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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Kriegerdaseins, eindrangen. Sie wünschte sich, wie Joanna entschieden feststellen zu können: »Ich bin Jadefalke«, ohne die Aussage qualifizieren zu müssen.
Ich bin eine Freigeborene, aber ich trage die Gene Aidan Prydes in mir, und ich verdiene, von wahrgeborenen Kriegern als vollwertig anerkannt zu werden.
So fest konnte sie ihren Kopf gar nicht schütteln, um diese Gedanken zu vertreiben.
Sie blickte kurz zurück zum Wolfs-Lager. Es war eine gespenstische Szenerie – der flackernde Feuerschein, die tiefen Schatten, die intensive Geschäftigkeit und die gewaltigen BattleMechs, die wie urzeitliche Kolosse über allem aufragten.
31
    Vorhangebene
Twycross, Stahlvipern-Besatzungszone
    7. Dezember 3057

    Es gibt keinen echten Morgen auf Twycross. Nur eine leichte Farbverschiebung in den dunkleren Rottönen von Sand und Felsen. Irgendwann eine Verschiebung der Wahrnehmung, die ein Gefühl von Tageslicht aufkommen läßt, auch wenn es damit kaum Ähnlichkeit hat. Es schmeckt mehr nach Tag als nach Nacht, soweit man es überhaupt identifizieren kann. Gelegentlich erhascht man einen Blick auf den Himmel. Die Muster im Sand sind schärfer definiert. Der Sand brennt.
    Joanna bot Ravill Pryde wenig Gelegenheit, sie und Diana zurechtzuweisen. Er setzte an, ihnen eine Gardinenpredigt darüber zu halten, daß sie kein Recht zu unautorisierten nächtlichen Erkundungsgängen hätten, aber sie unterbrach ihn und berichtete, was sie entdeckt hatten. Den Teil über Cholas und Castilla ließ sie aus. Glücklicherweise fragte er nicht danach, wie sie das Plateau verlassen hatten, also brauchte sie nicht zu lügen. Sie waren den beiden Spionen einen langsam auf die Vorhangebene hinabführenden Pfad entlang gefolgt, und hatten beobachtet, wie Cholas und Castilla von Wolf-Wachen zurück zum Jadefalken-Lager gelotst worden waren.
    »Offensichtlich wußten die Wölfe, daß wir im Innern der Schneise nach Sprengladungen Ausschau halten würden«, stellte Ravill Pryde verbittert fest. »Diese Freigeburten wollen die Falkengarde also am selben Ort, an dem unsere Toten begraben liegen, noch einmal mit Schande überschütten. Ich wußte, daß sie verschlagen sind, aber ich glaube, kein anderer Clan würde so tief sinken, sich eine Strategie der Inneren Sphäre zu eigen zu machen. Warum stellen sie sich uns nicht im ehrlichen Kampf, wie es dem Wesen der Clans entspricht?«
    »Ich denke, Natascha Kerensky ist verzweifelt«, meinte Joanna. »Warum sollte sie das sein?' Die Wölfe sind verwegene Kämpfer, ihre Mechs – soweit wir sie gesehen haben – sind in guter Verfassung, ihre Nachschubsituation…«
    »Ich glaube nicht, daß sie ausreichend starke Verbände auf Twycross haben. Selbst wenn man berücksichtigt, daß wir nachts und bei miserablen Sichtbedingungen unterwegs waren, wirkte das Wolfslager verstreut und ihre Mannschaftsstärke gering. Natascha Kerensky würde keine Zuflucht im Hinterhalt suchen, wenn sie nicht…«
    »Was kann man von dieser widerwärtigen alten Hexe anderes erwarten?«
Seine Kommentare über Kerensky wirkten grundsätzlich gezwungen. Ihr drängte sich der Gedanke auf, daß auch Ravill Pryde ein Spion sein könnte; daß auch er in die Falkengarde eingeschleust worden war, um ihre Stärke zu untergraben, daß er – aber nein, das war unmöglich. Seit seinem beachtlichen Positionstest und seinem frühen Blutrechtssieg war Ravill Pryde für einen Austausch zu bekannt. Kael Pershaw hatte erwähnt, daß er Ravill Pryde schon einige Male getroffen hatte, bevor er nach Sudeten versetzt worden war. Pershaw hatte sogar angedeutet, daß die Führung der Jadefalken von Ravill Pryde erwartete, daß er irgendwann auf den Posten eines Khans aufstieg, ohne Zweifel als einer der jüngsten Khane in der Geschichte der Clans.
Nein, Ravill Pryde mußte ein echter Jadefalken-Krieger sein. Ein Austausch wäre unmöglich gewesen. Die einzige Infiltration, die er verkörperte, bestand aus einer bizarren genetischen Manipulation, die zwar eine neue Art Krieger hervorgebracht hatte, aber jeden abstoßen mußte, der, wie Joanna, nur an die Jadefalken und die Größe ihrer Krieger glaubte. Bis mehr über diese Genexperimente bekannt war, erschien es ihr nur vernünftig, Ravill Prydes Effektivität als Jadefalken-Offizier seiner Wolfs-Gene wegen anzuzweifeln. Für sie würde sein Verhalten immer verdächtig bleiben.
»Ich respektiere Natascha Kerensky«, gestand Joanna.
»Ich schätze, sie ist wie du.«
Die Bemerkung überraschte und

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