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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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wälzte sich herum, brachte den freien Arm zwischen sich und Castilla und stieß die Wölfin von sich. Castillas Hände ließen Dianas Hals los.
Diana rutschte davon und tastete mit beiden Händen nach ihrer Pistole, nach irgendeiner Waffe, die sie gegen die beiden einsetzen konnte. Die ganze Zeit war sie gezwungen, die abstoßende Unterhaltung der beiden Spione mitanzuhören.
»Ich dachte, sie hätte dich umgebracht.«
»Das war nur eine ihrer Lügen. Ich werde dich nie verlassen.«
»Ich dich auch nicht.«
Diana vergaß die Suche nach einer Waffe. Mit einem Aufschrei, der nicht minder furchterregend als der Castillas war, sprang sie auf und stürzte sich auf das Pärchen. In diesem Moment haßte sie diese beiden mehr als jemals irgend jemand anderen. Welches Recht hatten sie, solche Gefühle zu zeigen, selbst wenn sie so fühlten? Welches Recht hatten sie, einander zu lieben?
Mit der ganzen Kraft ihres Kriegerinnenkörpers warf sie die beiden zu Boden. Sie wälzte sich auf Castilla und schlug ihr ins Gesicht. Mit wilder Energie konzentrierte sie ihre Hiebe auf den bösartigen, verzerrten Mund. Als Cholas versuchte, sie wegzuziehen, stieß sie ihn beiseite.
Castilla verlor das Bewußtsein, bevor Diana aufhörte, auf sie einzuschlagen. Noch immer wild vor Zorn, wirbelte sie herum und suchte nach Cholas. Der hatte ihre Pistole gefunden und hob sie gerade zum Schuß. Diana kümmerte die Waffe nicht. Sie hatte keine Angst. Sie war Jadefalke.
Sie hechtete nach seinen Beinen und stieß ihn zu Boden. In einem kurzen Augenblick der Geistesgegenwart konzentrierte sie sich auf seine Waffe. Wieder und wieder schlug sie seinen Pistolenarm mit beiden Händen auf den Boden. Blut strömte aus den Schnittwunden an Cholas' Hand, aber er ließ nicht los. Diana bohrte zwei Finger in eine der Wunden. Cholas schrie auf und ließ die Waffe fallen. Diana hob sie auf.
Plötzlich war ihre Wut verraucht. Sie war im Vorteil. Sie brauchte Cholas nicht zu töten. Sie brauchte keinen der beiden zu töten.
Sie stand langsam auf und winkte den Spion mit ihrer Waffe hoch. »Hilf Castilla«, befahl sie. »Du wirst sie zurück ins Lager tragen.« »Damit du uns anklagen und hinrichten lassen kannst? Warum sollte ich?«
»Weil ein Feigling wie du sein Leben so hoch einschätzt, daß er jede Gelegenheit nutzt, es zu verlängern.«
»Ich bin kein Feigling. Aber ich sehe ein, daß ich kaum eine Wahl habe. Wir werden Sterncolonel Ravill Pryde die Entscheidung überlassen.« Er kniete nieder und hob Castilla auf sein Knie, bevor er sie auf die Arme nahm und aufstand. Für Diana wirkten die beiden wie Figuren aus einem der Bücher, für die Hengst soviel übrig hatte. Der Held, der seine Geliebte für irgendeinen angeblich romantischen Zweck auf Händen trug. Cholas trat einen Schritt auf Diana zu. Er wirkte entspannt. Dann schleuderte er Castilla plötzlich von sich. Völlig überrascht stürzte Diana nach hinten, von Castillas reglosem Gewicht begraben.
Als sie wieder hoch kam, sah sie Cholas zum Rand der Schlucht rennen. Er verschwand in der Dunkelheit. Sie setzte ihm nach, fand ihn jedoch zunächst nicht. Dann zuckte aus der Schneise ein Lichtblitz herauf, und sie sah Cholas' Silhouette deutlich sich abzeichnen. Er war auf einen der Schrotthaufen geklettert und versuchte dort etwas loszubrechen. Vielleicht eine provisorische Waffe. Ruhig und gelassen hob Diana die Waffe, zielte und schoß. Cholas schrie, stand auf und kippte nach hinten, in die Schlucht. Sie hörte seinen Aufschrei durch die Schneise hallen, als er in der Tiefe verschwand.
Beinahe bedauerte Diana ihre Treffsicherheit. Warum hatte er sich nicht festgehalten oder auf diese Seite der Felskante fallen lassen? Sie hatte ihn mit zurück nehmen wollen, um seine und Castillas Erniedrigung durch die Jadefalken zu genießen. Aber aus diesem Vergnügen wurde nun nichts mehr.
Unter ihr krachten die Explosionen, und plötzlich erinnerte sie sich an das Duell. Sie trat an den Rand, blickte hinab und fluchte, als sie sah, in welchen Schwierigkeiten Joanna steckte.
    »Ruf Sterncolonel Ravill Pryde und teile ihm deine Niederlage mit. Ich will deinen Tod nicht, Sterncommander Joanna.«
    Joanna hörte Natascha Kerenskys Stimme, und sie hatte gehört, wie der Höhlenwolf näher gekommen war, aber sie war sich nicht sicher, wo er stand. Ihre Sensoren zeigten eine Position knapp hinter den Füßen der Nemesis an. »Da ist jemand herabgestürzt, Natascha. Vom Plateau. Wer war es?«
    »Ich habe es nicht

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