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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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hinab, geradewegs auf die Nemesis zu. Joanna erkannte schnell, daß es ein Mensch war. Seine Arme ruderten wild, und ein Schrei hallte durch die Schlucht. Das Echo war noch zu hören, lange nachdem der Körper vor den Füßen des Mechs aufgeschlagen war.
    Als Diana sich von der Überraschung erholt hatte, den Kopf der Nemesis über dem Schluchtrand auftauchen zu sehen, sah sie vor sich nur noch Cholas, der noch immer zur Schlucht blickte. Als sie näher kam, die Pistole im Anschlag, wirbelte er abrupt herum. Doch Diana schoß zuerst. Sie traf seinen Arm und zwang ihn, die Waffe fallen zu lassen. Cholas ging hastig in die Hocke, um die Pistole mit der anderen Hand aufzuheben, aber Diana war sofort losgerannt. Sie legte ihm von hinten den Arm um den Hals und zog ihn beiseite, während sie nach der Waffe trat, die über den steinigen Boden davonschlidderte. Ein Hieb mit dem Pistolengriff auf die Schläfe sorgte dafür, daß Cholas sich nicht mehr wehren konnte.
    Castilla mußte sich irgendwo in Richtung Schlucht befinden, dessen war sich Diana sicher. Sie kroch hastig über den Boden, um sicherzugehen, daß sich der schlaff in ihrem Arm hängende Cholas zwischen ihr und Castilla befand, und rief: »Castilla!« Ein Feuerstoß aus der Nähe der Klippe, der weit über ihren Kopf ins Leere ging, antwortete ihr. »Stell das Feuer ein, Castilla! Ich habe deinen – Cholas hier, und kann ihn jederzeit töten.«
    »Was interessiert mich das. Bring ihn doch um.« Aber Castillas Stimme zitterte. Sie spielte noch immer die Jadefalken-Kriegerin, wenn auch nicht sonderlich überzeugend.
    Diana kniff die Augen zusammen und suchte den Rand des Plateaus ab, konnte Castilla jedoch nicht entdecken. Selbst in dieser Höhe neigte die Atmosphäre von Twycross dazu, Entfernungen schrumpfen zu lassen und Formen zu verzerren. Ohne daß der Sprecher sich auch nur einen Zentimeter bewegte, war es möglich, daß eine Stimme innerhalb von Sekunden mal aus dieser, mal aus jener Richtung zu kommen schien. »Ich glaube nicht, daß du dir das wirklich wünschst. Oder mit eurer Liebe stimmt etwas nicht.«
    »Liebe? Mach dich nicht lächerlich, Diana.«
    »Ich habe die ekelhaften Blicke gesehen, die ihr euch zuwerft. Und ich weiß, daß ihr keine Jadefalken seid. Ihr seid Spione, die von den Wölfen bei uns eingeschleust wurden.«
    »Diana…«
    »Versuch gar nicht erst, es abzustreiten. Ich habe euch beide gestern nacht hier gesehen. Joanna hat euch ebenfalls gesehen. Wenn ihr keine Spione seid, warum habt ihr mich angegriffen?«
    »Es war Cholas. Er sagte, du wärst die Spionin und wolltest uns umbringen.«
»Das ist schwach, Castilla. Genug palavert. Wirf deine Waffe weg, und du rettest Cholas das Leben. Mir bedeutet sein Leben nichts. Es macht mir nichts aus, ihn zu töten.«
»Dann töte ihn doch.« Castillas Stimme schien näher als zuvor. Diana suchte die Umgebung nach Bewegung ab, sah aber immer noch keine Regung, keine verdächtigen Schatten.
»Ich gebe dir noch eine Chance, ihn zu retten, Castilla.«
Castilla antwortete nicht.
»Wie du willst.«
Diana hatte nicht vor, Cholas umzubringen – noch nicht. Sie hob ihn in eine sitzende Position, feuerte die Pistole knapp an seinem Kopf vorbei und stieß ihn abrupt zu Boden, so daß es klang, als sei er zusammengebrochen.
Castillas Aufschrei ähnelte nichts, was Diana jemals zuvor gehört hatte. Er war eine Mischung aus Schmerz und ungezügelter Wut. Und er nahm kein Ende. Er schlug von Dianas Rücken her über ihr zusammen wie eine Flutwelle. Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, wie die Wolrs-Spionin in ihren Rücken gekommen war. Diana wirbelte herum, aber sie war zu langsam. Castilla sprang sie aus der Dunkelheit an.
Sie packte Dianas Hals mit beiden Händen und drückte zu. Die Pistole in Dianas Hand schien sie völlig vergessen zu haben. Nach Atem ringend versuchte Diana, die Pistole anzuheben, als plötzlich jemand ihr Handgelenk packte und auf den Boden schlug, so daß die Waffe davonflog. Sie konnte nichts sehen, aber sie wußte, daß das nur Cholas sein konnte, der aufgewacht war, die beiden Kriegerinnen gesehen und instinktiv nach Dianas Arm gegriffen hatte.
»Du – du Mörderin!« kreischte Castilla. Der Druck ihrer Hände um Dianas Hals nahm zu, vor deren Augen alles zu verschwimmen begann. Ihr Gehör war allerdings noch einwandfrei. Sie hörte Cholas rufen: »Castilla! Ich bin in Ordnung.«
»Cholas?«
Einen Augenblick ließ Castilla locker. Diana nutzte die Gelegenheit. Sie

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