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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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wie außerhalb einer Geschko des Wolfs- oder Jadefalkenclans nur möglich, doch selbst Kerenskys Retortenbastarden waren menschliche Grenzen gesetzt. Diese Kommandos waren wesentlich aufmerksamer und beobachteten schärfer als normale Menschen – und zwar ohne Frage einschließlich Sumiyamas klumpfüßiger Streifen. Aber sie erwarteten nicht wirklich, daß jemand diese kleine Plauderei ausspionierte. Deshalb erhöhten sie ihre Aufmerksamkeit nicht um jenen winzigen Extrabruchteil, der sie auf das rasche Vorbeiflitzen der Augen des Siebzehnten Aufklärungsregiments aufmerksam gemacht hätte.
    Cassie erreichte einen Punkt, von dem aus sie die Tür beobachten konnte, durch die sie hereingekommen war. Sie war noch immer zu, und es war niemand in der Nähe. Sie atmete erleichtert auf und glitt lautlos auf den Zement hinab. Ich bin hier raus…
    Offenbar noch nicht, denn genau in diesem Augenblick kam ein DEST-Agent um die Ecke auf sie zu.
In einer Millisekunde schätzte Cassie ihre Möglichkeiten ab. Das ängstliche kleine Mädchen in ihr schrie ihr zu, sich umzudrehen und in den einladenden Irrgarten des Lagerhauses zu fliehen, weg von dem bösen Mann in Schwarz. Aber das war der Tod. Wenn der Rest des DEST-Teams erst einmal alarmiert war, würde er nicht länger brauchen, um sie zu finden, als es dauerte, allen Wein aus einer umgedrehten Flasche laufen zu lassen, und an dieser Tatsache konnte selbst die beste Späherin der Inneren Sphäre nichts ändern.
Aber als das ängstliche Kind in ihr schrie, ging Cassie reflexartig in den Tötungsmodus. Sie sprintete auf den schwarzgekleideten Agenten zu, ehe sie sich überhaupt bewußt war, was sie tat.
Der schwarze Anzug hätte eine Salve ihrer Pistole abgefangen, selbst wenn sie Zeit gehabt hätte, sie zu ziehen. Gegen Klingenwaffen war ballistisches Tuch jedoch beträchtlich weniger wirksam als eben gegen Kugeln, und vielleicht konnte sie Bluttrinker in sein Fleisch stoßen. Aber sie hatte nicht viel Zeit, um nach Schwachstellen zu stochern. Sie würde das hier mit der bloßen Hand erledigen müssen.
Zwei Meter vor dem DEST-Mann setzte Cassie zu einem Hechtsprung über den sich hebenden Lauf der Shimatsu an. Dies war pentjak silat im madi-Stil, die schwierigste und anstrengendste Form der Künste. Nur ein perfekter Akrobat mit Nerven wie Drahtseilen konnte diese Technik umsetzen.
Cassie war einer. Und sie war noch dazu motiviert.
Ihr Sprung war hoch genug angesetzt, um sie frei über die linke Schulter des Mannes zu tragen. Als sie darüberflog, packte sie seinen Kopf mit beiden Händen. Obgleich ihr Körper zierlich war, reichte ihr Schwung mehr als aus, um den Kopf weit in den Nacken zu reißen.
Sie drehte den Körper, als er sich zu Boden senkte, setzte ein Knie gegen den Steiß des Mannes und zerrte.
Das Genick des Mannes brach mit einem Geräusch wie ein Pistolenschuß.
Cassie landete auf den Füßen, rutschte, fing sich an den Befestigungen der Kisten. Sie griff nach oben und packte eine vorstehende Kante, an der sie mit aller Kraft, die das Adrenalin ihren perfekt abgestimmten Muskeln verlieh, zog. Krachend fielen Kisten herab und stürzten auf die bewegungslose Gestalt in Schwarz.
Sie war durch die Tür, noch ehe die letzte Kiste am Boden auftraf. Die Nacht war ihre Freundin und umarmte sie.
Die mitternächtlichen Straßen der Treibenden Welt waren mit Vergnügungssuchenden verstopft, ein Fluß von Seelen zwischen neonerleuchteten Ufern. Vorbeikommende Masakko und gelegentliche Außenweltler wandten sich gleichermaßen um und starrten unverfroren die vier Frauen an, die auf dem Gehweg standen und ein ungewöhnlich diskretes Neonschild neben einer nach unten führenden Treppe ansahen. Besonders die große Blonde in den enganliegenden Hosen.
»Was heißt ›Torashii Gyaru‹?« fragte Janet Esposito. Ihr Rufzeichen war Mariposa. Ihr Mech, der Eiserne Schmetterling, war die Valkyrie, die Cowboys Wespe angegriffen hatte, nachdem Macho wegen unnötiger Brutalität ausgeschieden war. Mittlerweile waren allerdings die blauen Flecken und die Enttäuschung der nachmittäglichen Übung gleichermaßen vergessen. Morgen nach der Messe würde sie Lonny Ortega heiraten, einen Pirscher-Piloten der Kompanie Infante. Sie war entschlossen, ihre letzte Nacht in Freiheit maximal zu feiern. »›Wertlose Mädchen‹«, antwortete Lady K.
»Woher weißt du das?«
»Abtacha hat mir Nachhilfestunden in Japanisch gegeben.« »Sie ist unheimlich. Wo ist sie überhaupt?«
»Arbeitet«, sagte

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