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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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auf den Schreibtisch. »Und jetzt sind Sie gekommen, um mich um Hilfe bei der Finanzierung Ihrer Operationen zu bitten?«
Tormano lächelte langsam, als säße er einem Kind gegenüber, und einen Augenblick bekam Katrina Angst. »Das wäre eines der Ergebnisse, die ich mir von diesem Gespräch erhoffe.«
»Ach ja? Dann ist es vielleicht an der Zeit, daß Sie mich über den Zweck dieses Besuches informieren.«
»Allerdings, Archon. Ich möchte nicht länger damit warten.« Tormano knöpfte sein doppelreihiges Sakko auf und rutschte in dem hohen Ledersessel auf den Rand der Sitzfläche. »Seit wir uns auf Solaris begegnet sind, Herzogin, habe ich Sie mit großem Interesse beobachtet. Ja, Ihre Schönheit hat mich beeindruckt, mehr noch hat Ihre Fähigkeit meine Aufmerksamkeit erregt, Menschen zu manipulieren. Es ist eine Fähigkeit, die jeder Politiker braucht, auch wenn viele sie nie erlernen. Ihnen ist diese Gabe angeboren. Sie können Menschen überreden, Ihren Wünschen nachzukommen, ohne sich merklich anstrengen zu müssen.« Tormanos Kopf neigte sich unmerklich. »Diese Fähigkeit würde Sie unangreifbar machen, wären da nicht…«
»Wären da nicht was?«
»Ihre Jugend, Ihre Unreife und vor allem Ihr Mangel an Weitsicht.«
Katrina wurde rot und setzte zu einer Erwiderung an, aber Tormano hob die Hand.
»Gestatten Sie mir, Archon. Meine Worte sind nicht dazu gedacht, Sie zu ärgern, sondern Ihnen zu zeigen, in welcher Weise ich hilfreich für Sie sein kann. Aufgrund Ihrer Jugend fehlt Ihnen ein umfassendes Verständnis der Traditionen und Rivalitäten, die als Hauptantriebsfeder das Geschehen in der Inneren Sphäre steuern. Victor besitzt dieses Verständnis, aber nur, weil er durch seine militärische Ausbildung ständig mit der Geschichte seiner Nation und seines Regimentes konfrontiert wurde. Und wenn ich von Unreife spreche, meine ich damit Ihre Neigung zur Impulsivität. Als Sun-Tzu Ihnen Keid und Northwind nahm, sahen Sie dies als einen gegen Sie gerichteten Angriff. Dabei war es ganz offensichtlich dazu gedacht, Thomas' Entschlossenheit, den Krieg auszuweiten, auf die Probe zu stellen. Thomas weigerte sich, den Köder zu schlucken, aber Sie haben sich bei ihm und den Kell Hounds beschwert, bevor ich Ihnen meine Dienste anbieten konnte.«
»Ich verstehe.« Katrina war wütend und kurz angebunden. »Und mein Mangel an Weitsicht?«
»Ich habe Gerüchte gehört, die darauf hinauslaufen, Sie wollten Ihrem Bruder seine Sprungschiffe ohne irgendeine Gegenleistung zurückgeben. Es ist sicherlich wahr, daß dies in der Öffentlichkeit den Eindruck freundlicher Neutralität von Seiten der Lyranischen Allianz erwecken würde, aber Sie, Ihr Bruder und auch ich hegen keinerlei Illusionen über die Tiefe und Dauerhaftigkeit des Bruches zwischen Ihren Reichen. Wäre es nicht notwendig, eine gewisse Gemeinsamkeit zu pflegen, um den legitimen Anspruch aufrechtzuerhalten, den jeder von Ihnen auf das Reich des anderen erhebt, hätten Sie sich ganz und gar vom Vereinigten Commonwealth losgesagt. Wir haben es jetzt mit separaten Nationen zu tun, und eine Nation kann nicht gedeihen, wenn sie von anderen Nationen für ihr Handeln keinerlei Entschädigung erhält.« Tormano lächelte und breitete die Arme aus. »Die Steiners stehen traditionell im Ruf, großartige Kaufleute zu sein. Sie sollten Victor diese Schiffe verkaufen, und zwar langsam, so daß er nie genug besitzt, um Ihnen damit Schwierigkeiten zu machen.«
»Ich verstehe.« Katrinas Zorn hinderte sie beinahe daran, den Wert von Tormanos Worten einzuschätzen. Seine Aufzählung ihrer Fehler ärgerte sie, und sie rächte sich jetzt. »Sie, ein kleiner Adliger, dessen Besitz auf ein einziges Landgut und eine Handvoll loyaler Handlanger geschrumpft ist, der niemals auch nur eine Minute über einen Staat geherrscht hat, haben sich als mein Berater etabliert? Entweder Sie sind auf Ansinnen meines Bruders hier, um mich zu verraten, wie es Justin Allard mit Ihrem Vater getan hat, oder Sie sind noch verrückter als Ihre tote Schwester und deren Tochter zusammen.«
Tormanos Miene blieb trotz des bösartigen Angriffs ungerührt. »Ich war mir der Tatsache bewußt, daß Sie mich möglicherweise derart ungünstig einschätzen würden. Ich bitte Sie jedoch, sich das Schicksal der Staatsführer aus der Zeit Ihres Vaters vor Augen zu führen. Takashi Kurita ist tot. Janos Marik ist tot, und Thomas ist nur deshalb heute noch am Leben, weil ComStar anderthalb Jahre an seiner Auferstehung

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