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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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zurück und entspannte sich wieder. »Tatsache ist, daß unsere kleine Ecke der Liga, die die meisten Leute die Südwestlichen Welten nennen, etwa so männlichchauvinistisch ist, wie es nur geht, Kolonel. Was soll also eine Dame mit einem Sinn für Abenteuer, oder zumindest ohne Lust, eine gehorsame kleine Babyfabrik und Hausfrau zu sein, was soll sie machen? Sie kann doch nur in die Armee eintreten.«
Shimazu nickte. »Ich hörte, Sie haben auf Jeronimo gegen die Clans gekämpft.« Was bewies, daß sie von der ISA auch Spionageerkenntnisse erhalten hatte; das hatte Onkel Chandy auf kein Formular schreiben müssen.
Ein abwesender Ausdruck trat in Kali MacDougalls Augen, und sie seufzte. »Ja, haben wir. Haben dort fast die Hälfte unserer Leute gelassen – zum Verrotten, denn Lebende lassen wir nie zurück. Haben zusammen mit den Kombinatstruppen gekämpft.«
Shimazu nickte. »Ich weiß. Auch ich habe dort Freunde verloren. Und gegen die Geisterbären, als wir sie auf Aishain bekämpften.«
Die Getränke kamen. Shimazu schob ihres wie geistesabwesend von sich und beugte sich dann vor. »Was glauben Sie, wie man sie bekämpfen soll?« fragte sie. »Jeder weiß, daß auch wir bald gegen sie vorgehen werden. Unser Koordinator erinnert sich daran, während die anderen Oberhäupter der Großen Häuser mal wieder durch ihre lächerlichen kleinen Thronfolgestreitigkeiten abgelenkt sind. Als wären die Clans nie eingefallen – diese Narren.«
»Da haben Sie recht, Schätzchen«, sagte Lady K. »Als wir gegen die Clans gekämpft haben, lernten wir, daß wir vor allem an zwei Dinge denken mußten: Wie die Clans kämpfen und wie sie glauben, daß wir kämpfen…«
Mit der Hand an der Whiskyflasche lehnte Buntaro Mayne an der Bar. Seine beiden Yakbrüder saßen an einem Tisch in Türnähe und beobachteten. Sie erwarteten keinen Ärger, am allerwenigsten von den Freundlichen Beratern. Aber unter Tai-sa Shimazu machte man es nicht lange, wenn man Dinge als gegeben hinnahm. Da für die meisten Mitglieder der Heruzu Enjeruzu die Alternative zum Militärdienst der Knast war, zahlte es sich aus, aufmerksam zu sein.
»Wie gefällt es dir, von Frauen befehligt zu werden?« fragte er und nahm einen tiefen Schluck.
»Nun, dazu hat mich mein Daddy nicht gerade erzogen«, sagte Cowboy. Er saß, auf die Ellenbogen gestützt, mit dem Gesicht zur Bar. »Aber ehrlich gesagt, Buntaro, alter Junge, ist Kap'n Mac gar nicht meine eigentliche Kommandantin. Sie ist Kommandeur von Bronco. Ich gehöre zu Adelante.«
Er nahm einen Schluck aus seiner eigenen Flasche. »Und dir?«
Mayne zuckte die Achseln. »Ich mußte mich erst daran gewöhnen«, gab er zu. »Aber der Kolonel… ist auf jeden Fall äußerst befähigt, ein Kommando auszuüben.«
Cowboy nickte. »Nun, ich muß sagen, daß el patron – das ist Don Carlos, unser Kolonel – das Kommando über eine Kompanie auch nicht einfach so vergibt. Lady K hat schlicht und einfach jegliche Befähigung dazu.«
»In mehr als einer Hinsicht«, sagte Reb durch einen Schleier aus Zigarettenrauch.
»Unterschätz auch die magere Kleine nicht«, sagte Buck Evans, der zwischen Cowboy und Reb stand. »Sie hat dem guten alten Cowboy letzte Woche die Fresse poliert, nur weil er einem Neuling einen freundlichen kleinen Streich gespielt hatte.«
Mayne sah Cassie an, die dasaß und intensiv dem Gespräch zwischen MacDougall und der Kommandantin der Geister lauschte. »Was glaubt ihr, was haben die so interessantes zu besprechen?« fragte er.
Cowboy zuckte die Achseln. »Oh, das Übliche«, sagte er. »Klamotten, Frisuren, all so was.« Er setzte die Flasche an. »Sag mal, die hier geht zur Neige. Falkenauge, schieb deinen Arsch hier rüber und füll meinen Tank nach, ehe ich verdurste.«
14
    Masamori, Hachiman
Distrikt Galedon, Draconis-Kombinat
    3. September 3056

    »Ah, Eleanor-san«, sagte der Mann hinter dem großen schwarzen Schreibtisch durch ein lippenloses Reptilienlächeln hindurch, »gut, Sie zu sehen.«
    Lainie Shimazu war froh über ihre jahrelange Übung darin, ausdruckslos zu bleiben, als sie sich dem großen Mann näherte. »Oyabun«, sagte sie. »Die Freude und Ehre, die mir zuteil wird, indem ich Euch sehen darf, sind ohne Maß.«
    Was bis zu einem gewissen Grad, dachte sie, auch die absolute Wahrheit ist.
    Das Yakuzaoberhaupt war ein kleiner Mann mit fast ohrlosem Kopf, der auf einem mageren Hals saß, der wiederum aus seiner schwarzen Anzugsjacke im westlichen Stil ragte. Er sah einer Schildkröte

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