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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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sich direkt links neben sie. »Ich hoffe, Sie glauben nicht, ich sei zu dreist, wenn ich mich so dicht neben Sie setze«, sagte er. »Aber ich ziehe es vor, den Raum überblicken zu können.«
Sie zuckte die Achseln und kippte einen Schluck Hotei.
»Ich bin Ihnen für Ihren Beistand dankbar. Aber haben Sie sich nicht etwas… weit aus dem Fenster gelehnt? Ich meine, diese Männer scheinen eine eher rauhbeinige Herangehensweise an das Leben zu haben. Und Sie haben einem die Nase gebrochen und den anderen mit Ihrem außergewöhnlichen Dolch da bedroht.«
»Bluttrinker? Guru Johann gab ihn mir an meinem zwölften Geburtstag.« Ein Schatten huschte über Cassies Gesicht, Sommerwolken glitten über die Sonne. »Er ist fünfzehnhundert Jahre alt. Er sagte, nicht viele Krise hätten eine weibliche Seele, der hingegen schon.«
Sie schüttelte sich leicht wie ein Pferd, das Fliegen von seinen Flanken verscheucht. »Machen Sie sich über die Trampel keine Sorgen. Das ist schon vergessen. Es sind gute große Jungs; für sie ist alles ein Spiel – zum Beispiel, Sie so hereinzulegen, daß Macho Sie aufschlitzt. Sie dachten, er würde Sie nicht töten, nur ein bißchen aufschlitzen, Ihrem hübschen Profil da etwas Charakter verleihen.«
Archie sah sie an. Er konnte den Ausdruck dieses aus Mahagoni geschnitzten Gesichts nicht lesen. Das störte ihn. Er war es gewohnt, Frauen lesen zu können. Besonders so attraktive wie seine Wohltäterin.
Sie seufzte und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
»Bei den Caballeros ist es aber so, daß sie leicht auf einen losgehen und einen töten, wenn sie glauben, man hätte sie beleidigt. Oder vielleicht beschließen sie auch einfach nur, einen zum Spaß zusammenzuschlagen, wobei es sich von selbst versteht, daß der andere zurückschlägt, und dann mal sehen, was du draufhast, hombre. Aber das ist wie ein Sommerregen. Es geht alles schnell vorbei, und wenn es erst einmal vorbei ist, ist es vergessen. Wir sind nicht nachtragend.«
Sie goß sich einen weiteren Schluck ein, starrte hinein.
»Wenn man sich nicht darum bemüht«, sagte sie. »Etwa wie das, was zwischen uns und den tigres ist, den Nebelpardern. Das ist Blutrache. Wenn jetzt in diesem Augenblick ein Elementar in voller Kampfpanzerung durch die Wand käme, würde jeder Mann und jede Frau im Raum sich sofort auf den Kotzbrocken stürzen.«
»Und Sie?«
Ein grimmiges Halblächeln. »Würde etwas suchen, das heiß brennt und klebt. Vielleicht versuchen, ob ich einen Cerillos-Pfannkuchen zusammenbekäme – kochender Zucker und Lauge, Küchennapalm. Man kann damit einen Schlammkopf braten wie eine ScheißSierrakartoffel, wenn man ihn richtig erwischt.«
Es gelang Archie nicht ganz, ein sachtes Schaudern zu unterdrücken. Ziemlich unangenehm, die sachliche Art und Weise, wie dieses charmante Wesen von solchen Widerwärtigkeiten sprach. Als spräche sie aus Erfahrung.
»Schlammkopf?« fragte er.
»Puebloausdruck. Indio, indigena – Indianer. Schlammköpfe sind übernatürliche Clowns – allerdings wesentlich finsterer als die Clowns, die es bei Ihnen daheim gibt. Sie sind Erzeugnisse von Inzest zwischen Göttern. Die Indianer glauben, die Clans vermehrten sich durch Inzest. Und betrachten Sie das bloß nicht als Vorurteil; man kann es so sehen.«
Er schüttelte den Kopf. »Tue ich nicht, glauben Sie mir. Aber Sie dürfen auch ruhig glauben, daß ich verblüfft bin. Von der Terminologie, von der, äh, ethnischen Komplexität Ihres Regiments.«
Sie lachte. »Das ist ein guter Name dafür. Einen guten Rat: Benutzen Sie nie ein Südwestler-Wort, wenn Sie nicht tausendprozentig wissen, was es bedeutet. Was, zum Teufel, hat Sie eigentlich bewegen, das zu Macho zu sagen?«
Er kaute an seiner Unterlippe. »Leutenient Payson« – er sprach es Leftenant aus – »sagte mir, es sei ein kameradschaftlicher Gruß, der mir helfen würde, akzeptiert zu werden.«
Sie beugte sich vor und tätschelte eine seiner Hände. Die Berührung sandte ein Prickeln durch seinen Arm wie eine Brise, die die kurzen ingwerfarbenen Armhärchen kräuselte. »Schätzchen«, sagte sie, »die werden Sie niemals akzeptieren. Ich trage diese Uniform seit neun Jahren, ich bin die eingeschworene Blutsschwester etwa der Hälfte aller, die sie tragen und habe jedem einzelnen von ihnen über ein dutzendmal den Arsch gerettet. Und ich bin immer noch eine Gringa. Werde es bleiben, bis ich sterbe.«
Sie lehnte sich zurück, und ihr süßer Mund nahm einen bitteren Ausdruck an. »Dann

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