Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
Vom Netzwerk:
der exklusiven Sorte…«
Der Neuankömmling schaute zu dem schlaksigen Cowboy auf, der einen Kopf größer war als er selbst, und lächelte noch breiter. Dann rammte er einen steifen Zeigefinger in Cowboys Solarplexus.
»Nicht mehr«, entgegnete er in knappem Englisch mit DracoAkzent, während Cowboy einknickte. Der Neuankömmling sah die beiden Gefährten Cowboys an, die an der Bar aufgesprungen waren.
Etwa in diesem Augenblick schickte Cowboy den Yak mit einem rechten Haken schlafen, der von ganz unten aus der Gegend seiner spitzen Eidechsenlederstiefel zu kommen schien. Der einäugige Mann flog rückwärts gegen ein Poster der Purpurnen Schwanzfedern und blieb dort zusammengekauert liegen, während er offensichtlich nicht wußte, wie ihm geschehen war.
»Wow«, entfuhr es Lady K. Sie stand auf, und Cassie bemerkte, daß sie plötzlich Handschuhe trug – damenhafte Hirschlederhandschuhe. Bis vor ein paar Minuten hätte Cassie ihr das als Affektiertheit angekreidet, die der Rächenden Annie würdig gewesen wäre. Aus ihrer neuen Perspektive ging ihr auf, daß selbst leichte Handschuhe jemanden in die Lage versetzten, einen anderen voll am Kopf zu treffen und dabei das Risiko senkten, daß es zu Knochenbrüchen kam. Zumindest beim Zuschlagenden.
Ein paar weitere Yakuzas kamen hereingestürmt, die Jacken regennaß. Einer schaute hinüber zu dem noch immer benommenen Einäugigen. Der andere ließ seine Knöchel knacken und begann entschlossen auf Cowboy zuzugehen, der, nachdem er berechtigtermaßen zurückgeschlagen hatte, sich der wichtigen Beschäftigung des sich Vornüberbeugens und Stöhnens zugewandt hatte.
Cassie verzog das Gesicht, stand aber nicht auf. Für einen Kampf zur Entspannung war sie nicht zu haben. Ihre Auseinandersetzungen mit Macho und Cowboy in jener ersten Nacht in der Bar waren kein Sport, sondern eher Kommunikation gewesen. Sie würde ihren Kumpeln bei einer beiläufigen handgreiflichen Auseinandersetzung nicht den Rücken stärken, eine Tatsache, derer sich alle bewußt waren und die sie akzeptierten; wenn es aber gefährlich wurde, war sie mitten dabei und schlug zu wie eine Kobra.
»Halt.« Das Wort war nicht laut, aber es explodierte, als trüge es in sich den Überschallknall eines Gewehrschusses. Die Yaks erstarrten. Reb und Buck, die gerade von der Bar herüberkamen, auch.
In der Tür stand eine weitere Gestalt, deren Umrisse sich vor dem Nieselregen abzeichneten, den die Straßenlaterne an der Ecke anleuchtete, so daß er aussah wie ein Nebel schwebender Lichtfünkchen.
Ein Augenblick verging, dann trat die Gestalt ein. Es war eine Frau in engen Lederhosen und einer weiten Lederjacke, eine Frau, die noch größer war als Lady K mit ihren 170 Zentimetern. Sie hatte goldene Haut, über eine Stupsnase verteilte Sommersprossen, rotbraune Augen mit ausgeprägten Schlitzen und eine wilde Mähne auffällig roten Haars, die Art von Schöpf, die man nicht zähmen kann und auch nicht sollte.
Die drei Yaks knurrten wütend, fielen aber zurück und überzeugten Cassie dadurch, daß diese ganze kleine Szene irgendwie inszeniert war. Die Yakuza – die gut organisierte Unterwelt des Kombinats – hatte ein starkes Gespür für Hierarchie, und die große Rothaarige gab offenbar die Befehle.
Vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes, entschied Cassie, denn alle vier Eindringlinge trugen Abzeichen, die einen geflügelten Schädel zeigten. Offenbar Einheitsabzeichen. Und sie wußte natürlich genau, welche Einheit.
»Cowboy«, sagte Kali MacDougall, die den Neuankömmlingen entgegengetreten war, »einmal im Affekt zurückzuschlagen, ist erlaubt. Jetzt ist es gut.«
»Och, Kali«, stöhnte Cowboy und richtete sich auf, als sei nichts geschehen. Das rechte Bein seiner Tarnhose rutschte wieder auf den Stiefelspann hinunter. Er hatte es noch nicht weit genug hochgezogen gehabt, während er so tat, als sei er vor Schmerzen gekrümmt, um seinen verborgenen Dolch ins Spiel zu bringen. Wenigstens hatte er nicht zum linken Stiefel gegriffen, wo der Zehn-MillimeterDoppelderringer steckte.
Cassie stand auf und trat vor. »Kapitän MacDougall, darf ich Ihnen Tai-sa Eleanor Shimazu vorstellen, die Kommandantin des Neunten Geisterregiments. Kolonel Shimazu, dies ist Kapitän Kali MacDougall, Kommandantin der Kompanie B des Ersten Bataillons des Siebzehnten.«
»Es ist mir eine Ehre«, sagte Shimazu und streckte Lady K die Hand hin. Dann wandte sie sich mit einer hochgezogenen Augenbraue Cassie zu.
»Und wer sind Sie,

Weitere Kostenlose Bücher