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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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erkennen können. Die Leiche trägt eine Jadefalken-Uniform. Was hat ein Jadefalke da oben verloren? Ist das irgendein Jadefalken-Komplott?«
    Konnte die Leiche Diana sein?
»Ist es eine Kriegerin?«
»An der Leiche ist nichts mehr zu identifizieren. Was kümmert es dich übrigens?«
    Natascha hat recht. Was kümmert es mich? Wenn es Diana ist, ist es eben Diana. Aber ich fühle eine sonderbare Regung. Vielleicht eine Besorgnis. Dasselbe habe ich gefühlt, als Aidan Pryde starb. Es ist – aber ich bin selbst bald tot, also spielt es keine Rolle.
    »Ich gebe dir noch einmal eine Chance, Joanna. Deine Waffen nützen dir nichts mehr. Du kannst nicht einmal mehr Arme und Beine bewegen.«
    Ein Bein noch. Das linke Bein. Ich weiß, daß ich es heben kann. Aber ich muß Natascha Kerensky sehen können.
»Wenn ich gehe, ist deine Erniedrigung komplett, Joanna. Twycross scheint dir kein Glück zu bringen.«
Nein! Geh nicht weg. Komm näher, so daß ich dich sehen kann. Ich habe nur eine einzige Chance, dich zu erwischen, und zwar, indem ich dich dazu bringe, daß du versuchst, mich zu töten.
»Genau das ist der Punkt, Natascha. Bring es zu Ende. Ich will diese Schande kein zweitesmal ertragen müssen.«
Stille. Dann: »Ja.« Natascha Kerensky sprach langsam. »Du hast recht. Du verdienst einen guten Tod.«
Der Höhlenwolf trat einen Schritt näher. Jetzt konnte Joanna ihn sehen. Sie verlor keine Zeit, denn es würde Natascha Kerensky nur einen Augenblick kosten, das Gaussgeschütz abzufeuern. Schon senkte sich der linke Arm des Höhlenwolf, als die Wölfin den Rumpf leicht vorbeugte, um Joannas Cockpit anzuvisieren.
Also dann. Das Bein muß frei liegen. Ja, ich kann es bewegen. Bemerkt sie überhaupt, daß ich es hebe?
»Du warst eine würdige Gegnerin, Jo…«
Der Satz blieb unbeendet. Joanna hatte das linke Bein der Nemesis bis zu einem Punkt links neben Natascha Kerenskys Cockpit gehoben. Sie zog es in einer schnellen Bewegung nach rechts, während sie mit leichtem Fingerdruck die Sprungdüse des Beines auslöste. Die Flammenzunge schoß in einem wilden, gelborangefarbenen Strahl aus der Düsenöffnung und verschlang die Pilotenkanzel des Höhlenwolf wie ein hungriges, loderndes Feuermaul.
Joanna stellte die Düse erst ab, lange nachdem das Cockpit des Höhlenwolf nur noch ein Schlackehaufen war. Die Pilotin in seinem Innern war verbrannt. Natascha Kerensky, legendäre Kriegerin und Khanin der Wölfe, Siegerin in mehr Schlachten als Sterne am Firmament standen, war tot.
Joanna nahm den Finger von den Kontrollen und entspannte sich.
»Und du warst ebenfalls eine würdige Gegnerin«, sagte sie matt und verlor das Bewußtsein. Über ihr, auch wenn sie es nicht mehr sah, schwankte der Höhlenwolf eine Weile, dann kippte er um. Einen Augenblick schien er ihr Cockpit unter sich begraben zu wollen, aber irgend etwas – vielleicht eine Diabolisböe, die durch die Schneise fegte, oder auch nur das Ungleichgewicht durch sein beschädigtes Bein – ließ den Mech zur Seite fallen und neben der Nemesis aufschlagen.
    Weit über der Schlucht hatte Diana das Ende des Duells in einem Wechselbad der Gefühle verfolgt. Als es schien, daß der Höhlenwolf Joanna vernichten würde, hatte sie sich gewünscht, irgendwie in die Schneise springen und Joanna helfen zu können. Dann, als sie Joanna das Mechbein heben und Natascha Kerensky töten sah, konnte sie einen Moment nicht begreifen, was da vor ihren Augen geschehen war. Erst als der Höhlenwolf neben der Nemesis lag, wußte sie, daß der Kampf vorbei war.
    Joanna ist in Ordnung. Sie muß in Ordnung sein. Joanna kann nicht sterben, niemals.
Als Diana an die Stelle zurückkehrte, an der sie Castilla liegengelassen hatte, war diese verschwunden. Niemand sah sie jemals auf Twycross wieder, und die Jadefalken gingen davon aus, daß sie von der Hochebene entkommen konnte und sich den übrigen Wölfen bei deren Flucht ins All angeschlossen hatte.
EPILOG
    Jadefalken-Garnison, Pattersen
Sudeten, Jadefalken-Besatzungszone
    31. Dezember 3057

    Die Falkengarde war nach Sudeten zurückgekehrt.
»Eine Frage beschäftigt mich immer noch, Sterncolonel. Du hast von einem psychologischen Hinterhalt für Natascha Kerensky gesprochen. Was hast du damit gemeint?«
    Joanna war entschlossen, Ravill Pryde bei seiner Antwort genau zu beobachten. Wenn er log, wollte sie sein Gesicht und seine Körperbewegungen verfolgen, um keinen Hinweis zu übersehen.
    »Haben wir das nicht gemacht, Joanna? Ich hätte

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