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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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selbst gegen sie kämpfen können und war auch bereit, das Risiko und selbst die Schande eines Duells gegen Natascha Kerensky einzugehen. Aber, wie du so häufig festgestellt hast, ich war noch nicht kampferprobt, und es schien mir als Kommandeur, daß dieses Duell einen Gegner erforderte, der ebenso verschlagen und skrupellos sein konnte wie Natascha Kerensky. Also lehnte ich die Herausforderung ab, und angesichts der deutlichen Aussagen, die ich vor der Schlacht über meine Meinung zum Kampf gegen Natascha Kerensky gemacht hatte, wußte ich, daß keiner meiner Offiziere sich durch eine Annahme der Herausforderung entehren würde. Natürlich waren das alles Lügen. Der psychologische Hinterhalt war bereits im vollen Gange.«
    »Laß mich dir eine Frage stellen: Du wußtest, daß diese Weigerungen die alte Kriegerin erschüttern würden?«
»Sehr aufmerksam, Joanna. Du überraschst mich immer wieder.«
Das Lächeln des Mannes war häßlich. Was das anging, entschied Joanna, so war Ravill Pryde selbst häßlich und falsch und zu klein. Aber er war clever, das mußte sie ihm zugestehen, und ein mutiger Führer, wie seine Beherrschung strategischer Schachzüge und seine kämpferischen Leistungen in der gesamten Schlacht um Twycross bewiesen hatten. In den letzten Phasen der Schlacht, als die Wölfe in ihren Landungsschiffen die Flucht ergriffen hatten, war er auf sie losgegangen, ohne auf seine Truppen zu warten. Aber was für eine neue Sorte Führer dachte sich psychologische Hinterhalte aus?
»Der Rest des psychologischen Hinterhalts dürfte dir klar sein, Joanna. Natascha Kerensky hatte eine würdige Herausforderung ausgesprochen, und in ihren Augen hatten wir unwürdig reagiert. Du, Joanna, warst die Krönung meines Hinterhalts – eigentlich die Schlüsselfigur.«
»Weil ich auch alt war. Nicht so alt wie…«
»Dein Alter war der entscheidende Faktor. Das war die Psychologie. Aber ich wußte, daß du sie besiegen konntest. Das war der Hinterhalt. Der Kampf mußte nur richtig inszeniert werden, und das tat ich, frapos?«
Es kostete sie Überwindung, es zuzugeben. »Pos.« Besonders, da Ravill Pryde seiner Strategie wegen so offensichtlich stolz auf sich war. Trotz all des Ruhms, den er ihr eingebracht hatte, widerte Ravill Pryde Joanna an wie eh und je.
Jetzt standen Ravill Pryde und sie am Sudetensee. Es war ein selten schöner Tag für Sudeten. Ein geradezu unglaublicher Tag. Der Wind war warm, das Wetter äußerst angenehm.
»Was ist mit meiner Versetzung nach Ironhold?« fragte Joanna.
»Gestrichen. Aber rechne das ja nicht mir an. Marthe Pryde gab den Befehl dazu. Ich finde immer noch, du bist zu alt, und würdest an einem anderen Ort bessere Dienste leisten. Kael Pershaw hat um deine Rückkehr zur Clanwache gebeten. Wirst du gehen?«
»Nein. Ich habe kein Verlangen danach, Spionin zu werden. Ich hatte schon genug damit zu tun.«
»Marthe Pryde rät dir, deine Rolle zu akzeptieren. Der Clan braucht dich als Inspiration, während wir unsere Wunden auskurieren und auf das nächste Angriffssignal warten.«
»Du wirst schon wieder blumig, Ravill Pryde. Wenn Marthe Pryde es befiehlt, gehe ich, wohin sie will. Ich habe Respekt vor ihr. Aber wenn sie mir die Wahl läßt, verzichte ich darauf, eine Inspiration zu sein. Ich bin Joanna, Sterncommander Joanna, wenn du willst, und ich bin eine Jadefalken-Kriegerin, und mehr will ich nicht sein.«
»So sei es. Ich respektiere dich, Joanna. Ich mag dich nicht, aber ich kann dich in der Falkengarde gebrauchen.«
»Dort gehöre ich hin.«
Er nickte und drehte sich abrupt zum Gehen. »Sterncolonel«, rief sie ihm nach.
Er wandte sich um. »Ja, Sterncommander?«
»Du hast mich in unserem letzten Kampf unfair geschlagen. Ich will noch einmal gegen dich antreten, zur Revanche.«
»In BattleMechs?«
»Es ist mir egal, in welcher Art von Kampf. Unbewaffnet im Kreis der Gleichen, wenn du willst.«
»Vielleicht wird es dazu kommen. Irgendwann. Aber du mußt mich erst provozieren, Joanna.«
»Oh, das werde ich.«
»Du könntest es schaffen.«
»Könnte?«
Er zuckte die Schultern und ging weiter.
»Wie wäre es mit einem deiner Sportwettbewerbe?« rief sie ihm nach. »Zum Beispiel einem Wettschwimmen über den See?«
Seine Schultern zuckten leicht, als lache er, aber Ravill Pryde ging weiter. »Ich kann Kreise um dich schwimmen«, rief er zurück, ohne sich umzudrehen.
»Beweis es.«
Er blieb stehen und sah über die Schulter. »Nein, Sterncommander. Ich habe die Wettbewerbe, die

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