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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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an der ein auf irgendeiner lange vergessenen Welt gedruckter Aufkleber für das mythische Radio TAWB prangte, ertönte eine sanfte Ranchero-Ballade. »Ich dachte, Cowboy versucht einer von Krishnamurtis Töchtern den Kopf zu verdrehen«, beobachtete Kali. »Die ist es vermutlich nicht.«
Cassie sah sie an. »Ich sollte wirklich nicht allzu lange bleiben, Kapitän…«, begann sie.
MacDougall seufzte und schüttelte den Kopf. »Cassie, was habe ich getan, daß wir uns so wenig verstehen?«
»Das Verhalten des Kapitäns mir gegenüber war immer völlig korrekt«, sagte Cassie in roboterhaftem Tonfall.
Lady K schnaubte. »Das ist ein Haufen organischer Dünger, wenn ich je einen gehört habe. In Ordnung, schauen wir mal… vielleicht kann ich dir sagen, was du an mir nicht magst. Ich bin zu groß, zu blond, und du glaubst, ich hätte vielleicht, als der liebe Gott mich fragte, was ich wolle, um in diesem Jammertal zurechtzukommen, gesagt: ›Herr, gib mir eine doppelte Portion Titten und behalt das Hirn.‹ Liege ich da so falsch, Leutenient Suthorn?«
Cassie starrte die andere Frau mit riesigen Eulenaugen an, während die pummelige Tochter Krishnamurtis einen Fruchtsaft für Kali und ein Borstal-Boy-Bier für Cassie brachte, sich erneut verneigte und dann wieder davonhuschte, um Cowboys amouröser Aufmerksamkeit zu entgehen.
Wie eine zerberstende Fensterscheibe brach Cassie in Gekicher aus. Lady K fiel ein. Das Gekicher wurde zu lautem Lachen, als sich die MechPiloten an der Bar umdrehten und sie anstarrten.
Cassie faßte sich wieder und wischte die Tränen aus ihren Augenwinkeln. Sie erkannte, daß sie wieder einmal überreagiert hatte. Doch Lady K schien ihr etwas unangemessenes Verhalten nichts auszumachen. Und sie empfand ein unleugbares Gefühl von Erleichterung, das sie nicht erklären konnte.
»Ja, Kapitän«, sagte sie, »Volltreffer.«
Lady K lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und nahm einen Schluck von ihrem Saft. »Auch die Tatsache, daß ich Atlas Pilotin bin, stört dich, nicht? Es war ein Atlas, der dein Elternhaus in Schutt und Asche legte und deinen Daddy tötete, als du ein kleines Mädchen warst, stimmt's?«
Cassie fühlte sich, als hätten sich vor ihrem Gesicht wieder Rolläden geschlossen. Ja, es stimmte, das wußte sie jetzt. Ein Atlas mit nicht standardisierter Bewaffnung – bei Mechs der Inneren Sphäre nicht ungewöhnlich, von räuberischen Piraten aus der Peripherie gar nicht zu reden. Wenn ein Krieger ein größeres Waffensystem verlor, mußte er manchmal jedes nur erhältliche Ersatzteil einbauen. Das System war nicht ganz so effizient wie die modularen Omnis der Clans, aber mit genug Einfallsreichtum – oder wilder Entschlossenheit – funktionierte es oft. Und ein Genie bei solchen Sachen wie Zuma konnte den Clans oft das Wasser reichen.
»Cassie, Cassie, schau, es tut mir leid, wenn ich den Nerv getroffen habe. Ich weiß, warum du gegenüber Mechs und MechKriegern so empfindest, wirklich. Aber ich war nicht dabei, Schatz. Verdammt, ich war selbst vielleicht erst sieben. Klar, ich lernte damals, einen verbeulten alten AgroMech um das Gelände meines Daddys zu lenken, wie jedes brave kleine Cowgirl. Aber glaub mir, in jenen Tagen hätte mir niemand einen Atlas anvertraut.«
Cassie stellte fest, daß sie, ohne es zu wollen, wieder lächelte. Es erwies sich als schwierig, den Kapitän weiterhin nicht zu mögen. Vielleicht hatte sie sich deshalb all die Jahre so bemüht.
»Schau, Cass«, sagte Kali, »ich verstehe, warum dir mein Aussehen auf die Nerven geht. Eine Menge Leute glauben, ich hätte hier oben ein kleines Ventil« – eine Hand schob neben ihrem linken Ohr blondes Haar beiseite – »mit einem kleinen Schild daneben, auf dem steht ›AUF EINE ÖRTLICHE STANDARDATMOSPHÄRE AUFBLASEN‹. Und was soll's? Ich sehe keine Notwendigkeit, ungewaschen und mit völlig verklebt in die Augen hängendem Haar herumzulaufen, nur damit die Leute von meinen blonden Haaren abgelenkt werden. Ich bin stolz auf mein Aussehen. Aber ich lasse nicht zu, daß man mich allein danach beurteilt Und wenn die Leute das unbedingt wollen…« Das Lächeln, das sie dabei aufsetzte, war nicht allzu angenehm, »…nun, das kann manchmal geradezu amüsant sein, nicht?«
Cassie nickte langsam. Zögernd. Ihr Bier schmeckte schal. »Übrigens bist du in der Abteilung Aussehen ja auch ganz gut dabei, Cass. Nicht ganz schlecht, wie dieser süße LimeyNachrichtensprecher sagen würde, um nur eine Person zu erwähnen,

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