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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Und er wäre gezwungen gewesen, ihr zu erklären, daß Victor so etwas niemals versuchen würde – dazu war er einfach nicht verschlagen genug. Kali hätte das natürlich nicht verstanden und weiter an ihren Traum und seine geheime Botschaft geglaubt.
    Als die Müdigkeit von ihm abfiel, gewannen seine Gedanken eine neue Schärfe.
    Nein, Victor würde niemals einen Doppelgänger für Joshua erschaffen. Denn damit und erst recht, wenn er ihn wirklich einsetzen sollte, würde er die Lage zu unberechenbar machen.
    Sun-Tzu lächelte, als ihm eine Inspiration kam.
Victor würde so etwas nie tatsächlich versuchen, aber das heißt nicht, daß ich ihn nicht beschuldigen kann, es getan zu haben. Bei seinem überzogenen Ehrgefühl wird Victor toben vor Wut.
    Mit jeder Sekunde nahm der Plan in Sun-Tzus Gedanken festere Formen an. Er entschloß sich, keine direkten Anschuldigungen auszusprechen. Victors Zorn auf sich zu ziehen konnte den Untergang seiner Nation bedeuten. Aber wenn er Thomas glauben machen konnte, Victor habe seinen Sohn ermordet und durch ein Double ersetzt, bestand die Chance, daß Marik Sun-Tzu freie Hand bei verstärkten Aktivitäten in der Mark Sarna ließ. Wenn Thomas wütend genug war, würde er Konzessionen von Victor verlangen – möglicherweise sogar die Rückgabe ehemaliger Systeme der Konföderation Capella.
    Sun-Tzu warf die Bettdecke beiseite und marschierte an seinen Schreibtisch. Sein Körper wollte zurück ins Bett, aber er war viel zu beschäftigt, um an Schlaf zu denken. Er schaltete das Computerterminal ein und begann seinen Plan auszuformulieren und die Botschaften zu schreiben, die ihn in Gang setzen würden.
    »Armer Victor«, kicherte er leise. »Ich habe einen Traum, und für dich wird er zum Alptraum.«
11
    Oh, welch ein Sturz war dies, Landsleute. Ich, ihr, wir alle sind gestürzt, und blut'ger Verrat trieb Blüten über uns.
     
    - WILLIAM SHAKESPEARE , Julius Caesar
    Arc-Royal
Distrikt Donegal, Vereinigtes Commonwealth
    4. Juli 3057

    »Ich weiß selbst nicht, was ich sagen will, Chris.« Caitlin Kell strich eine schwarze Haarlocke hinter das linke Ohr. »Ich habe auf Tharkad eine Menge gehört, auch Dinge, über die ich nicht reden kann, weil sie mir im Vertrauen gesagt wurden. Aber ich habe angefangen, mir Gedanken zu machen. Ich neige dazu, Informationen zu verarbeiten, während ich versuche, sie jemand anderem zu erklären. Und ich schätze, genau das mache ich jetzt auch.«
    »Na gut, sind Dan und ich nur als Zuhörer hier, oder willst du, daß wir auf deine Ideen reagieren?«
Caitlin nickte ihrem Vetter Christian Kell und dem weißhaarigen Mann, der neben ihm auf der Couch saß, zu. »Ich glaube kaum, daß ich von euch realistischerweise erwarten kann, auf jeden Kommentar zu verzichten.«
Daniel Allard, Kommandeur der Kell Hounds, seit Morgan Kell in den Ruhestand getreten war, lächelte sie an. »Besonders dann nicht, wenn du mit der Frage anfängst, ob es den Versuch gegeben hat, die Identität von Melissa Steiners Mörder zu verschleiern. Offensichtlich hast du mit der offiziellen Version deine Schwierigkeiten, sonst hättest du das nicht erwähnt.«
Chris nickte. »Nicht weiter verwunderlich. Ich habe selbst meine Schwierigkeiten mit der offiziellen Version. Niemand kann mir erzählen, daß irgendein Wahnsinniger ohne die geringste Unterstützung eine Bombe von der Art gebaut haben soll, die den Archon und deine Mutter, Caitlin, umgebracht hat. Ich habe unsere Kommandotruppen darüber reden hören, welche Ausbildung für dieses Attentat nötig war. Die Tatsache, daß wir alle denjenigen, der es getan hat, aufknüpfen möchten, mal außen vor gelassen, war das eine beachtliche Leistung. Ich gebe zu, es war etwas zu bequem, daß der Attentäter sich kurz danach selbst umgebracht hat und daß man seine Leiche nicht gefunden hat, ist nicht gerade befriedigend. Aber andererseits zeigt der Mord an Ryan Steiner, daß manche Attentäter durchaus nach ihrer Tat Selbstmord begehen.«
Caitlins grüne Augen schienen hart wie Eis. »Ist es nicht ein bemerkenswerter Zufall, daß zwei Attentate, die unerhörtes Können erfordern, mit einem Selbstmord enden?«
Chris runzelte die Stirn. »Du meinst, der Bursche, der Ryan erschoß, weil er sich für dessen unehelichen Sohn hielt, hat auch Melissa getötet? Hielt er sie für seine Mutter?«
»Nein, Blödsinn. Aber sieh's mal so: Ryan war Victors Todfeind, und er hat zu einem für Victor sehr günstigen Zeitpunkt den Löffel abgegeben. Sein

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