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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Worten und einer festen Umarmung verabschiedet – wie sein Vater es getan hatte, als Larry Woodstock verlassen hatte.
    Larry legte die Hand auf die Scheibe des Sichtschirms. Das Glas war kalt und erinnerte ihn an die ernüchternde Wirklichkeit des Krieges. Die Kämpfe gegen die Clans auf Alyina hatten ihm alle Flausen über Kriegsromantik und alle Träume von einem normalen Leben ausgetrieben. Der Krieg war eine Maschine, ein gefühlloser Moloch aus kaltem Stahl, der Menschen verschlang, um sie als Leichen und Krüppel wieder auszuspeien; Männer, Frauen, Karikaturen beider Geschlechter, Feiglinge, Demagogen und Helden, große Heroen. Der Krieg veränderte jeden, mit dem er in Kontakt kam, und auch wenn er mit einem fertig zu sein schien, blieb er wartend im Hintergrund, um erneut auf einen einzuhämmern, bis man entweder fliehen konnte oder zerbrach.
    Larry war sich ziemlich sicher, daß der Krieg ihn nicht zerbrochen hatte, aber er war nahe daran gewesen. Nachdem er auf Alyina aus seinem BattleMech geschleudert worden war, war er tagelang herumgeirrt, bis die Clans ihn gefangengenommen und in ein ComStarUmerziehungs- und Arbeitslager geschafft hatten. Obwohl seine Verletzungen nur oberflächlich gewesen waren, verheilten sie wegen der spärlichen, teilweise sogar ganz ausbleibenden Mahlzeiten, die ComStar den Gefangenen lieferte, nur langsam. Viele der Insassen waren an Wunden gestorben, die mit anständiger medizinischer Versorgung und ausreichend Nahrung problemlos ausgeheilt wären.
    Vom ersten Tag in Feuerbasis Tango Zephyr an hatte Larry sich geschworen zu überleben – und zwar zu seinen Bedingungen. Die ComComStar-Wärter des Lagers waren mehr als bereit gewesen, all jenen Privilegien zuzuschachern, die willens waren, ihre quasi-mystische Doktrin zu studieren und sich dem Orden anzuschließen. Bis dahin hatte Larry ComStar als wohlwollende Hilfsorganisation gesehen, die eine Hyperpulskommunikation zwischen verschiedenen Sonnensystemen erst möglich machte. Aber in Tango Zephyr waren es ComStarAngehörige gewesen, die über das Elend der Kriegsgefangenen wachten und so Clantruppen freistellten, um auf noch mehr Soldaten des Vereinigten Commonwealth auf dem Planeten Jagd zu machen. Und währenddessen lockten die Lagerwachen ihre halbverhungerten Gefangenen mit Umerziehung, predigten die Überlegenheit der Menschheit der Inneren Sphäre über die Clans und versprachen eine Zukunft, in der die Clans ComStar Untertan sein würden.
    Es war kein Bild der Zukunft, das Larry sonderlich begehrenswert erschienen war, denn nirgends in dieser Botschaft war ein Wort über die Freiheit von Menschen der Inneren Sphäre zu finden, die sich ComStar nicht beugen wollten. Er hatte sich vorgenommen, sich niemals zu unterwerfen, und sogar Fluchtpläne geschmiedet, aber der Nahrungsmangel und die zahlreichen Spitzel unter den Gefangenen machten eine erfolgreiche Flucht nahezu unmöglich. Die Strafe für einen mißglückten Versuch war ein kleiner Käfig, in dem man Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert war.
    Larry hatte drei Tage in diesem Käfig verbracht, in denen ihn ein konstanter kalter Regen durchnäßte. Er war krank geworden, schwerkrank, und seine ComStar-Wärter hatten nichts unternommen, um seine Genesung zu fördern.
    Eigentlich hätte das sein Tod sein müssen, aber irgendwie hatte er überlebt. Allerdings war damals tatsächlich etwas gestorben: die Romantik und der Optimismus seiner Jugend. Dennoch, ein Absinken in das verbitterte Selbstmitleid vieler seiner Mitgefangenen wäre in Larrys Augen ein Sieg für ComStar gewesen, und so hatte er sich geschworen, eines Tages seine Freiheit wiederzuerlangen, und diese Freiheit würde er in einem Universum genießen, das sich grundlegend von dem unterschied, das seine Wärter verkündeten.
Dann waren Kai Allard-Liao und ein Clan-Elementar namens Taman Malthus gekommen und hatten Tango Zephyr befreit. Sie hatten den Überlebenden geholfen, ihre Toten zu bestatten, und ihren Abtransport von Alyina zurück ins Vereinigte Commonwealth arrangiert, zurück zu dem Leben, das sie vor der Ankunft der Clans gekannt hatten.
    Aber die Invasion hatte Larry verändert, und es gab kein Zurück mehr für ihn.
»Wir setzen in einer halben Stunde auf, Mr. Acuff.« Die Stewardess in der Woodstock-SpaceTran-Uniform lächelte ihn an. »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug?«
»Sehr angenehm, danke«, antwortete Larry.
Die Starbride hatte am Nadirsprungpunkt der Sonne auf das

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