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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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gefiel ihr. Sie wirkte müde und erschöpft, aber gleichzeitig vital und stark. Es war ein schmaler Grat, auf dem sie wandelte, aber sie schritt darauf entlang wie auf einem breiten Boulevard.
Und jetzt der Endspurt.
»Mein Bruder, der Krieger, hat seine Hälfte des Vereinigten Commonwealth in den Krieg geführt. Ich werde mein Volk nicht für sein Handeln bluten lassen. Es ist meine heilige Pflicht, für euer Wohl Sorge zu tragen – dieselbe Pflicht, der sich auch meine Mutter widmete, bevor sie so grausam gemeuchelt wurde. Hiermit erhebe ich Anspruch auf ihre Nachfolge, auch wenn ich mir der damit verbundenen Gefahren bewußt bin. Es nicht zu tun, hieße, mein Erbe als Steiner und meine Verantwortung als euer Archon zu verneinen.«

    Daosha, Zürich
Volksrepublik Zürich, Liga-Befreiungszone
    Noble Thayer war sich über die Wurzel seines Unbehagens im klaren: er hatte sein Leben nicht mehr unter Kontrolle. Die Lage auf Zürich befand sich im radikalen Umbruch – nicht zu rasch, um sie verstehen zu können, aber doch zu plötzlich, um sich darin noch einzurichten. Keine zwei Stunden nach Thomas Mariks Rede hatten Xu Ning und seine Zhanzheng de Guang der Regierung den offenen Krieg erklärt. Wie zu erwarten gewesen war, hatte die Regierung mit der Ausrufung des Kriegsrechts reagiert.
    Womit außer den Revolutionären niemand auf Zürich gerechnet hatte, war der Grad der Unterwanderung der örtlichen Miliz- und Polizeitruppen durch die Zhanzheng de Guang. Über achtzig Prozent der Einheiten hatten sich gegen die Regierung gestellt, und innerhalb von zwölf Stunden war die Revolution vorüber gewesen. Jetzt regierte Xu Ning als Vorsitzender der Volksbefreiungsfront den Planeten.
    Daß die Revolution so glatt und ohne nennenswerte Gegenwehr abgelaufen war, machte Noble angst, auch wenn es ihn nicht überraschte. Noch vor einer Generation war Zürich Teil der Konföderation Capella und eine Lieblingswelt Kanzler Maximilian Liaos gewesen. Als die Welt im Vierten Nachfolgekrieg an Davion fiel, hatte die Bevölkerung den Machtwechsel kaum gespürt. Die Kämpfe hatten sich in Grenzen gehalten und kaum Schaden angerichtet, und auch die Stationierung von Steiner-Truppen in den ersten und Davion-Einheiten in späteren Jahren hatte keinen tiefen Eindruck hinterlassen, da es keine weiteren Kampfhandlungen gegeben hatte. Hanse Davion hatte Tormano Liao als Mittelsmann für die Fördermittel eingesetzt, die nach Zürich flossen, und die Bevölkerung konnte ihre Loyalität einfach von einem Liao auf einen anderen übertragen.
    Und jetzt, als die Revolution zur Gründung der Volksrepublik Zürich geführt hatte, hatte sich ein erneuter Wechsel, diesmal ins Lager eines dritten Liao, vollzogen. Schon hatte Xu Ning begonnen, riesige Porträts von sich und Sun-Tzu auf öffentlichen Plätzen errichten zu lassen. Aus der Miliz war die Volksarmee geworden, und die Polizei hatte ihre weißen Uniformen gegen olivgrüne eingetauscht und nannte sich jetzt Volkskomitee für Staatssicherheit. Ein Wust von sozialen und kulturellen Programmen wurde angekündigt, deren erklärtes Ziel darin bestand, die Menschen wieder auf ihre capellanischen Wurzeln und Traditionen einzuschwören.
    Als er die Haustür erreichte, nahm Noble das Einkaufsnetz in die Linke, um den Nummerncode in das Türschloß eintippen zu können. Die Nahrungsmittelpreise waren bereits drastisch gestiegen, und er hatte sich mit Reis, Zucker, Mehl, Salz und medizinischen Grundvorräten eingedeckt. Bei ernsterem Bedarf konnte er sich an Cathy wenden.
Auf dem Weg die ersten sechs Stufen hoch nahm er seine Umgebung kaum wahr. Mit dem siebten Schritt bemerkte er, daß Licht auf die Treppe fiel, und das konnte nur einen Ursprung haben: seine Wohnung. Wahrscheinlich war es nur Ken Fox, der endlich vorbeigekommen war, um die Klospülung zu reparieren. Und auch wenn er Cathy noch keinen Schlüssel gegeben hatte, wußte er, daß Fox ihr die Tür aufgeschlossen hätte, hätte sie ihn darum, gebeten.
    Oben angekommen blieb er stehen und starrte überrascht auf die beiden Sicherheitsbeamten in seinem Wohnzimmer. »Verzeihung, aber das ist meine Wohnung«, stellte er fest und trat durch die offene Tür. »Kann ich Ihnen helfen?« Er schloß die Tür hinter sich. »Gibt es ein Problem?«
    Der Höherrangige der beiden war ein weiblicher Leutnant, eine kleine, dunkelhaarige Frau mit scharfkantigen Zügen. Sie trug ihr Haar so straff nach hinten gekämmt und zu einem Knoten hochgesteckt, daß er

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