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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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verärgerte Joanna, aber sie hielt ihre Gefühle zurück und fragte nur: »Warum meinst du das?«
»Sie ist eine effektive alte Kriegerin, und du hast ebenfalls gezeigt, daß eine Kriegerin trotz hohen Alters stark sein kann. Ihrer Jahre zum Trotz, sollte ich sagen.«
»Heißt das, du widerrufst meine Versetzung auf die Heimatwelten?«
»Ich habe nicht gesagt, daß ich meine Ansichten über alternde Krieger geändert habe. Die meisten sind eine Belastung für Gefechtseinheiten, aber es gibt seltene Ausnahmen, die Augenblicke der Effektivität zeigen. So wie du es sicher in der bevorstehenden Schlacht tun wirst.«
»Erspare mir deine Komplimente, die in Wahrheit einen Tritt in den Hintern darstellen. Sag mir lieber, wo wir auf die Wölfe treffen werden.«
»Ein paar Kilometer von hier, auf der Vorhangebene.«
»Ich möchte den Angriff anführen.«
»Du wirst in der Reserve wertvoller sein. Die Garnisonssternhaufen werden die Wolfs-Flanken angreifen, während die Garde geradewegs durch ihre Linien bricht. Sterncaptain Evlan wird mit Echo Nova die Hauptstreitmacht anführen und ihre Elementare vorausschicken, sowohl zur Erkundung als auch um die Wölfe zu behindern. Der Befehlsstern wird an ihrer rechten Seite in den Kampf eingreifen, während ich Delta und den Rest von Echo in einer großen Zangenbewegung nach links führe. Der Kampf dürfte hier entbrennen.« Er zeigte auf eine Stelle auf der Geländekarte.
»Das ist zu nahe an der Schneise. Genau dorthin will sie uns locken.«
»Das weiß ich. Aber wir können genug Schaden anrichten, bevor sie irgendwelche Truppen durch die Schneise abziehen kann, und das wird sie. Außerdem dürfen wir ihr noch keinen Hinweis liefern, daß wir ihren Hinterhalt durchschaut haben.«
»Was wirst du deswegen unternehmen.«
»Das hängt von Natascha Kerensky ab. Ich will sie in Sicherheit wiegen, damit wir unseren eigenen Hinterhalt vorbereiten können.«
»Unseren eigenen Hinterhalt?«
»Pos. Wenn nötig, einen psychologischen Hinterhalt.« »Einen psychologischen Hinterhalt? Was soll das sein?« »Du wirst es sehen.«
»Ich habe kein Verlangen danach. Ich ziehe Stärke der Psychologie vor.«
»Ich auch.«
»Warum ziehst du so etwas dann überhaupt in Erwägung?«
»Weil es funktionieren könnte. Du wirst dich anpassen müssen, Joanna. Wir Clans haben bei dieser Invasion der Inneren Sphäre viel gelernt. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir etwas von diesem Wissen auf unsere Methoden anwenden, besonders, da Natascha Kerensky Taktiken der Inneren Sphäre anzuwenden scheint.«
»Ich bin anderer Ansicht. Das Wesen der Clans muß uns genügen.«
»Dann verdienst du es möglicherweise, versetzt zu werden.«
»Ravill Pryde…«
»Nein, nicht jetzt. Das können wir später klären. Und vergiß draußen im Feld nicht, mich korrekt anzureden, mit meinem Rang.«
»Sterncolonel Ravill Pryde, ich erbitte die Erlaubnis, meine Nemesis für den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.«
»Erlaubnis erteilt, Sterncommander Joanna.«
Ein Gefühl von dichtem Sand in der Luft des Cockpits, obwohl auf keiner Oberfläche eine Ablagerung zu erkennen und die Luft gefiltert ist. Ein Gefühl, daß die Nemesis Schwierigkeiten hat, Tritt zu fassen, als sie sich in Richtung des Kampfgeschehens bewegt. Ein Gefühl, als beeinträchtige irgend etwas das Gleichgewicht und werde das hinter den Augen der Pilotin lauernde Schwindelgefühl jeden Augenblick losbrechen.
Joanna schaltete die Funkverbindung aus, um auf die ersten, durch die dicke Außenhaut der Nemesis und das leise Ächzen im Innern des Neurohelms gedämpften Kampfgeräusche lauschen zu können. Als sie auf den Knopf drückte und den Kanal wieder öffnete, hörte sie Krieger kreischen und schreien, prahlen und Gegner herausfordern, stöhnen und schmerzhaft keuchen. Aber die Klangkulisse des Sieges war lauter als die der Verzweiflung. Offensichtlich verlief die Schlacht gut für die Jadefalken. Ravill Pryde dirigierte den Kampf mit kühler, fester Stimme. Selbst auf Joanna, die den Mann verabscheute, wirkten seine Stimme ermutigend und seine Worte inspirierend. Sie fühlte den Drang, selbst in den Kampf einzugreifen.
Eigentlich hätte sie über ihre Abstellung zur Reserve, beleidigt sein müssen, aber ihr war klar, daß diese Entscheidung für Ravill Pryde vernünftig schien. Sie war eine alte Kriegerin und in seinen Augen kein Frontmaterial. Außerdem besaß sie zuviel Erfahrung, um als Kanonenfutter verheizt zu werden. Was Joanna anging, wollte sie nur

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