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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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kahlen Stellen gekämmt hatte. Er hatte einen Schnurrbart und dunkle Augen mit so dichten Wimpern, daß sie fast buschig wirkten. Er trug den weißen Kragen und den dunklen Übergangsmantel über dunkler Kutte eines modernen katholischen Priesters. Archie nickte ihm höflich zu.
    »Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen, Mr. Westin?« fragte er. »Sicher, Vater.«
Ein schüchternes Lächeln. »Ich bin Vater Roberto Garcia, Jesuit«, sagte der Priester. »Aber Sie können mich Bob nennen, wenn Sie wollen.«
    Darauf grinste Archie und nickte. Er war von Natur aus ein höflicher, aber auch extrovertierter junger Mann. Beides war in seinem Metier ein unschätzbarer Vorteil.
    »Was kann ich also für Sie hin, Va… Bob?«
    »Ohne es zu wollen, habe ich Ihre Anspielung auf die Stuka gehört.
    Sind Sie zufällig Historiker?«
Archie lachte. »Nichts so Großartiges. Eher ein Geschichtsfan.« Das Gesicht des Jesuiten hellte sich auf. »Dann haben wir ein gemeinsames Interesse. Wir sollten uns irgendwann einmal ausführlich unterhalten. Was meinen Sie?«
    »Unbedingt.« Archie sah hinüber zu Kamerafrau Mariska Savage, die sich gerade über ihre Holoausrüstung beugte. Er grinste kaum wahrnehmbar über die Art, wie sich die Khakishorts über ihrem Hintern spannten. Für seinen Geschmack war sie ein wenig stämmig, aber dennoch phantastisch gebaut. Nichts war bei ihr im Überfluß vorhanden. Berufliche Prinzipien und der gesunde Menschenverstand hielten ihn von dem Versuch ab, ihre Beziehung über die bereits enge Freundschaft derer, die gemeinsam in Gefahr gewesen waren, hinaus auszudehnen. Aber schauen konnte er ja.
    »Ich sage Ihnen was, Bob«, sagte Archie und wandte sich wieder dem älteren Mann zu. »Ich habe zwar Kolonel Camacho getroffen und wurde von Leutenient-Kolonel Cabrera ins Bild gesetzt – und sie waren die Höflichkeit in Person, das muß ich zugeben -, aber ich kenne hier eigentlich noch niemanden so richtig, wenn Sie verstehen, was ich meine. Da ich den Auftrag habe, über das Siebzehnte zu berichten, könnte ich einen Insider als Freund wirklich gebrauchen.«
    Garcia nickte. »Zufällig bin ich am ehesten so etwas wie der Verbindungsoffizier der Caballeros. Das ist eine von mehreren Hochzeiten, auf denen ich tanze – neben Historiker der Einheit, Psychologe und Pilot eines Kreuzritter.«
    Westins haselnußbraune Augen weiteten sich. »Sie sind ein MechKrieger?«
    Garcia nickte. »Habe die Ehre.« »Eher ungewöhnlich für einen Padre, in den Kampf zu ziehen. Noch ungewöhnlicher, mechtauglich zu sein.«
    »Sie sind nicht mit den sogenannten Südwestlichen Welten vertraut, oder?« fragte der Priester, woraufhin Westin den Kopf schüttelte. »Dann werde ich Sie eine Menge lehren müssen, mein Freund. Zunächst einmal haben wir nur einen Kaplan, der nicht an den Kämpfen teilnimmt, Vater Montoya. Der Rest von uns – Pastoren und auch Rabbis – kämpfen mit den anderen zusammen. Nur so können wir den Respekt dieses Haufens erringen.«
    »Pastoren, Rabbis und Priester?« fragte Archie.
»Wie gesagt, Sie müssen noch viel über uns lernen.« Der Priester legte dem jüngeren Mann die Hand auf die Schulter – wozu er den
    Arm nach oben strecken mußte, da Westin um einiges größer war – und drehte ihn sanft zur Prozession der Caballero-BattleMechs um, die die Brücke überquerten und in Masamori einmarschierten. »Jetzt sagen Sie mir als Geschichtsstudent: Erinnert Sie diese Szene an etwas?«
    Archie kaute kurz mit makellos geraden weißen Zähnen auf seiner Unterlippe herum und zuckt dann die Schultern. »Nichts, was mir auf Anhieb einfiele.«
    »Mich erinnert sie«, sagte der Priester, »an den Einzug der Katalanischen Großen Kompanie im Jahre des Herrn dreizehn-null-zwei in Konstantinopel.«
    Archie schüttelte leicht den Kopf. »Mit diesem Ereignis bin ich leider nicht vertraut, Padre.«
»Die ottomanischen Türken hatten kurz zuvor begonnen, den Platz der Seldschuken einzunehmen. Sie verbreiteten sich über das Byzantinische Reich wie eine Heuschreckenplage. Um mit ihnen fertigzuwerden, heuerten die Byzantiner eine Kompanie katalanischer Almugavars an, jener unübertroffenen leichten Infanterie. Es waren die härtesten Söldner jener Tage, und die Frauen unter ihnen waren so angesehen wie die Männer – genau wie bei unseren eigenen Caballeros.«
»Wollen Sie damit sagen, das Siebzehnte hätte die härtesten Söldner unserer Tage, Padre?« fragte Archie mit hochgezogener Augenbraue.
Garcia schüttelte

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