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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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lehrten sie tote Briefkästen einzurichten und zu benutzen, ja sogar die Handhabung und Wartung verschiedener Pistolentypen. Sie versicherten ihr, daß niemand vor ihr erwarten würde, jemandem Schaden zuzufügen, während sie als Maulwurf auf New Avalen arbeitete. Ihre Aufgabe würde nur darin bestehen, Informationen auf Gebieten zu sammeln, auf denen das Vereinigte Commonwealth stark und die Liga schwach war. Dabei hatten sie ziemlich eindeutig auf reine Industriespionage angespielt und ihrer Enkelin erneut versichert, daß sie niemals aufgefordert werden würde, sich in echte Gefahr zu begeben.
Vor zehn Tagen schließlich war die schicksalhafte Nachricht als Teil einer E-Mail-Botschaft in ihrem Büro eingetroffen. In ihrer Mittagspause hatte sie einen toten Briefkasten besucht, den sie für diese Zwecke eingerichtet hatte. Unter der Kniebank im vordersten Beichtstuhl der St.-Andrews-Kirche hatte ein schmaler Briefumschlag geklebt, aus dem sie eine Computerdiskette hervorholte. Sie wußte nicht, wer die Diskette dort für sie deponiert hatte, und es interessierte sie auch nicht. Gerade diese Ungewißheit war charakteristisch für einen toten Briefkasten. Es war Teil der Spielregeln, und sie war entschlossen, ihre Rolle so gut zu spielen, wie sie konnte.
Zu Hause hatte sie die Botschaft an ihrem Computer entschlüsselt. Die Aufgabe war einfach genug: Sie sollte, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, eine Blutprobe Joshua Mariks in ihren Besitz bringen, einen Genotypentest durchführen und zurückmelden, ob das Ergebnis den auf der Diskette mitgelieferten Daten entsprach.
Francesca hatte sich augenblicklich daran gemacht, das Problem zu studieren. Zunächst hatte sie ihre Biologiekenntnisse aufgefrischt und festgestellt, daß die für einen genetischen Vergleich benötigte Menge Blut relativ gering war. Schon ein gebrauchtes Pflaster oder etwas Ähnliches würde genügen, und niemand würde sein Fehlen bemerken, ganz im Gegensatz zum Diebstahl eines Blutprobenbehälters. Also mußte sie in Joshuas Nähe kommen. Es hatte nicht lange gedauert, bis ihr der Einfall gekommen war, als freiwillige Helferin in die Klinik zu gelangen. Sie hatte begonnen, mit ihren Freundinnen über ein Gefühl der Leere in ihrem Leben zu reden, über das Gefühl, trotz ihres beruflichen Erfolgs fehle ihr etwas. Sie hatte das Bedürfnis nach einem Kind angedeutet. Schließlich war es eine ihrer Freundinnen gewesen, die dann den Vorschlag machte, Francesca könne freiwillig in der Kinderstation eines der städtischen Krankenhäuser arbeiten. Sie hatte die NAIW-Klinik angerufen, als folge sie nur dem Rat ihrer Freundin.
Die beiden Agenten des Geheimdienstsekretariats, die sie überprüft hatten, hatten auch mit ihren Freundinnen geredet. Dabei hatten sie erfahren, daß der Vorschlag für den Freiwilligendienst von ihnen gekommen war, was ihr Cover noch glaubhafter erscheinen ließ. Innerhalb von achtundvierzig Stunden hatte Francesca die Freigabe für einen Kontakt mit Joshua erhalten, soweit ihre Pflichten das erforderlich machten.
Drei Tage später war die Blutprobe in ihrem Besitz.
Es gab zahlreiche Privatlabors, die eine vollständige Genotypenbestimmung durchführen konnten, wie sie bei Vaterschafts- und Mutterschaftsklagen gebräuchlich waren, aber ihre Dienste waren teuer und langsam. Außerdem hinterließen sie eine Spur von Papier, auf die Francesca verzichten konnte. Statt dessen ging sie in einen Schulbedarfsladen und erklärte dem Verkäufer, sie gäbe dem Kind einer Nachbarin Nachhilfe in Biologie und benötige einen genetischen Experimentierkasten für die Oberstufe. Sie bezahlte bar.
Die grundlegenden Hilfsmittel für Genmanipulationen standen seit Jahrhunderten zur Verfügung, aber dies hatte nicht zu der explosionsartigen Verbreitung genetisch veränderter Lebensformen geführt, gegen die viele Bioethiker tausend Jahre früher auf die Barrikaden gegangen waren. Es war eine Sache, eine Kette von Nukleotidbasenpaaren zu identifizieren, etwas ganz anderes dagegen, bekannte Gene auszutauschen. Und selbst das war noch Welten entfernt von der Möglichkeit, Gott zu spielen und aus nicht mehr als ein paar Rohmaterialien Leben zu erschaffen. Wie es eines der Begleithefte des Kastens ausdrückte: Die genetische Wissenschaft hatte einen Punkt erreicht, an dem es möglich geworden war, die Form von Puzzleteilen zu erkennen und sogar einzelne Teile aus einem Puzzle in einem anderen unterzubringen. Aber das war nicht dasselbe wie zwanzig Millionen

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