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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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hereingelegt!«
Macho faßte sich. Cassie wog vielleicht fünfundvierzig Kilo, selbst wenn ihr langes Haar voller Wasser war; er hätte sie mit einem guten Griff regelrecht wegschleudern können. Sie las seine Körpersprache, legte den anderen Arm quer über ihre Unterarmklammer, packte den Kragen seiner Lederjacke fest und schaltete ihn mit einem Nervengriff aus.
Dann kletterte sie von ihm herunter und hob die Flasche auf, die sie auf den Boden gestellt hatte, als sie zu dem Tritt ansetzte. »Chango«, sagte sie zum nächststehenden Kumpel des jetzt schlafenden MechKriegers, »schaff ihn verdammt noch mal hier raus. Wenn ihm nachher immer noch der Sinn nach Kampf steht, soll er zu mir kommen. Aber wenn er sich wieder an dem Gringo vergreift, wird er Austern aus der Sierra Madre zum Frühstück essen, und er weiß, wo die herkommen werden.«
Chango war ein junger Aufreißer, genauso hart und selbstgefällig wie Macho. Aber er nickte nur und sagte mit überaus höflicher Stimme: »Klar, Cassie.«
Als Chango und seine Freunde sich Macho schnappten und ihn zur Tür hinausschleppten, sah sich Cassie mit nunmehr himmelblauen Augen in der Verdienten Erholung um. Ihr Blick fiel auf Cowboy Payson, Buck Evans und Reb Perez, die ein Stück weiter unten an der Bar saßen und überallhin, bloß nicht zu ihr schauten. Das Urbild der Unschuld.
Sie sahen sie nicht einmal an, als sie hinübermarschierte und ihre Flasche auf die Bar knallte. »Wer von euch Bauern hat dem Vereinigten diesen kleinen Streich gespielt?«
Payson saß auf einem Hocker zwischen seinen Kumpels, die Ellbogen auf die Bar gestützt, und hängte sein knochiges Gesicht über eine Bierflasche. »He, Cassie, ich weiß ganz bestimmt nicht, wovon du sprichst…«
Sie trat ihm den Hocker weg, und Paysons Gesicht schlug auf die Kante der Bar, als er zu Boden ging. Cassies rechte Hand packte ihn bei seinem wirren braunen Haar.
Als Evans aufstand, um ihr entgegenzutreten, schoß Cassies linke Hand hoch, und urplötzlich piekste Bluttrinker den Adamsapfel des schlaksigen blonden Cowboys.
Evans nahm die Hände hoch. »He, keinen Ärger, Abtacha.«
»Ganz genau. Was ist in euch Dickschädel gefahren? Wenn wir einen Gringo-Holoreporter umlegen, wird das dem Ansehen des Kolonel schaden.«
Trotz ihrer Hand in seinem Haar versuchte Cowboy aufzustehen. Nicht allzu erfolgreich, denn seine Füße waren um die Beine des Hockers gewunden. Er betastete sein Gesicht. »HDLC, Cassie«, wimmerte er, »warum mußtest du das tun? Du hast mir die verdammte Nase gebrochen.«
»Nein, habe ich nicht.« Mit einem schnellen, wilden Ruck rammte sie sein Gesicht erneut gegen die Bar. Es krachte hörbar.
»Aber jetzt.«
»Auuu!« klagte Cowboy, als er zusammenbrach und sein Gesicht mit den Händen bedeckte. Blut strömte zwischen seinen Fingern hervor.
Cassie funkelte Buck Evans an, der den Kopf schüttelte und zurücktrat. Sie warf Reb, der auf Paysons anderer Seite saß, einen Blick zu. Er saß nur da und kicherte in sein Bier. Der Kris verschwand.
»Kommen Sie«, sagte Cassie zu Archie. »Ehe ich noch weitere Teile unserer Arbeitskraft außer Gefecht setzen muß.« Sie holte sich ihre Flasche wieder und ging weg.
»Das Mädel ist scharf auf mich!« tönte Cowboy hinter ihrem Rücken her. »Das ist der letzte Beweis. Auu.«
Sie drehte sich um und schenkte ihm ein wildes Lächeln. »Träum weiter, Payson. Deine eigene rechte Hand würde dich zurückweisen, wenn sie einen Weg fände, sich von deinem Arm zu lösen.«
Das Publikum applaudierte. Cowboys blutverschmiertes Gesicht wurde zu einer gramgezeichneten Maske. »Du meinst, ich sei… kojotenhäßlich?« fragte er im Tonfall übertriebener Tragik.
»Du hast's erfaßt, Roter Kosak.«
Cowboy faßte sich mit beiden blutigen Händen ans Herz und fiel mit dem Rücken zur Bar auf einen Hocker zurück. »Mitten ins Herz!« rief er aus. Cassie wandte sich ab. Payson schwang herum, um beide Ellbogen auf die Bar fallen zu lassen, seine gebrochene Nase mit den Händen zu bedecken und zu stöhnen.
Archie folgte Cassie zu einem Tisch und warf unsichere Blicke zurück. »Dieser Herr, dessen Nase Sie gebrochen haben, sieht Ihnen dauernd nach, Leutenient Suthorn.«
»Er starrt mir nur auf den Hintern«, sagte Cassie, ohne sich umzublicken. »Vergessen Sie's. Und nennen Sie mich nicht ›Leutenient‹. Läßt mich wie ein Möchtegern-Zinnsoldat klingen.«
»Zinnsoldat?« fragte er, während sie sich mit dem Rücken zur Ecke setzte.
»MechKrieger.«
Er setzte

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