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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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zerplatzte das Gesicht des Sprechers in einem roten Halo.
Einen Augenblick lang herrschte Stille im improvisierten Zuschauerraum. Dann zerbarst die Menge wie eine antike Vase, die auf Fliesen aufschlägt. Manche rannten auf das Podium zu, um ihrem gefallenen Anführer zu helfen. Andere – die entweder besser informiert waren oder einfach schärfere Überlebensinstinkte besaßen – stürzten zu den Ausgängen.
Weder die eine noch die andere Richtung führte in die Sicherheit. Die ersten, die die Türen nach draußen erreichten, wurden vom Rest der Menge dagegen gedrückt und schließlich zerquetscht. Die Türen waren von außen blockiert worden.
Der Kameramann schwenkte jetzt herum, um Männer und Frauen zu zeigen, deren Gesichter unter schwarzen Gesichtsmasken verborgen und deren Körper von Kopf bis Fuß in schwarze Kleidung gehüllt waren. Sie bewegten sich von hinten nach vorn durch den Raum und töteten, während sie vorrückten – zuerst mit kurzen, schallgedämpften Sturmgewehren und dann, als sich die panischen Schwarzen Drachen auf sie stürzten, mit der Katana, die sie in Scheiden auf dem Rücken trugen.
Der Mann, der zusah, ließ ein leises, kehliges Geräusch hören, während er auf einen Schalter drückte, der in die Armlehne des Rollstuhls eingelassen war. Das holographische Bild gefror und zeigte einen der schwarzgekleideten Agenten, dessen Silhouette mit erhobenem Schwert vor dem Drachenbanner zu sehen war.
Das Licht ging an. »Und das passiert hier auf Luthien«, murmelte der alte Mann.
Der wesentlich jüngere Mann zu seiner Rechten ließ die aristokratischen Nasenflügel beben. »Unsere Kollegen«, sagte er, bezugnehmend auf Daniel Ramakas gefürchtete Abteilung Interne Sicherheit der Internen Sicherheitsagentur, »lassen hundert Blumen blühen, damit sie ihnen die Köpfe abschlagen können.«
»In der Tat.« Der alte Mann schwenkte seinen Rollstuhl herum, so daß er dem Mann gegenübersaß, der sich zu seiner Linken befand.
»Der Holokameramann war natürlich einer unserer Agenten«, sagte der zweite Mann. Er war jünger als der Mann im motorgetriebenen Rollstuhl und hatte Hängebacken, einen feuchten Schnurrbart und ein schwarzes Barett, das auf langem, dünnem, schwarzem Haar thronte. Er trug ein senfgelbes Sportjackett über einem weißen Hemd mit offenem Kragen. Ein weißer Schal lag um seinen Hals. »Er hatte Befehl, jede Einzelheit des Überfalls aufzuzeichnen.«
»Das nahm ich an«, sagte Subhash Indrahar, der Direktor der Internen Sicherheitsagentur des Draconis-Kombinats. Er hielt einen Augenblick inne und studierte den wenig reinlichen Mann mit dem Barett mit seinen wild glitzernden Augen.
»Empfehlen Sie immer noch, daß wir diese Aufzeichnung den Medien zugänglich machen, Mr. Katsuyama?«

    Katsuyama nickte enthusiastisch mit dem Kopf. »Allerdings, Subhash-sama. Natürlich entsprechend bearbeitet. Sie ist schön, einfach schön. Sie betont gleichzeitig das bösartige Wesen der Kokuryu-kai und die Fruchtlosigkeit ihres Tuns angesichts unserer überall vorhandenen und heldenhaften ISA-Agenten…«
Der Mann schien geneigt zu sein, möglicherweise ewig so weiterzumachen, aber Subhash schnitt ihm das Wort ab, indem er seinen Stuhl herumschwenkte und plötzlich den Mann ansah, der rechts Von ihm saß.
»Migaki?« fragte er.
Der dritte Mann war jünger als alle anderen, groß und schlank und im allermodernsten Stil der herrschenden Klasse in Luthien, der Hauptstadt des Kombinats, gekleidet: Er trug einen hellgemusterten Happi-Mantel offen über einem grauen Sweatshirt der Sun Zhang MechKriegerakademie, schwarze Hosen im Pyjamastil aus Seide, weiße Tabi-Socken mit Spalt für den großen Zeh und GetaHolzschuhe. Sein schwarzes Haar war trotz des Knotens so lang, daß es über die Schulter fiel. Er entschränkte die langen Beine – es entging Subhash nicht, daß er damit eine Pause kaschierte, die er brauchte, um seine Antwort zu formulieren – und zuckte dann gewollt lässig die Schultern.
»Ernie-sensei ist der Fachmann«, sagte Takura Migaki, Oberhaupt der Stimme des Drachen, der Propagandaabteilung der ISA.
Subhash wartete, aber sein Abteilungsleiter hatte sonst nichts zu sagen. Trotz seines guten Aussehens und des sorgsam gepflegten Äußeren eines sorglosen Lebemanns und Dandys war Migaki ein Mann, der nie eine Silbe zufällig oder aus Versehen äußerte. Die Verwendung eines Spitznamens mit dem Wort für Meister oder Lehrer, vor allem, wenn er ihn in seinem üblichen trockenen, fast

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