Schwingungen direkt in ihren Schädel. Jemand hätte seine Wange an Cassies drücken können und dennoch nichts gehört.
    Ein kurzes Zucken der Spannung im Winkel rauchgrauer Augen. Neun Jahre in der Einheit, und noch immer ist sie eine Außenseiterin. Sie nennen sie Abtacha, das Clanwort für eine Gefangene, die in die Einheit aufgenommen wurde, die sie gefangennahm. Eigentlich ist es ein Lehnwort der Clans, eines der Dinge, das die Clans dem Siebzehnten Scoutregiment auf Jeronimo gaben, zusammen mit einer Welt des Schmerzes. Wie dem auch sei, der Begriff beschreibt genau den Status von Juniorleutenient Cassie Suthorn.
    »In Ordnung, Badlands«, sagt sie. Sie erhebt sich und bewegt sich auf einen Palmackhain zu, dessen große, fleischiggrüne Blätter direkt aus dem Schlamm emporzuschießen scheinen, wobei ihre Ränder aussehen, als hätten die kleinen, zahnbewehrten Wesen, die den Sumpf bewohnen, an ihnen genagt. Ihre bloße Haut ist mit einem grünbraunen Fleckenmuster bemalt, um ihre Silhouette zu tarnen, und ihre einzige Kleidung besteht aus einem Streifen Tarnstoff um ihre kleinen Brüste und einem knappen Unterteil. Ein kleiner, leichter Rucksack mit ihrem Kommunikator und anderen unabdingbaren Ausrüstungsgegenständen tanzt auf ihrem Rücken. Ihre Füße stecken nicht in den üblichen Sportschuhen; die wären sofort voller Schlamm und würden ihr tonnenschwer vorkommen.
    Cassie glaubt an die Notwendigkeit, mit so wenig Gepäck wie möglich zu reisen. Der unförmige Kampfanzug, den die meisten Bodenhüpfer der Inneren Sphäre in Sumpfgebieten tragen, hielte die krabbelnden Blutsauger, die dort leben, nur unzureichend fern, böte aber den hiesigen Entsprechungen von Egeln hervorragende Deckung. Was die allgegenwärtigen Dornen angeht, die stören sie nicht. Sie schwebt zwischen ihnen hindurch wie Rauch.
    Es ist wahr, daß die besten Späher im Freiland auch dort geboren sind. Cassie ist die Ausnahme. Sie wurde als Stadtmüll geboren und erzogen – aber sie ist anpassungsfähig.
    Die anderen Mitglieder des Kundschafterzugs sind echte Männer und Frauen der Wildnis, die aus den härtesten Gegenden der Dreibundwelten des Marikraumes stammen. Von den Welten, die Außenstehende die Südwestlichen nennen: Sierra, Cerillos und Galisteo, die Planeten, von denen der Großteil der Regimentsangehörigen stammt. Chiricahua und Apachen aus den Weißen Bergen, Acoma und Zuni aus den Wüsten, Truchasenos und Hinterwäldler aus dem trockenen Gebirge. Sie besaßen in ihrer heimischen Umgebung Fertigkeiten, die Cassie niemals erlernen kann; insgesamt aber ist sie unschlagbar.
    Im Vergleich zu Cassie haben die anderen Späher in dieser Umgebung tatsächlich Nachteile. Ihre Heimatwelten sind trocken und heiß. Larsha ist heiß und feucht, genau wie diese gottverlassene Außenwelt der Peripherie, die jetzt New Horizons heißt.
    Sie gleitet in einen Sumpfarm und geht vorsichtig, damit sie sich nicht an einem Astsrumpf den Fuß zerrt oder in ein unsichtbares Loch fällt. Sie muß öfter schwimmen, wobei sie die M23 mit einer Hand über Wasser hält. Das Sturmgewehr soll wasserdicht sein, aber Cassie kann kaum glauben, daß es gegen Schlamm und Treibsand gefeit und danach noch funktionstüchtig sein soll.
    Das Wasser ist trüb und ölig, aber die Facetten seiner bewegten Oberfläche nehmen das ultraviolettintensive Sonnenlicht auf und strahlen es wie winzige Laserzellen in ihre Augen zurück.
    Auf der gegenüberliegenden

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