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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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werde ich eine von ihnen sein. Vorher nicht.«
»Sie scheinen Sie aber doch zu akzeptieren.«
Sie zuckte die Achseln. »Ich gehöre zur Familie. Aber ich bin dennoch adoptiert. Abtacha, wissen Sie.«
»Sie stammen nicht von den Südwestlichen Welten?«
»Nein.«
Er wartete darauf, daß sie sich näher erklärte. Als sie es nicht tat, sagte er: »Ich gestehe, ich habe keinen Erfolg bei dem Versuch, die verschiedenen Gruppen und ihre Beziehung zueinander zu begreifen.«
»Die Gruppen? Cowboys, Nortenos und Indianer. Die meisten von ihnen stammen aus der Caballero-Klasse, Grundbesitzer und Gefolgsleute von den großen Gehöften und Haciendas oder bei den Indianern aus frei umherstreifenden Stämmen. Sie schauen auf die Stadtbewohner, Großstadtcowboys und Ponchos und Stadtindianer herab, fast so sehr wie auf Gringos.«
»Aber ich dachte immer, Gringo bezeichnete einen, äh, Weißen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht bei diesem Haufen. Gringo bedeutet Außenstehender – selbst wenn sein Name Gutierrez ist und er aus Mexico City auf Terra stammt.«
»Ich verstehe«, sagte Archie ohne Überzeugung. »Und was ist mit den Leuten, die Leutenient Payson ›Judenboys‹ nannte?«
»Natürlich jüdische Cowboys. Stammen von konservativen israelischen Flüchtlingen ab, die nicht mitkommen wollten, als viele Juden aus Protest gegen bestimmte Aktionen des Staates Israel damals auf Terra zur katholischen Kirche konvertierten. Sie wollten nie wieder etwas mit den orthodoxen Juden zu tun haben, beschuldigten sie, Israel zugrunde gerichtet zu haben, also beschlossen sie, sich so weit von ihnen zu entfernen wie möglich. Das führte sie in den Dreibund.« Sie schlürfte ihren Drink. »Sie müssen mit dem Wort nicht vorsichtig sein; sie nennen sich selbst so.«
»Es scheint ziemlich schwierig, zu unterscheiden, was man unbesorgt sagen kann und was nicht.«
»Sie haben's erfaßt. Denken Sie daran, und Sie kommen schon klar.«
»Was ist mit den Indianern?«
»Soweit ich weiß, sind die meisten Indianer im Dreibund wohl Pueblos, aber sie bleiben in ihren Siedlungen und betreiben nicht viel Raumfahrt. Unsere sind hauptsächlich Apatschen und Navajos, was fast das gleiche ist, aber sagen Sie das nie zu ihnen, und dazu noch ein paar Typen aus den südlichen Steppen – wie Doc Zehn Bären, unsere Curandera. Sie ist Kiowa-Komantschin von Cerillos.«
»Und diese Typen kommen alle miteinander aus?«
»Kommt darauf an, was Sie darunter verstehen. Daheim neigen sie dazu, oft zu kämpfen – Fehden, Überfälle, all das.«
»Wie in ›Leute werden getötet‹?«
»Dauernd. Sie müssen verstehen, Cowboys haben mit derselben Wahrscheinlichkeit Fehden gegen andere Cowboys wie jeder andere auch, Nortenos gegen Nortenos, diese Geschichten. Sie machen viel Getöse darum, wie sehr sie einander hassen, die verschiedenen Gruppen, aber genauso gut kann es sein, daß sie untereinander heiraten. Und setzen Sie sie an einen Tisch und bringen Sie sie zum Trinken, dann besteht nicht mehr der geringste Unterschied zwischen ihnen.«
»Und hier draußen?«
Sie zuckte die Achseln. »Alle Ärsche geraten gemeinsam in die Schußlinie. So zusammengepfercht ziehen manche einander Gesichter, andere scheren sich nicht drum. Es…« – sie vollführte gelenkige, verschränkende Gesten mit ihren Händen – »…wechselt. Fließt. Schwer zu beschreiben.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das werde ich nie verstehen.«
»Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Cassie. »Das sollen Außenstehende auch gar nicht.«
Sie sah auf und lächelte dann. »He, Zuma. Hast du alles geklärt?«
Der mongolenäugige Mann kam herüber, in der Hand eine Flasche des fahlgelben Safts einer heimischen Frucht. Hinter ihm kam der Besitzer, der einen Chip umklammerte. Er öffnete die Abdeckung der Musikbox, ließ den Chip hineingleiten und wandte sich mit einem überraschenden Grinsen an Zuma.
»Alles bereit!« sagte er und ging zur Bar zurück. Die hämmernden Akkorde von Chain Gang, einer beliebten Davion-Band, erdröhnten aus der Box. Ein paar Cowboys stießen Rebellenschreie aus, und mehrere Indianer erhoben sich zum Kopfklopfen.
Cassie lachte. »Weiß nicht, wie du das immer machst, Zuma.«
Zuma tat so, als reinige er mit dem kleinen Finger sein Ohr. Er roch zwar noch auf diese Entfernung nach Seife, aber seine Hände waren geschwärzt vom tiefsitzenden Schmutz eines Mechanikers, die Art, die man nicht wegbekommt, egal, wieviel man schrubbt.
»Man muß nur wissen, wie man mit diesen

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